Anhand einer
Anfragebeantwortung von Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch an die
ÖVP ist in Wien der Streit um Schüler mit zu geringen
Deutschkenntnissen - sogenannte außerordentliche Schüler - wieder
entbrannt. Während der SPÖ- Politiker Oxonitsch den Kurs der Stadt
bestätigt sieht, gleichzeitig aber ÖVP und Bundespolitik stärker
in die Pflicht nehmen will, fordert etwa die FPÖ "Deutsch vor
Schule" und ein Ende der "Wohlfühlmethoden".
Für
Oxonitsch zeigt die Debatte um außerordentliche Schüler , dass
es wichtig gewesen sei, "dass Wien auf die Verdoppelung der
Mittel für Sprachförderung im Kindergarten gedrängt hat". Die
Zahl der Sprachförderassistenten werde nun verdoppelt.
Wenn
ÖVP- Gemeinderätin Isabella Leeb sich bei diesem Thema wirklich
engagieren möchte, könne sie "sofort etwas tun":
Einerseits solle sie sich gemeinsam mit der Stadt dagegen wehren,
dass Finanzminister Hans Jörg Schelling den Schulen 300 Millionen
Euro streiche und damit auch einen Ausbau der Sprachförderung
verhindere. Zudem sei auch ÖVP- Ministerin Sophie Karmasin
gefordert, denn die 15a- Vereinbarung zum letzten verpflichtenden
Kindergartenjahr laufe in wenigen Wochen aus. "Gerade dieses
letzte Jahr ist aber für die Sprachkompetenz und den Übergang in
die Schule besonders wichtig", zeigte sich Oxonitsch überzeugt.
Grüne für Intensiv- Lernen, aber gegen "Ausländerklassen"
Die
Wiener Grünen sprachen sich am Dienstag jedenfalls wie die SPÖ
gegen "Ausländerklassen" aus: "Kinder in Wiener
Schulen sprechen aktuell mehr als 80 verschiedene Sprachen. Dies ist
ein ungeheures Potenzial und keineswegs eine Last", befand
Rathaus- Klubobmann David Ellensohn in einer Aussendung. Schüler
stundenweise aus dem Klassenverband herauszulösen, etwa während
sprachorientierter Fächer, mache hingegen "durchaus Sinn".
Auch zusätzliche Deutsch- Intensiv- Lerneinheiten am Nachmittag sind
für die Grünen denkbar.
FPÖ: Schluss mit "Wohlfühlmethoden"
Der
Wiener FPÖ- Sprecher für Integration, Wolfgang Jung, erklärte
hingegen, "dass Integration wesentlich eine Verpflichtung für
die Ankommenden ist und wir mit Wohlfühlmethoden statt Forderungen
nur die Entwicklung von Parallel- und Gegengesellschaften erreichen".
Deshalb fordere die FPÖ "Deutsch vor Schule". "Wir
wollen, dass geförderte Deutschkurse von einer zentralen Stelle
angeboten werden und mit einer Prüfung abschließen. Wer diese
besteht, soll die angefallenen Gebühren erstattet bekommen",
forderte Jung.
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