Montag, 18. Mai 2015

SPÖ Wien beschloss KandidatInnenliste für Landtags- und Gemeinderatswahl: 100 Prozent für Michael Häupl

 JugendkandidatInnen Michael Dedic (27), Marcus Gremel (31) und Marina Hanke (25) präsentiert


Es ist schon seltsam, dass die ungelösten Probleme, die schon seite Jahren, wenn nicht seit Jahrzehneten bestehen, gerade vor einer Wahl wieder gelöst werden müssen. Das dauert dann bis zu nächsten Wahl. So macht man heute Wahlpropaganda. Nicht gelöste Probleme zählen, sondern die, die man schon kennt und hätte in der letzten Legislaturperiode hätte lösen können.

Wien (OTS/SPW) - Am Montag beschloss die Wiener SPÖ die KandidatInnenliste für die Wiener Landtags- und Gemeinderatswahl. Insgesamt kandidieren auf der Landeswahlliste und auf den Wahlkreislisten der SPÖ Wien 420 Personen, davon sind 212 Männer und 208 Frauen. Das gaben im Rahmen eines Pressegesprächs der SPÖ Wien Bürgermeister und Landesparteivorsitzender Michael Häupl, Vizebürgermeisterin und Frauenvorsitzende Renate Brauner sowie Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler bekannt.****
Für den Vorsitzenden der SPÖ Wien, Bürgermeister Michael Häupl sei mit dieser Liste eine "sehr gute Auswahl" gelungen: "Wir sind stolz auf die Selbstverständlichkeit, mit der die Liste paritätisch aufgestellt und beschlossen wurde. Andere haben Zukunftsparteitage, damit sie umsetzen, was wir schon lange leben", so Häupl. Zudem gebe es auf der Landesliste der SPÖ Wien sowohl Platz für die Jugend als auch ArbeiternehmervertreterInnen. "Hier gibt es kein Auseinanderdividieren!", betonte der Bürgermeister.
Die Vorsitzende der Wiener SPÖ Frauen, Vizebürgermeisterin Renate Brauner freut sich über das Reißverschluss-System: "Halbe/Halbe auf der Landesliste - das wünschen wir uns auch für die Gesellschaft!" So sei es ein wichtiges Zeichen und eine Selbstverständlichkeit, dass "wir in Wien immer die Quote erfüllen". Zudem unterstrich Brauner die Vielfalt an Herkunft, Ausbildung und Alter der KandidatInnen. "Es ist eine bunte, vielfältige Liste, so wie diese Stadt."
Das Durchschnittsalter der Kandidatinnen und Kandidaten (am Wahltag 11.10.) beträgt 44 Jahre. Die beiden jüngsten Kandidatinnen sind die 19-jährige Ona-Teo Zama und der 19-jährige Can Güven. Erstellt wurde die Landesliste nach dem Reißverschlusssystem, es folgt also auf jeden Kandidaten eine Kandidatin bzw. umgekehrt.
"Während andere noch rangeln, haben wir die Listenerstellung sehr partnerschaftlich erledigt", steht für den Landesparteisekretär der SPÖ Wien, LAbg. Georg Niedermühlbichler fest. So sind alle KandidatInnen mit mehr als 95 Prozent geheim gewählt worden. Bürgermeister Michael Häupl wurde als Spitzenkandidat sogar mit 100 Prozent in geheimer Wahl bestätigt. Auch repräsentiere die SPÖ Wien die ganze Breite der Bevölkerung.
Im Rahmen des Pressegesprächs wurden auch die JugendkandidatInnen der SPÖ Wien für die Landtags- und Gemeinderatswahl 2015 präsentiert, namentlich der 27-jährige Lehrlingssprecher der Wiener SPÖ, Michael Dedic (der in dieser Funktion Christoph Peschek nachfolgt), der 31-jährige Vorsitzende der Jungen Generation Wien, Marcus Gremel und die 25-jährige Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien, Marina Hanke. Dedic kandidiert auf der Landesliste auf Platz 27, Gremel auf Platz 17 und Hanke auf Platz 22.
"Eine eigene Wohnung, die sich junge Menschen mit kleinem Budget leisten können," fordern Michael Dedic, Marcus Gremel und Marina Hanke gemeinsam. Der Lehrlingssprecher, der Vorsitzende der Jungen Generation in der SPÖ Wien und die Vorsitzende der Sozialistischen Jugend wissen aus eigener Erfahrung, was Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Wien wichtig ist. Sie haben klare Vorstellungen, welche Themen den Jung-WienerInnen wichtig sind. Warum sie kandidieren? "Weil unsere Zukunft nicht ohne uns entschieden werden soll!"

Lehrlingssprecher Michael Dedic: Schluss mit der Ausbeuterei!

"Es muss Schluss sein mit der Ausbeuterei! Darum setze ich mich sehr für bezahlte Praktika ein", sagt der 27-jährige Lehrlingssprecher der SPÖ Wien, Michael Dedic, der gegen den Missbrauch von Praktikumsplätzen kämpft.
Weitere Anliegen des gelernten Kraftfahrzeug- und Elektrotechnikers sind
• der weitere Ausbau von hochqualifizierten Ausbildungsplätzen für alle Jungen in Wien,
• Sport und Fun Hallen für jeden Bezirk, um den leichten Zugang für alle Wienerinnen und Wiener zur sportlichen Betätigung zu garantieren
• und den Schul-, Freizeit- und Leistungssport zu fördern und günstige Einstiegswohnungen für Jugendliche, die in Ausbildung stehen.
Dedic, der vor drei Wochen Papa wurde, absolvierte seine Lehre zum Kraftfahrzeug- und Elektrotechniker bei den Wiener Linien und arbeitet zurzeit als Mitglied des Zentralbetriebsrats bei den Wiener Linien. Er ist Absolvent der Sozialakademie der Arbeiterkammer und des ÖGB. Als Zentralbetriebsrat ist Dedic Mitglied des europäischen Nahverkehrsausschusses in der ETF (European Transport Workers' Federation).
Der leidenschaftliche Fußballer ist Fan des 1. Simmeringer Sportclub. Er spielte jahrelang selber beim SC Team Wiener Linien, seine Mannschaft wurde zwei Mal Meister in der WFV (Wiener Fußballverband) A-Liga. Seit 2010 spielt er beim 1. Simmeringer Sportclub mit und ist dort auch Mitglied des Vorstandes. Der Simmeringer Jugendbezirksrat hat bereits einige soziale Projekte in Leben gerufen. Beispiele sind der "Lernclub" oder Integrationsprojekte beim 1. Simmeringer Sportclub.

JG-Vorsitzender Marcus Gremel: Mehr Freiräume ohne Konsumzwang

"Wir brauchen günstigere Wohnungen. Vor allem junge Erwachsene, die eine Familie gründen wollen, benötigen rasch leistbare größere Wohnungen." Das ist eines der Hauptanliegen von Marcus Gremel, dem 31-jährigen Vorsitzenden der JG-Wien. Insbesondere setzt sich der ausgebildete Politikwissenschafter für die Verbesserung der Wohnsituation in Wien, ein modernes Bildungssystem und mehr Freiräume ohne Konsumzwang ein.
Seine Forderungen:
• Wirksame Maßnahmen gegen Wohnungsspekulationen, damit auch Mieten am Privatmarkt leistbar werden.
• Öffnung bestehender Grünflächen in der Stadt.
• Leerstehende Lokale für Kunst und Kultur besonders für junge Wiener nutzbar machen.
• Mehr Freiflächen ohne Konsumzwang.
• Die Schulbuchaktion 2.0, damit jedes Wiener Schulkind ein Tablet bekommt.
• Zügiger Ausbau von Ganztagsschulen zur besseren Vereinbarkeit von Kind und Beruf.
• Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen für alle unter 3-Jährigen.
• Papamonat für alle Wiener.
Der Bezirksrat aus dem 9. Bezirk arbeitet als Bezirksgeschäftssekretär der SPÖ Alsergrund. Der leidenschaftliche Anhänger des SK Rapid und des FC Barcelona interessiert sich auch für Netzpolitik, die er als wesentlichen Bestandteil einer modernen Gesellschaftspolitik sieht. In seiner politischen Vergangenheit konnte er bereits mithelfen, dass free Wien-LAN flächendeckend umgesetzt wird.
Privat spielt Gremel gerne Badminton. "Mein absolutes Lieblingshobby ist aber das Reisen. Wann immer es die Zeit erlaubt, bin ich unterwegs, um neue Kulturen und Länder kennenzulernen. Bei aller Schönheit der Welt wird dabei aber auch ganz schnell klar, dass Wien zurecht immer wieder zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt wird. Ich würde nirgendwo lieber leben." Seine Lieblingsplätze in der Stadt sind der Donaukanal mit seinem Mix aus coolen Lokalen und Freiräumen für alle und der wunderschöne Rudolf Bednar-Park im 2. Bezirk.

SJ-Vorsitzende Marina Hanke: Alle Jugendlichen müssen dieselbe Chance auf Bildung haben!

Die 25-jährige Marina Hanke ist seit mehr als 2 Jahren Vorsitzende der Sozialistischen Jugend Wien. "Jugendliche stehen heute vor vielen Herausforderungen. Da geht es um die Frage nach einer leistbaren ersten Wohnung, nach Freizeitmöglichkeiten und auch um die Frage, ob man einmal einen Job bekommen wird, der auch zum Leben reicht", so die Floridsdorfer Jugendbezirksrätin. Um die Situation von Jugendlichen verbessern zu können, braucht es konkrete Maßnahmen:
Startwohnungen für junge Menschen und ein Top-Jugendticket für alle unter 26.
Besonders am Herzen liegt der Studentin das Thema Bildung, wie auch ihre Studienwahl Bildungswissenschaften zeigt. "Wir können immer noch nicht versichern, dass alle Jugendlichen die gleichen Chancen auf Bildung haben." Um allen Jugendlichen eine Garantie auf gute Bildung zu geben, fordert die Bildungsexpertin:
Die Einführung der Gesamt- und Ganztagsschule
• Schulmaterialien müssen für alle leistbar, im besten Fall gratis sein.
• Der Schulalltag muss von einem offenen Lernklima geprägt sein, in dem Interessen gefördert werden anstatt Leistungsdruck auszuüben.
• Mehr Raum für Mitbestimmung von SchülerInnen: Für die Direktwahl der Landes- und BundesschülerInnenvertretung.
Aber auch sonst muss Mitbestimmung ermöglicht werden. Hanke: "Viele Jugendliche können bei den kommenden Wahlen nicht wählen, weswegen das Wahlrecht auf alle Menschen, auch ohne österreichischer StaatsbürgerInnenschaft, ausgeweitet werden muss."
Hanke, die bereits einen Abschluss der Politikwissenschaft hat, kämpft seit Jahren für Solidarität und gegen Rassismus, Ausgrenzung und rechte Hetze. Sei es bei Demonstationen gegen den Akademikerball, die von Rechtsextremen durchsetzte Pegida oder beim Fackelzug, der jedes Jahr am Vorabend des 1. Mai stattfindet: "In Wien ist kein Platz für Rassismus! Ich will die starke Stimme der Jugendlichen sein, die sich gegen die rechten Hetzer rund um Strache wehren."


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