Mittwoch, 1. Oktober 2014

Deutscher Fonds kauft neue Wiener-Wohnen-Zentrale

Was ist da wieder gelaufen? Was soll versteckt, verheimlicht werden?


Bauträger BAI errichtete gerade für Wiener Wohnen, die Hausverwaltungsgesellschaft der städtischen Gemeindewohnungen, eine neue Zentrale bei den Gasometern im 3. Bezirk. Im Jänner soll sie fertig werden, verkauft wurde sie bereits jetzt: Wie die deutsche "Immobilien-Zeitung" berichtet, erwarb der offene Immobilienfonds WestInvest ImmoValue der Fondsgesellschaft Deka den Neubau namens "Gate 2" für 105 Millionen Euro. Die Österreich-Quote des Fonds, der sich an institutionelle Anleger richtet, steige damit auf neun Prozent an, schreibt die Zeitung.
Die vermietbare Fläche beträgt 31.200 Quadratmeter und wird ausschließlich von "Wiener Wohnen" belegt. Offenbar findet man damit aber nicht das Auslangen: Weitere 4.000 Quadratmeter wurden von der städtischen Hausverwaltung kürzlich in unmittelbarer Nähe, im Bauteil 5 des "Marximum", angemietet. Die Vermittlung lief über Otto Immobilien. (mapu, derStandard.at, 1.10.2014)

Zur Nachlese:
Europas größte Hausverwaltung wird Ende 2014 umziehen. Das Unternehmen "Wiener Wohnen", das die 220.000 Wiener Gemeindewohnungen verwaltet, lässt sich vom Bauträger BAI nämlich eine neue Zentrale in Wien-Simmering, direkt an der U3-Station Gasometer, bauen. Nach der Fertigstellung wird diese dann "zu dortigen Marktpreisen" angemietet, wie ein Sprecher auf Anfrage von derStandard.at erklärte. Die Errichtung des "Gate 2" genannten Komplexes wird demnach rund 100 Millionen Euro kosten.
Auf dem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück westlich der Gasometer (Adresse Guglgasse 2-4/ Modecenterstraße 9-11), auf dem der Neubau am Mittwoch per offiziellem Spatenstich in Angriff genommen wurde, werden zwei Niedrigstenergie-Gebäude mit knapp 34.000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Für die Planung zeichneten die Architekten Hoffmann - Janz Ziviltechniker GmbH verantwortlich. 

"Kompetenzzentrum"

Im Erdgeschoß wird ein großes Kundenzentrum errichtet, in den Obergeschoßen der beiden sechs- und neunstöckigen Bauteile werden unter anderem die Wiener-Wohnen-Töchter Kundenservice GmbH und Haus- und Außenbetreuung GmbH einziehen. Außerdem siedeln sich auch das Wohnservice Wien sowie die MA 6 und die MA 50 in der Guglgasse an, wie es in einer Presseerklärung heißt. In zwei Jahren werden dann rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Wohnraum-Verwaltung in dem neuen Bürokomplex arbeiten, den Wohnbaustadtrat Michael Ludwig am Mittwoch ein "Kompetenzzentrum für den geförderten Wiener Wohnbau" nannte.
Unterhalb der beiden Bauteile wird eine zweigeschoßige Tiefgarage mit insgesamt 387 Pkw-Stellplätzen gebaut. Als oberirdische Verbindung ist ein Brückenbauwerk zwischen den beiden Bauteilen vorgesehen. Die aus der Stadtplanung vorgegebene Fußgängerachse verbindet die Zu- und Ausgänge der U-Bahn-Station "Gasometer" mit dem Haupteingang zum Kundenzentrum und quert den gesamten Platz vor dem Gebäudekomplex bis hin zur Ecke Döblerhofgasse/Modecenterstraße.
Die BAI, die in diesen Tagen auch die Dachgleiche bei ihrem Prestige-Projekt "DC Tower" auf der Donauplatte feiert, strebt mit dem "Gate 2" eine Green-Building-Zertifizierung an. Konkret soll es das ÖGNI-Zertifikat in Gold werden, wie Geschäftsführer Thomas Jakoubek erklärte.

Bisherige Zentren verschwinden

Die bisherigen neun Kundendienstzentren von Wiener Wohnen werden aufgelassen, sobald die neue Zentrale bezogen ist. Wer dann ein Anliegen hat, das eine physische Anwesenheit im Kundenzentrum notwendig macht, muss also definitiv mit längeren Wegezeiten rechnen. Wiener Wohnen will damit laut Angaben von Geschäftsführer Josef Neumayer durch Synergieeffekte rund drei Millionen Euro pro Jahr einsparen. (map, derStandard.at, 28.11.2012)


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