Meinl-Reisinger: Neues Haushaltsrecht des Bundes muss Beteiligungen der Stadt Wien umfassen
Wien
(OTS) - Wie nun bekannt wurde legte
Finanzminister Hans Jörg Schelling den Ländern einen Entwurf zu
einer Verordnung für einheitliche Standards der Rechnungslegung vor.
Beate Meinl-Reisinger, Spitzenkandidatin von NEOS Wien, begrüßt
dieses Vorhaben: "Sehr spät aber doch hat sich das
Finanzministerium dazu durchgerungen, ein modernes, transparentes und
vergleichbares Rechnungswesen über den Verordnungsweg
herbeizuführen. Wir NEOS haben das im Parlament immer wieder
beantragt, jetzt geschieht endlich etwas". Allerdings sträubt
sich die Stadt Wien dagegen, ihre Beteiligungen und ausgegliederten
Gesellschaften in die Haushaltsrechnung einzubeziehen.
Meinl-Reisinger dazu: "Offenbar kämpft die Wiener
Stadtregierung dafür, ihren Ruf als Hauptstadt der Intransparenz und
des Filzes beizubehalten. Häupl und Brauner sollen sich nicht in die
eigene Tasche lügen: Natürlich sind die Schulden öffentlicher
Unternehmungen auch den Schulden der Stadt zuzurechnen."
Schon
mehrfach kritisierte NEOS Wien, dass Wiens Rekordschulden von 5
Milliarden Euro nur die Spitze des Eisberges seien. Der jüngste
Rechnungshofbericht zu den Konsolidierungsmaßnahmen der Stadt Wien
gibt der NEOS-Forderung nach umfassender Transparenz recht: "Laut
Rechnungshof sind die Schulden von Wiener Wohnen,
Krankenanstaltenverbund und Wien Kanal jedenfalls zum offiziellen
Schuldenstand hinzuzurechnen. Aber auch Wien Holding und Stadtwerke
sind im alleinigen Besitz der Stadt und mit insgesamt 2 Milliarden
Euro im Minus. In Wahrheit sind Wiens Schulden mit gut 10 Milliarden
Euro also doppelt so hoch. Wenn sich die Stadt jetzt gegen
Transparenz bei den eigenen Unternehmungen wehrt, ignoriert sie zum
wiederholten Male die berechtigte Kritik des Rechnungshofes",
kritisiert Meinl-Reisinger.
"Die
Prüfung von Wiens Finanzgebarung zeichnet ein Bild von Intransparenz
und Planlosigkeit: Der Schuldenstand hat sich binnen sieben Jahren
verdreifacht und es liegt kein Konsolidierungspfad vor. Außerdem
besteht keine Vermögensübersicht oder ein Beteiligungscontrolling
über die 224 Beteiligungen der Stadt. Angesichts dieser massiven
Kritik kann sich die Stadt bei Regeln für mehr Transparenz nicht
mehr querstellen. Wien braucht was NEOS, um endlich Licht ins Dunkel
der Stadtfinanzen zu bringen", so Meinl-Reisinger zum Schluss
ihrer Stellungnahme.
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