Wir schreiben eine Häupl-Rede
Michael
Häupl braucht nach seinen letzten öffentlichen Spontanäußerungen
vielleicht doch langsam ein wenig gezielte Hilfe.
Beraten
Sie also den kutschergleichen Kryptointellektuellen und Hausmeister
aller (mehr oder weniger werktätigen) Klassen beim Erstellen einer
Wahlrede! Vermeiden Sie dabei mieselsüchtige Sager (à la "Eingehen
einer Koalition mit der Vassilakou ist fokussierte Unintelligenz")
ebenso wie von Häupl im kleinen Kreis gern gebrauchte
"Five-letter"-Wendungen! Es empfiehlt sich, die Rede nach
Auswahl der Textbausteine mit beiden Händen in den Hosentaschen
locker wippend und ggfs. ein, zwei Polstern unterm Hemd vorm Spiegel
zu üben.
Liebe Halbtagspädagogen/
Ganztagsgemeindebau-Awezahrer/ mieselsüchtige Vollkoffer von der
FPÖVP/ ist
mir als körperliche Tätigkeit im Vergleich zum gepflegten
Weinkonsum eigentlich längst viel zu anstrengend. Genossen, ohne
euch wäre ich heute Museumswärter in der Lurchsammlung des
Naturhistorischen Museums/ habe ich jeden meiner 7463 Tage im
Bürgermeistersessel/habe ich immer besonders, dass mein Büro fünf
Mal so groß ist wie ein Lehrer-Konferenzzimmer.
Am 11. Oktober geht es nur darum, dass
es zu einem Grexit in der Wiener Stadtregierung kommt/ zu zeigen,
dass meine 35%-Umfragewerte doch nicht stimmen/ dass das
häuplfördernde Wahlrecht bis dahin net geändert wird. Bei
der Wien-Wahl heißt es übrigens ganz wie bei der Oscarverleihung
immer: Die
ganze Wahl ist von vornherein g'schoben/ Ein Schwarzer gewinnt da
nie/ Der beste männliche Häupldarsteller steht längst fest/"And
the Wiener is . . ." Zum
Frühstück verspeise ich seit Jahren am liebsten die
eine oder andere Flasche von grünem Lokalpolitiker oder noch lieber
von einem grünen Veltliner/ Fleischlaberl mit Kartoffelpüree/
Lehrergewerkschafter. I
bin mit 22 Jahren
Dienstzeit schon sehr lange Chef im Wiener Rathaus/ Stunden
mieselsüchtiger Rathaushack'n hinter mir Dienstag zu Mittag immer
schon sehr müde/ Jahren noch zackiger Burschenschafter g'wesen. Im
Vergleich zu meinem Vorgänger Helmut Zilk bin ich schmähstad/
doppelt so lang im Amt/ fast Antialkoholiker. Wenn
die Lehrer net länger hackeln, dann reiß ich
ihnen die Ohrwascheln ab/ ma bei der nächsten PISA-Studie wieder
nix/ ich halt no a paar blede Lehrer-Schmäh. Wiener
Wahlkampf ist ja, wie ich immer schon sagte, die
Zeit fokussierter Unintelligenz/ in der die Lehrer nix hackln, weil
Sommerferien sind/ in der ich weniger Gspritzte bürschtln sollte,
aber dauernd Gspritzte bürschtln muss. Meine
roten Rathauspolitiker dürfen weiter Gemeindewohnungen
gegen Wählerstimmen tauschen/ alt und grau werden beim Warten, dass
mein Job frei wird/ nur untereinander heiraten. Falls
ich im Oktober net gewinne, gehe
ich in Pension/ in mich/ eben 22 Stunden am Tag ins Beisl/ zurück
ins Naturhistorische Museum und lass mi ausstopfen/ zurück in meine
schlagende Verbindung "Rugia", hol mir an Schmiss und
bewerb mich bei der FPÖ.
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