Junge Wiener und Wienerinnen im Alter von 15 bis 30
Jahren haben eine hohe allgemeine Lebenszufriedenheit, sind aber auch Risiken
ausgesetzt. Viele arbeiten Teilzeit, befristet oder mit Überqualifizierung und
leben in kleinen, oft teuren Wohnungen, so das Ergebnis einer Studie der
Arbeiterkammer (AK) in Zusammenarbeit mit dem SORA-Institut, die heute in Wien
präsentiert wurde.
Nicht alle zufrieden
Fast alle jungen Wiener leben „sehr gerne“ (63 Prozent) oder
„gerne“ (34 Prozent) in ihrer Stadt. Die allgemeine Lebenszufriedenheit wurde
in den Befragungen zu 43 Prozent mit „sehr zufrieden“ beurteilt. Der Standard stellt fest, dass 97 Prozent der befragten 15- bis
30-Jährigen gaben an, "gerne" oder "sehr gerne" in Wien zu
leben, und 82 Prozent, mit ihrer Tätigkeit "zufrieden" oder
"sehr zufrieden" zu sein. Was stimmt da jetzt?
„Es gibt aber auch eine Gruppe junger
Menschen, die Wien nicht so lässig sieht“, betonte AK-Präsident Rudolf Kaske
bei der Pressekonferenz. Betroffen seien vor allem Frauen, junge Migranten und
Personen, die maximal einen Lehrabschluss oder weniger vorzuweisen haben. Diese
Gruppen hätten oft keine gut bezahlte Arbeit, eine schwierige Wohnungssituation
und wenig Geld für Freizeitaktivitäten, hielt Kaske fest.
Mit
Jobinhalten und Einkommen zeigten sich alle Überqualifizierten weniger
zufrieden als der Durchschnitt, wobei sie 25 Prozent der unter 30-jährigen
Berufstätigen ausmachen. Noch größer ist der Anteil bei den
Teilzeitbeschäftigten: 41 Prozent können in ihrem Teilzeitjob ihre Fähigkeiten
und Kenntnisse nicht verwerten.
Drei von zehn aus dem Elternhaus
ausgezogene junge Menschen leben in einem befristeten Mietverhältnis, ein
Viertel hat mit erhöhten Wohnkosten und zwölf Prozent mit Überbelegung in der
Wohnung zu kämpfen. Von diesen sechs „Prekaritätsrisiken“ sind zahlreiche
Personen mehrfach betroffen, warnte Ogris. 41 Prozent der Berufstätigen in
Teilzeit sind beispielsweise überqualifiziert. Ein Drittel der jungen Wiener
mit befristeten Dienstverträgen hat gleichzeitig einen befristeten Mietvertrag.
Und
das hat die AK und Rudi Kaske natürlich vergessen: Junge Menschen mit Migrationshintergrund
und Frauen sind außerdem Belastungsfaktoren wie Mobbing, Rassismus im Alltag
und Stress in Beruf oder Ausbildung stärker ausgesetzt.So etwas kann und
darf es in einer Stadt, die noch dazu von der SPÖ geführt wird nicht geben!
Junge seien "Thema"
Die Bevölkerung in Wien werde immer jünger und vermutlich werde
die Hauptstadt noch heuer das „jüngste Bundesland“ Österreichs sein, hob Kaske
die Situation der jungen Menschen als „wichtiges Thema“ hervor. Er forderte vor
allem Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt. Vor knapp zehn Jahren hätten in Wien
noch 4.400 Unternehmen Lehrlinge ausgebildet, 2013 waren es nur noch 3.800.
Praktikantenjobs müssten außerdem klar begrenzt sein und die Situation von
jungen Migranten, die oft unterbezahlt und überqualifiziert seien, solle verbessert
werden, sagte Kaske.
Wien hat 2014 so viele internationale Betriebe angelockt wie
noch nie zu vor. Für die ÖVP Wien ist das natürlich nur Anlass für die übliche
Miesmacherei. Aber die abgeschmackte Polemik von Obmann Juraczka hat noch nie
gezogen: Wien hat im vergangen Jahr 159 internationale Unternehmen angelockt -
so viele wie noch nie und mehr als die Hälfte als sich ganz Österreich. Beim
von Juraczka ins Spiel gebrachten Niederösterreich waren es gerade einmal 20.
Auch die Bilanz für das 1. Quartal 2015 ist hervorragend: Von den 68 bisherigen
internationalen Ansiedlungen kamen 40 nach Wien. Dadurch wurden alleine heuer
nur durch internationale Ansiedlungen bereits 715 Jobs geschaffen",
kommentierte der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär, LAbg. Georg Niedermühlbichler am Dienstag
entsprechende Aussagen Juraczkas. Was Niedermühlbichler nicht sagt ist,
dass das allerdings nur ca. 4,5 Jobs pro Ansiedlung sind. Also kann es sich
dabei nicht unbedingt um große Firmen handeln. Da hat sich der gute Mann
verrechnet.
Die Bevölkerung in Wien werde immer jünger,
und vermutlich werde die Hauptstadt noch heuer das „jüngste Bundesland“
Österreichs sein, hob Kaske die Situation der jungen Menschen als „wichtiges
Thema“ hervor. Bis 2035 wird die Zahl der unter 14-Jährigen um fast 24 Prozent
ansteigen.
Bei Wohnungen soll es
Befristungen nur noch geben, wenn der Vermieter Eigenbedarf für sich, seine
Kinder oder Enkel geltend macht, lautet eine weitere AK-Forderung. Maklerkosten
sollte der Auftraggeber bezahlen, zudem seien wirksame Mietobergrenzen
notwendig.
Bei Wohnungen soll es Befristungen nur
noch geben, wenn der Vermieter Eigenbedarf für sich, seine Kinder oder Enkel
geltend macht, lautete eine weitere AK-Forderung. Maklerkosten sollte der
Auftraggeber bezahlen, zudem seien wirksame Mietobergrenzen notwendig.
In Sachen Freizeitangebot und öffentlicher Verkehr wurde Wien von
den jungen Bewohnern überwiegend gut bewertet. Sie wünschten sich laut der
SORA-Studie aber mehr Grünflächen und kostengünstige Freiräume ohne
Konsumzwang. Diese Möglichkeiten müsse Wien noch mehr nutzen, der Stadtrand
braucht laut AK außerdem eine bessere „Öffi“-Anbindung.
Für
die Untersuchung wurden Daten der Lebensqualitätsforschung der Stadt Wien aus
2003, 2008 und 2013 sowie teilweise die Mikrozensuszahlen von 2007 und 2012
herangezogen.
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