Hochschwangere junge Mutter sollte 8
Wochen vor Entbindung von Wr. Wohnen delogiert werden
Wegen Rückstand des Mietzinses sollte am Montag, dem
8. Oktober, um 8 Uhr eine 20jährige junge Mutter eines vierjährigen Buben, noch
dazu im neunten Monat schwanger, aus ihrer Floridsdorfer Gemeindewohnung
delogiert werden.
Erst am Freitag davor hatte sich die junge Frau –
angeregt durch eine Bekannte – an WIFF-Bezirksrat Ossi Turtenwald um Hilfe
gewandt. Ein rascher Versuch, bei Gericht noch am selben Tag einen Aufschub zu
erhalten, schlug fehl: „Der Akt ist rechtskräftig, nur Wiener Wohnen als
Delogierungsbetreiber könnte hier einen Aufschub gewähren“ musste Turtenwald
wohl oder übel zur Kenntnis nehmen.
Also war der Bezirkspolitiker am Montag vor Ort, als
der Gerichtsvollzieher in Begleitung von Wiener Wohnen, einem Schlosser, einem
Möbelpacker- Troß sowie einer Vertreterin des Magistrats vor der Tür der zwar
einfach eingerichteten, aber blitzsauberen Wohnung der jungen Familie standen.
Bezirksrat Ossi Turtenwald: „Als ich sah, dass diese
Leute Ernst machen wollten, habe ich dem Wiener Wohnen-Vertreter zugesichert,
dass meine Partei WIFF – Wir für Floridsdorf der hochschwangeren Frau die
Kosten (inklusive der sündteuren Delogierungsaktion rund 5.500.– Euro) vorstrecken
und bei Wiener Wohnen einzahlen wird. Daraufhin wurde die Aktion abgeblasen und
der offene Betrag umgehend von uns eingezahlt“ so der Bezirkspolitiker.
Jetzt soll gemeinsam mit der jungen Frau nach deren
in etwa drei Wochen bevorstehenden Entbindung ein Finanzplan erstellt werden,
„damit sie künftig nicht erneut in eine solch prekäre Situation gerät und WIFF,
wenn es geht, den geliehenen Betrag natürlich zinsenfrei wieder zurückzahlen
kann“, so Turtenwald.
Selbst schuld… Jene, die meinen, die junge Mutter
sei selbst schuld an ihrem Schicksal, mögen zumindest zum Teil Recht haben.
Aber ist das ein Grund, eine Hochschwangere mit ihrem 4-jährigen Sohn drei
Wochen vor der Entbindung einfach aus der Gemeindewohnung zu werfen? Ohne
Rücksicht auf Verluste?! – Verluste deswegen, weil es wäre wohl durchaus im
Bereich der Möglichkeit, dass sich eine solche Mutter samt ihrem Kind aus der
für sie ausweglos erscheinenden Situation endgültig flüchtet. Etwa durch einen
Sprung vor einen fahrenden Zug… Und jetzt sind Sie dran, geschätzte Damen und
Herren von den Wiener Sozialstellen!
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