Samstag, 18. Oktober 2014

Hochschwangere junge Mutter sollte 8 Wochen vor Entbindung von Wr. Wohnen delogiert werden

Hochschwangere junge Mutter sollte 8 Wochen vor Entbindung von Wr. Wohnen delogiert werden

Wegen Rückstand des Mietzinses sollte am Montag, dem 8. Oktober, um 8 Uhr eine 20jährige junge Mutter eines vierjährigen Buben, noch dazu im neunten Monat schwanger, aus ihrer Floridsdorfer Gemeindewohnung delogiert werden.
Erst am Freitag davor hatte sich die junge Frau – angeregt durch eine Bekannte – an WIFF-Bezirksrat Ossi Turtenwald um Hilfe gewandt. Ein rascher Versuch, bei Gericht noch am selben Tag einen Aufschub zu erhalten, schlug fehl: „Der Akt ist rechtskräftig, nur Wiener Wohnen als Delogierungsbetreiber könnte hier einen Aufschub gewähren“ musste Turtenwald wohl oder übel zur Kenntnis nehmen.
Also war der Bezirkspolitiker am Montag vor Ort, als der Gerichtsvollzieher in Begleitung von Wiener Wohnen, einem Schlosser, einem Möbelpacker- Troß sowie einer Vertreterin des Magistrats vor der Tür der zwar einfach eingerichteten, aber blitzsauberen Wohnung der jungen Familie standen.
Bezirksrat Ossi Turtenwald: „Als ich sah, dass diese Leute Ernst machen wollten, habe ich dem Wiener Wohnen-Vertreter zugesichert, dass meine Partei WIFF – Wir für Floridsdorf der hochschwangeren Frau die Kosten (inklusive der sündteuren Delogierungsaktion rund 5.500.– Euro) vorstrecken und bei Wiener Wohnen einzahlen wird. Daraufhin wurde die Aktion abgeblasen und der offene Betrag umgehend von uns eingezahlt“ so der Bezirkspolitiker.
Jetzt soll gemeinsam mit der jungen Frau nach deren in etwa drei Wochen bevorstehenden Entbindung ein Finanzplan erstellt werden, „damit sie künftig nicht erneut in eine solch prekäre Situation gerät und WIFF, wenn es geht, den geliehenen Betrag natürlich zinsenfrei wieder zurückzahlen kann“, so Turtenwald.
Selbst schuld… Jene, die meinen, die junge Mutter sei selbst schuld an ihrem Schicksal, mögen zumindest zum Teil Recht haben. Aber ist das ein Grund, eine Hochschwangere mit ihrem 4-jährigen Sohn drei Wochen vor der Entbindung einfach aus der Gemeindewohnung zu werfen? Ohne Rücksicht auf Verluste?! – Verluste deswegen, weil es wäre wohl durchaus im Bereich der Möglichkeit, dass sich eine solche Mutter samt ihrem Kind aus der für sie ausweglos erscheinenden Situation endgültig flüchtet. Etwa durch einen Sprung vor einen fahrenden Zug… Und jetzt sind Sie dran, geschätzte Damen und Herren von den Wiener Sozialstellen!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen