Was ist da wieder gelaufen? Was soll versteckt, verheimlicht werden?
Bauträger BAI errichtete gerade für Wiener Wohnen, die
Hausverwaltungsgesellschaft der städtischen Gemeindewohnungen, eine neue
Zentrale bei den Gasometern im 3. Bezirk. Im Jänner soll sie fertig werden,
verkauft wurde sie bereits jetzt: Wie die deutsche "Immobilien-Zeitung"
berichtet, erwarb der offene Immobilienfonds WestInvest ImmoValue der
Fondsgesellschaft Deka den Neubau namens "Gate 2" für 105 Millionen
Euro. Die Österreich-Quote des Fonds, der sich an institutionelle Anleger
richtet, steige damit auf neun Prozent an, schreibt die Zeitung.
Die vermietbare Fläche beträgt 31.200 Quadratmeter und wird
ausschließlich von "Wiener Wohnen" belegt. Offenbar findet man damit
aber nicht das Auslangen: Weitere 4.000 Quadratmeter wurden von der städtischen
Hausverwaltung kürzlich in unmittelbarer Nähe, im Bauteil 5 des
"Marximum", angemietet. Die Vermittlung lief über Otto Immobilien.
(mapu, derStandard.at, 1.10.2014)
Zur Nachlese:
Europas größte Hausverwaltung wird Ende 2014 umziehen. Das Unternehmen
"Wiener Wohnen", das die 220.000 Wiener Gemeindewohnungen verwaltet,
lässt sich vom Bauträger BAI nämlich eine neue Zentrale in Wien-Simmering,
direkt an der U3-Station Gasometer, bauen. Nach der Fertigstellung wird diese
dann "zu dortigen Marktpreisen" angemietet, wie ein Sprecher auf
Anfrage von derStandard.at erklärte. Die Errichtung des "Gate 2"
genannten Komplexes wird demnach rund 100 Millionen Euro kosten.
Auf dem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück westlich der
Gasometer (Adresse Guglgasse 2-4/ Modecenterstraße 9-11), auf dem der Neubau am
Mittwoch per offiziellem Spatenstich in Angriff genommen wurde, werden zwei Niedrigstenergie-Gebäude
mit knapp 34.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Für die Planung zeichneten
die Architekten Hoffmann - Janz Ziviltechniker GmbH verantwortlich.
"Kompetenzzentrum"
Im Erdgeschoß wird ein großes
Kundenzentrum errichtet, in den Obergeschoßen der beiden sechs- und
neunstöckigen Bauteile werden unter anderem die Wiener-Wohnen-Töchter
Kundenservice GmbH und Haus- und Außenbetreuung GmbH einziehen. Außerdem
siedeln sich auch das Wohnservice Wien sowie die MA 6 und die MA 50 in der Guglgasse
an, wie es in einer Presseerklärung heißt. In zwei Jahren werden dann rund
1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Wohnraum-Verwaltung in dem
neuen Bürokomplex arbeiten, den Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am Mittwoch ein
"Kompetenzzentrum für den geförderten Wiener Wohnbau" nannte.
Unterhalb der beiden Bauteile wird
eine zweigeschoßige Tiefgarage mit insgesamt 387 Pkw-Stellplätzen gebaut. Als
oberirdische Verbindung ist ein Brückenbauwerk zwischen den beiden Bauteilen
vorgesehen. Die aus der Stadtplanung vorgegebene Fußgängerachse verbindet die
Zu- und Ausgänge der U-Bahn-Station "Gasometer" mit dem Haupteingang
zum Kundenzentrum und quert den gesamten Platz vor dem Gebäudekomplex bis hin
zur Ecke Döblerhofgasse/Modecenterstraße.
Die BAI, die in diesen Tagen auch die Dachgleiche bei ihrem
Prestige-Projekt "DC Tower" auf der Donauplatte feiert, strebt mit
dem "Gate 2" eine Green-Building-Zertifizierung an. Konkret soll es das
ÖGNI-Zertifikat in Gold werden, wie Geschäftsführer Thomas Jakoubek erklärte.
Bisherige Zentren verschwinden
Die
bisherigen neun Kundendienstzentren von Wiener Wohnen werden aufgelassen, sobald die neue
Zentrale bezogen ist. Wer dann ein Anliegen hat, das eine physische Anwesenheit
im Kundenzentrum notwendig macht, muss also definitiv mit längeren Wegezeiten
rechnen. Wiener Wohnen will damit laut Angaben von Geschäftsführer Josef
Neumayer durch Synergieeffekte rund drei Millionen Euro pro Jahr einsparen.
(map, derStandard.at, 28.11.2012)
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