Die
Erfinder des Systems der Wohnbauförderung hatten ein kluges System
vor Augen: Ein über die Lohnnebenkosten eingehobener
Wohnbauförderungsbeitrag (bringt derzeit knapp eine Milliarde Euro
im Jahr) sollte die Vergabe von geförderten Wohnbaudarlehen
finanzieren, die Rückflüsse aus diesen Krediten sollten den Topf
zusätzlich füllen. So könnten Jahr für Jahr mehr Mittel für den
Wohnbau bereitstehen.
In der
Zwischenzeit wurde das System aber pervertiert: Die Wohnbauförderung
ist nicht mehr zweckgebunden und wird von den Ländern zum Stopfen
von Budgetlöchern verwendet. Rückflüsse aus den Darlehen fließen
vielfach nicht mehr, weil die Darlehen auf dem Kapitalmarkt verkauft
wurden und der Erlös für meist grottenschlechte Spekulationen auf
internationalen Finanzmärkten verwendet wurde.
Mit
anderen Worten: Der die arbeitsplatzschädlichen Lohnkosten erhöhende
Wohnbauförderungsbeitrag, der bei einem Durchschnittsverdiener 200
bis 300 Euro im Jahr ausmacht, wird als versteckte Zusatzsteuer
zweckentfremdet. Ein klassischer Fall von Missbrauch.
Wenn Finanzminister Schelling jetzt im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen die Zweckbindung des WBF-Beitrags (gegen den erbitterten Widerstand der Länder) wiedereinführen will, dann verdient er dafür uneingeschränkte Unterstützung. Entweder man braucht die Wohnbauförderung, dann ist die Zweckbindung logisch. Oder man braucht sie nicht, dann gehört sie samt dem Wohnbauförderungsbeitrag abgeschafft. Eine versteckte Steuer als Zockmasse für Länder – das ist wirklich die Perversion von Föderalismus.
Wenn Finanzminister Schelling jetzt im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen die Zweckbindung des WBF-Beitrags (gegen den erbitterten Widerstand der Länder) wiedereinführen will, dann verdient er dafür uneingeschränkte Unterstützung. Entweder man braucht die Wohnbauförderung, dann ist die Zweckbindung logisch. Oder man braucht sie nicht, dann gehört sie samt dem Wohnbauförderungsbeitrag abgeschafft. Eine versteckte Steuer als Zockmasse für Länder – das ist wirklich die Perversion von Föderalismus.
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