So
kann auch in Zukunft energie- und ressourceneffzientes sowie
qualitätsvolles Wohnen leistbar bleiben
Wien
(APA-ots) - Gebäude verursachen 40 Prozent des gesamten
Energieverbrauchs der EU und rund 35 Prozent der Treibgasemissionen
Europas.
Nachhaltiges Bauen mit Null-Emission ist das Ziel des Klima- und Energiepakts der EU-Mitglieder. Bis 2020 sollen alle Neubauten als "Nearly Zero Energy Buildings" errichtet werden. Angesichts dieser ambitionierten Pläne steht fest: Das aktuelle Wohnpaket der österreichischen Bundesregierung mit 30.000 neuen Wohnungen in den kommenden fünf Jahren und insgesamt 5,75 Milliarden Euro an Investitionen erfordert eine weitsichtige Planung und nachhaltige Gebäudekonzepte. Das zentrale Einsparungspotenzial liegt bei der Gesamtenergieeffizienz.
Nachhaltiges Bauen mit Null-Emission ist das Ziel des Klima- und Energiepakts der EU-Mitglieder. Bis 2020 sollen alle Neubauten als "Nearly Zero Energy Buildings" errichtet werden. Angesichts dieser ambitionierten Pläne steht fest: Das aktuelle Wohnpaket der österreichischen Bundesregierung mit 30.000 neuen Wohnungen in den kommenden fünf Jahren und insgesamt 5,75 Milliarden Euro an Investitionen erfordert eine weitsichtige Planung und nachhaltige Gebäudekonzepte. Das zentrale Einsparungspotenzial liegt bei der Gesamtenergieeffizienz.
Zwtl.:
Wissenschaftliche Basis für die Entwicklung nachhaltiger Bauweisen
Zukünftige
Gebäude sollen höchste Energieeffizienz aufweisen und kostengünstig
zu einem Mehr an Lebensqualität beitragen. Auf der Suche nach der
Bauweise, die langfristig umwelt-verträglich und wirtschaftlich ist,
liefert die Zusammenschau aus vier aktuellen Studien wert-volle
Befunde: Im Auftrag von BAU!MASSIV! verfasste das Institute of
Building Research & Innovation eine Metastudie betreffend 26
wissenschaftlicher Arbeiten, in denen die Thematik Kostenoptimalität
und Nachhaltigkeit beim Wohnungsneubau untersucht wurde. Das Institut
für Industrielle Ökologie nahm die Klimarelevanz von Baustoffen
unter die Lupe und die TU Graz beleuchtete zusätzliche
Ökoindikatoren zur Bewertung der Umweltwirkung von Bauprodukten. Die
Austrian Cooperative Research (ACR) unterzog seinerseits 45
Variationen energieeffizienter Häuser einem Test.
Zwtl.:
Fazit: Massivbau punktet bei Kosten - Holz kein Garant für
CO2-neutrales Bauen
Dass
die Bauweise ein wichtiger Faktor für leistbares und nachhaltiges
Wohnen ist, zeigt beispielsweise ein Kostenvergleich von einschaliger
Ziegelbauweise und zellulosegedämmter Holzleichtbauweise (Studie
"Bauen 2020 - Gebäudesystemvergleich, DUK" - betrachtet in
der Metastudie). Die Holzbauweise verursacht demnach Mehrkosten von
bis zu 141 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschoßfläche. Holz ist
zudem per se auch kein Garant für CO2-neutrales Bauen, wie oft
behauptet und nun von der Studie zur Klimarelevanz von Baustoffen
zurechtgerückt wird: CO2-Neutralität ist nur berechtigt, wenn das
verwendete Holz aus nach-haltiger - am besten heimischer -
Waldbewirtschaftung stammt. Sebastian Spaun, Geschäftsführer
Vereinigung Österreichische Zementindustrie, dazu: "Wir sind
heute alle der Nachhaltigkeit verpflichtet und da Herkunft und lange
Transportwege die CO2-Bilanz entscheiden, fordern wir für die
Nachhaltigkeitsbewertung einen Herkunftsnachweis von Baustoffen ein."
Das Herkunftszeichen Schweizer Holz könne hier als gutes Beispiel
dienen. Zur CO2-Bilanzierung orte die TU Graz Studie eine
Überbewertung: Beim Bau seien Ressourcen-effizienz,
Landverbrauchsänderungen und der Erhalt der Biodiversität die
relevanteren Öko-indikatoren, da sie den ökologischen Fußabdruck
und damit auch CO2 wesentlich umfassen-der bewerten.
Zwtl.:
Haustechnik als Kostenhebel
Gemäß
der ACR Studie steht fest: Es gibt nicht "das" beste Haus,
sondern sowohl Baustoff-Wahl als auch Energiestandard müssen im
Kontext der Gesamtsituation betrachtet werden. Dabei sind etwa
Standort, Klima, Sonneneinstrahlung und das Wohnverhalten der
Bewohner ausschlaggebend. "Das größte Thema auf Ebene des
einzelnen Hauses ist die Haustechnik und wie sie bedient wird. Daher
fordert die ACR Studie im Ergebnis vor allem auch die Vereinfachung
von haustechnischen Systemen, damit diese kostengünstiger werden",
erläutert Spaun.
Zwtl.:
Natürliche Fähigkeiten von Baustoffen nutzen - von Energieeffizienz
bis Brandschutz
Das
zentrale Einsparungspotenzial für leistbares und nahhaltiges Wohnen
liegt bei der Energieeffizienz. Diese ist im Bundesländer-Vergleich
jedoch in den Wohnbauförderungsbestimmungen unterschiedlich
geregelt, das schlägt sich auf der Ausgabenseite nieder. Mit welcher
Technologie die vom Gesetzgeber vorgegebene Gesamtenergieeffizienz
erreicht wird, sollte dem Konsumenten überlassen bleiben, betont
Martin Leitl, Geschäftsführer Bauhütte Leitl-Werke GmbH und
Techniksprecher des Fachverbands der Stein- und keramischen
Industrie. Zukunftsweisende Qualität ist auch ohne kostenintensive
Maximalausstattung erreichbar. Es brauche rasch eine bundesweite
Vereinheitlichung der Kriterien für die Wohnbauförderung, in denen
die Vorzüge der massiven Bauweise besser berücksichtigt werden.
Leitl plädiert für "nur so viel Technik wie notwendig"
bei gezieltem Einsatz der natürlichen Fähigkeiten von Baustoffen.
Mineralische Baustoffe würden durch ihre hohe Speichermasse dazu
beitragen, Wohnkosten deutlich zu senken. "Massive Baustoffe
wirken wie eine natürliche Klimaanlage und schützen vor Schall und
Lärm sowie Katastrophen wie Sturm, Wasser und Feuer. Massive
Baustoffe brennen nicht, genügen höchsten Sicherheitsanforderungen
und verhindern die Brandausbreitung", so Leitl mit Blick auf die
Absenkung des Brandschutz-Niveaus in den OIB-Richtlinien zulasten der
Bewohnersicherheit.
Zwtl.:
Massive Baustoffe: Hohe Ressourceneffizienz durch Langlebigkeit und
Regionalität
Die
Top-Wünsche der Österreicherinnen und Österreicher an das Wohnen
sind leistbare Energieeffizienz, Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit.
Massivbau ist dabei der Favorit - nicht zuletzt wegen des effizienten
Einsatzes von Rohstoffressourcen: "Die Langlebigkeit von
Massivbauten mit 100 Jahren und mehr ist unangefochten. Das bestätigt
auch eine neue Studie der TU Wien zur Lebensdauer der vorhandenen
Wohngebäude in Österreich. Der effiziente Einsatz von Ressourcen
heißt vor allem: Regionales Gewinnen und regionales Einsetzen von
Ressourcen", so Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des
Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie und ergänzt:
"Lange Transportwege wirken sich nachteilig auf die Ökobilanz
aus. Massive Baustoffe bestehen aus natürlichen Rohstoffen und sind
in Österreich ausreichend verfügbar. Dies trägt zur regionalen
Wertschöpfung bei, sichert Arbeitsplätze und stärkt die heimische
Wirtschaft". Der Kreislauf schließe sich durch die hohe
Recycling-Fähigkeit von massiven Baustoffen. Pfeiler fasst zusammen:
Im ökologischen und ökonomischen Vergleich unterschiedlicher
Gebäudekonzepte schneide Massivbau gesamtheitlich betrachtet besser
ab als andere Bau-weisen, wie z.B. der Holzbau. Massive Baustoffe
sind regional verfügbar, können regional verarbeitet werden und
bringen regionale Wertschöpfung. Massivbauten sind ökologischer,
weil ressourceneffizienter, zu 100 Prozent wiederverwertbar und
helfen, die Biodiversität zu erhalten. Massive Bauwerke weisen eine
Lebensdauer von 100 Jahren auf und sind damit ressourcenschonend und
investorensicher.
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