Sonntag, 12. April 2015

Wiener Wohnen geht mit Gesiba zusammen


Der Gemeinderatsausschuss für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung hat in seiner letzten Sitzung mit den Stimmen von Rot und Grün eine Beteiligung von Wiener Wohnen an einer neu zu errichtenden Gesellschaft mit der Wohnbaugenossenschaft Gesiba beschlossen, berichtet Gemeinderat Dr. Herbert Eisenstein. "Eine solche Gesellschaft, in welcher die Gesiba 51 Prozent halten und deren Aufgabe es sein soll, Ideen und Ansätze für Modelle des geförderten Wohnbaus zu entwickeln, ist einfach nur unnötig", betont der Mandatar. Da nach Aussage des zuständigen SPÖ-Stadtrats Ludwig keine neue Bürokratie geschaffen werden solle - was an sich erfreulich sei - sei die Errichtung einer solchen neuen Gesellschaft umso unverständlicher, da ja beim Bau von Gemeindewohnungen ohnehin auf die Ressourcen von Wiener Wohnen zurückgegriffen werden müsse. Eine neue Gesellschaft dafür zu gründen sei damit letztlich sinnlos.

Erneut betont Eisenstein die Notwendigkeit, Gemeindewohnungen in Wien zu errichten, um für einkommensschwache Personen leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. "Seit sich die SPÖ vor über zehn Jahren vom sozialen Wohnbau verabschiedet hat, der eben nur über Gemeinde- und nicht über Genossenschaftswohnungen erfolgen kann, fordert die FPÖ die Errichtung von neuen Gemeindewohnungen" legt Eisenstein dar, "und dass der Bürgermeister diese langjährige FPÖ-Forderung aufgegriffen hat, ist grundsätzlich erfreulich." Aber die vorgesehenen 120 Gemeindewohnungen seien in ihrer Zahl so wenige, dass dem dringenden Wohnbedürfnis der Bevölkerung damit nicht abgeholfen werden könne.
Auf Nachfrage habe SPÖ-Wohnbaustadtrat Ludwig für die Zukunft die Zahl von 700 neuer Gemeindewohnungen jährlich genannt. "Auch damit wird es aber nicht möglich sein, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen", so Eisenstein abschließend, "was Wien braucht und wozu ich die Gemeinde Wien auffordere, ist der rasche und unbürokratische Bau von mindestens 5.000 Gemeindewohnungen jährlich. Nur mit einer Zahl in dieser Größenordnung wird es möglich sein, der Bevölkerung leistbaren Wohnraum zu bieten. Mit lächerlichen 120 Wohnungen, propagiert im Zuge der kommenden Wahlauseinandersetzung, wird das Auslangen bei weitem nicht gefunden werden."

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