Ludwig unterzeichnete in Brüssel eine gemeinsame Deklaration von Mieterschutzorganisationen, Kommunen und Bauträgern. Anschließend präsentierte er den Wiener Wohnbau im EU-Parlament
Früher, ist das
so gewesen, da war der Gemeindebau bis Spanien bekannt und auch geschätzt. Das
war 1932. Heute schreiben wir 2014, da ist der Gemeindebau nicht mehr sozial,
weil viel zu teuer und die Mieter einfach nur ausgenommen werden. Ludwig kann
viel sagen, aber stimmt es auch?
Erst vor kurzem
wurde das neue Gebäude von Wiener Wohnen fertig gestellt. Kaum, das es fertig
war, ist es verkauft worden. Nach Zeitungsberichten, kostete es 100 Mio.,
verkauft wurde es für 105 Mio., jetzt
wird es zurückgemietet. Das bedeutet, dass der Wiener zweimal zur Kasse gebeten
wird, erst einmal mussten die 100 Mio. aufgebracht werden und jetzt die Miete,
die kann Wiener Wohnen von der Steuer abschreiben, also noch einmal ein tiefer
Griff in die Tasche der Bürger.
Wien (OTS) - Der
soziale Wiener Wohnbau und der Wiener Gemeindebau im Besonderen gelten weltweit
als herausragendes Beispiel für eine gelungene Wohnungspolitik. Er gilt für
viele Europäische Kommunen als Vorbild, dessen Bedeutung gerade auch in Zeiten
der internationalen Finanzmarktkrise zunehmend verstärkt wurde. Um diesen erfolgreichen
Wiener Weg auch in Zukunft fortzuführen und vor Eingriffen zu schützen,
startete die Stadt Wien vor rund einem Jahr eine eigene Resolution für den
sozialen Wohnbau in Europa. Zwischenzeitlich haben die Bürgermeister - der
unterschiedlichsten politischen Fraktionen -von 30 Europäischen Metropolen mit
mehr als 33 Millionen EinwohnerInnen die Wiener Resolution unterzeichnet. Die
zentrale Forderung darin: Auch in Zukunft muss sichergestellt sein, dass die
Definition des sozialen Wohnbaus sowie die Entscheidung über die Form der
Bereitstellung den Mitgliedsstaaten und ihren Gebietskörperschaften überlassen
bleibt. Darauf aufbauend haben sich nunmehr europaweit wichtige
Entscheidungsträger und Organisationen zusammengeschlossen und eine - unter
starker Federführung der Stadt Wien - eigens ausgearbeitete Charta für
erschwinglichen Wohnraum und eine nachhaltige Stadtplanung unterzeichnet. Diese
"European Declaration on Responsible Housing" (Europäische
Deklaration zu verantwortungsbewusstem Wohnbau) wurde gestern Nachmittag von
Stadtrat Michael Ludwig unterschrieben.
"Wien steht für eine soziale Wohnungspolitik - auch auf
europäischer Ebene", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig im Zuge der Unterzeichnung. "Der
geförderte Wohnbau ist eine wesentliche Säule des sozialen Zusammenhalts, auch
im Sinne der EU-2020 Ziele. Und zu einem sozialen Europa gehört gutes und
bezahlbares Wohnen. Wir setzen uns für ein sozial gerechtes Europa ein. Europa
- und gerade auch der Bereich des Wohnens und der Daseinsvorsorge - darf nicht
ausschließlich dem Markt, gewinnorientierten Unternehmen überlassen
werden", so Ludwig.
Unterzeichnet
wurde die Deklaration, die von European Responsible Housing Initiative - ERHIN
verfasst wurde, zudem auch von nachfolgenden Einrichtungen: Internationaler
Zusammenschluss für Soziale Gerechtigkeit - SOLIDAR, Dänische
MieterInnenvereinigung, Deutscher Mieterbund e.V., Holländischer Wohnbund,
Französischer Wohnbund, Stadt Wien, Königliche Institution von zugelassenen
Liegenschafts-Gutachtern, Familienverbund - COFACE, Zentrum für
gesellschaftliche Verantwortung öffentlicher Unternehmen - CEEP,
Entwicklungsbank des Europarates - CEB, Deutsche Bauindustrie.die E
"Mit diesem
weiteren Europäischen Schulterschluss, der nicht zuletzt auf die Wiener
Resolution, die inzwischen 30 Bürgermeistern Europäischer Städte unterzeichnet
haben, konnten wir ein klares Bekenntnis für einen sozialen und nachhaltigen
Wohnbau erreichen. Wir stellen wir uns entschieden gegen neoliberale
Lobbyisten, deren Ziel ausschließlich die persönliche Gewinnmaximierung ist.
Wir machen uns für ein soziales und verantwortungsvolles Europa stark",
unterstrich Ludwig.
Der Wiener
Wohnbau präsentiert sich im Europäischen Parlament
Großer Andrang herrschte schließlich auch am Abend, als
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig die Ausstellung "Wiener Wohnbau
1920 -2020" im Europäischen Parlament eröffnete. Die multimediale
Wanderausstellung, die bis Ende der Woche geöffnet ist, zeigt die Geschichte
des sozialen Wohnbaus in Wien von seinen Anfängen in den 1920er Jahren bis
heute und darüber hinaus. Dabei wird auch die Entwicklung der sozialen
Wohnbaupolitik im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Veränderung,
technischem Fortschritt beim Bau, Stadtplanung und Architektur beleuchtet. Im
Mittelpunkt der Schau stehen die Menschen und ihre unterschiedlichen
individuellen Bedürfnisse und Ansprüche ans Wohnen.
"Seit über
90 Jahren wird in Wien der soziale Wohnbau durch die Maxime des leistbaren,
qualitätsvollen Bauens geprägt. Dieser Anspruch galt bereits bei der Errichtung
der ersten Wiener Gemeindebauten und wird heute in der Wiener Wohnbaupolitik in
seiner zentralen Bedeutung fortgeführt. Heute leben etwa 60 Prozent der
Wienerinnen und Wiener in den rund 220.000 Gemeindebauwohnungen bzw. in rund
200.000 mit Fördermitteln des Landes Wien errichteten Wohnungen. Dieses große
Angebot geförderter Wohnungen, das weltweit einzigartig ist, hat zudem einen
wichtigen, preisdämpfenden Effekt auf den gesamten Wohnungsmarkt der Stadt.
Dadurch sind die Mieten in Wien im Vergleich mit anderen Metropolen relativ
moderat.", erklärte Stadtrat Ludwig gestern Abend im Rahmen der Eröffnung.
ERHIN und die "European Declaration on
Responsible Housing"
ERHIN ist ein
Projekt, das von der EU-Kommission gefördert wird. Es hilft einen Weg zu
finden, die Grundsätze des CSR (Corporate Social Responsibility = der
freiwillige Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über
die gesetzlichen Forderungen hinausgeht) im Wohnsektor besser einzubinden als
ein wichtiges Werkzeug auch um den Veränderung des Europäischen Wohnsektor
dahingehend zu unterstützen und es soll helfen, damit soziale, öffentliche und
kooperative Wohnungsanbieter diese Herausforderungen mit den Stakeholdern
angehen können.
Mit der gemeinsamen Deklaration haben sich die Unterzeichner u.a.
auf folgende Grundsätze geeinigt:
* Corporate Responsibility (CSR) sollte in der DNA eines verantwortlichen Wohnunganbieters liegen. Die Verbreitung von CSR innerhalb des sozialen und leistbaren Wohnsektors, sowie Partnerschaften unter den verschiedenen Stakeholdern auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene werden unterstützt.
* Investitionen in verantwortlichen Wohnbau tragen zur Wertschöpfung, wirtschaftlicher und sozialer Rentabilität für Bürger und Gemeinden bei. EU-Staaten sollten langfristige finanzielle Zusagen machen, um leistbaren und zugänglichen Wohnraum zu ermöglichen.
* Die Unterzeichner unterstützen alle Formen von Investitionen und finanzieller Zusagen, die zur weiteren Entwicklung eines stärkeren nachhaltigen und leistbaren Wohnungsmarkt in der Europäischen Union beitragen. (Schluss)
* Corporate Responsibility (CSR) sollte in der DNA eines verantwortlichen Wohnunganbieters liegen. Die Verbreitung von CSR innerhalb des sozialen und leistbaren Wohnsektors, sowie Partnerschaften unter den verschiedenen Stakeholdern auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene werden unterstützt.
* Investitionen in verantwortlichen Wohnbau tragen zur Wertschöpfung, wirtschaftlicher und sozialer Rentabilität für Bürger und Gemeinden bei. EU-Staaten sollten langfristige finanzielle Zusagen machen, um leistbaren und zugänglichen Wohnraum zu ermöglichen.
* Die Unterzeichner unterstützen alle Formen von Investitionen und finanzieller Zusagen, die zur weiteren Entwicklung eines stärkeren nachhaltigen und leistbaren Wohnungsmarkt in der Europäischen Union beitragen. (Schluss)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen