Überholt
die ÖVP die Roten in der Steiermark, droht Zerreißprobe für
Bundesregierung.
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Stunden vor den Wahlen ist die Nervosität spürbar: Die
Landtagswahlen in der Steiermark und im Burgenland am Sonntag könnten
weitreichende Folgen für die Regierung in Wien haben. Es droht ein
Polit-Beben:
Szenario
1: Voves Erster, Niessl mit Absoluter
Sollten
die Steirer SPÖ-Landeshauptmann Franz Voves mit klar über 30
Prozent wieder zum Ersten wählen, wäre das trotz Prozentverlusten
ein Sieg für die SPÖ und würde SPÖ-Chef Werner Faymann stärken.
Vor allem, wenn auch Hans Niessl im Burgenland die Absolute
verteidigen kann.
Szenario
2: ÖVP überholt Voves in Steiermark
Sollte
hingegen die ÖVP die SPÖ in der Steiermark überholen – in der
Gallup-Umfrage liegt die SPÖ bei 31 Prozent, die VP bei 29 Prozent
–, würde Voves zurücktreten. Ihm würde wohl
SPÖ-Verteidigungsminister Gerald Klug als SP-Chef in der Steiermark
folgen. Für Faymann wäre Feuer am Dach – die Bundesregierung wäre
gefährdet.
VP-Vizekanzler
Reinhold Mitterlehner wäre hingegen gestärkt und könnte Neuwahlen
riskieren. Dramatisch würde es für Mitterlehner hingegen, wenn die
FPÖ in der Steiermark Platz zwei schaffen würde – interne
Umfragen sehen die FPÖ auf der Überholspur.
Szenario
3: FPÖ wird
vor der ÖVP Zweite
Dann
würden alte VP-Querelen aufbrechen und die Blauen würden gestärkt
in die Wien-Wahl im Oktober 2015 ziehen. Erreicht die FPÖ in der
Steiermark hingegen keine 20 Prozent, wäre FPÖ-Chef Heinz-Christian
Strache vor der Wien-Wahl deutlich eingebremst.
Thomas
Hofer über die Schicksalwahlen
Polit-Experte:
»Es steht viel am Spiel für SP/VP«
Der
Politik-Berater Thomas Hofer über die Bedeutung der Landtagswahlen
für Faymann und Mitterlehner.
ÖSTERREICH: Was
würde es für die Bundes-SP bedeuten, wenn Voves in der Steiermark
Zweiter würde?
Thomas
Hofer: Das
wäre ein Horrorszenario für die SPÖ und Kanzler Faymann. Dann
würden die alten Krisendebatten wieder neu entflammen. Es steht viel
am Spiel für SPÖ und ÖVP.
ÖSTERREICH: Und
falls die FPÖ die ÖVP überholen würde?
Thomas
Hofer:
Nur in der Steiermark könnte die ÖVP einen Pokal gewinnen. Fällt
sie hinter die FPÖ, wäre das eine symbolische Katastrophe für die
Bundes-ÖVP. Aber selbst wenn die FPÖ „nur“ über 30 Prozent
käme, würde das in der Bundesregierung wieder zu starker Nervosität
führen.
ÖSTERREICH: Wenn
die FPÖ in der Steiermark hingegen nur unter 20 Prozent schaffen
würde, wäre Strache geschwächt?
Thomas
Hofer: Ja,
aber er startet von einem niedrigen Stand. Wenn er 20 Prozent
schafft, wäre es eine Verdoppelung. Heikler wird Wien für ihn.
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