Kein Denkverbot bei Studiengebühren
SPÖ
sucht ein neues Parteiprogramm.
Den
Startschuss für den ersten Länder-Beteiligungsprozess hat Anfang Oktober die
SPÖ Wien gegeben: unter dem Titel „Wien macht Programm“ und im Beisein von
SPÖ-Vorsitzendem, Bundeskanzler Werner Faymann, Nationalratspräsidentin Doris
Bures, dem Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzendem Michael Häupl,
Mitgliedern der Wiener Stadtregierung sowie hunderten Mitgliedern,
FunktionärInnen und Interessierten.
Dann
wären Studiengebühren denkbar?
Es darf niemand Studiengebühren
zahlen müssen, der nebenbei arbeitet, und niemand, der ein Stipendium bekommt.
Wenn ein vernünftiges Stipendiengesetz da ist, das soziale Barrieren im Zugang
zum tertiären Bildungsbereich verhindert, dann sage ich: Ich bin nicht der
Verteidiger der Millionärskinder. Das habe ich selbst als Studentenvertreter
nicht als meine Aufgabe gesehen.
Also sind Sie unter bestimmten
Voraussetzungen für Studiengebühren?
Ich werde jetzt sicher nicht den
Studiengebühren das Wort reden. Ich rede das Wort der Beseitigung aller
sozialen Schranken im Zugang zu Bildungssystemen. Über alles andere können wir
später reden. Nur die Lässigkeit, mit der dieses Thema abgehandelt wird - zum
Teil ja auch bei uns, muss man ehrlich sagen -, ist kurzsichtig. Dass der VSStÖ
"keine Studiengebühren" schreit, ist zu wenig. Wo sind deren
Vorschläge zur sozialen Lage der Studenten? Auch wir müssen uns über
Studentenwohnungen Gedanken machen. Öffi-Ticket ist gut und schön, aber Wohnen
ist wichtiger. Und daher die Stipendien umso wichtiger. Das erfordert
inhaltliche Vorbereitung und weniger Aktionismus.
Also kommen doch Studiengebühren. Das herumreden
bringt nichts. Das Bildungssystem ist schlecht, da gibt es zu viele Schranken.
Errichtet von der SPÖ. Öffi-Ticket ist zu teuer.
Da meint doch wirklich Werner Faymann, dass
die Solidarität ein Kernstück „unserer Bewegung“ ist.
SPÖ-Vorsitzender, Bundeskanzler Werner
Faymann hat in seiner Rede vor dem bis auf den letzten Platz gefüllten Festsaal
klargemacht, wie „richtungsweisend und wichtig“ die programmatische Ausrichtung
der Sozialdemokratie ist und dabei neoliberaler Politik, rechter Hetze sowie
Militarismus und Krieg eine klare Absage erteilt. „Internationale Solidarität,
Solidarität in Europa und Solidarität in unserem Land ist ein Kernstück unserer
Bewegung. Wir waren schon immer eine Partei der Arbeit, eine Partei der Arbeitenden“,
deren Interessen gelte es auch weiterhin zu vertreten, machte Faymann klar.
Denn lediglich am 1. Mai begeistert von der
internationalen Solidarität zu singen, bringe nichts. Man müsse auch danach
handeln. Deshalb sei es klar für ihn gewesen, dass Wien bei der Unterbringung
von 600 Flüchtlingen geholfen habe: „Da brauche ich gar nicht nachdenken, das
kommt bei mir aus dem Rückenmark.“ Diese Grundwerte zu leben, sei aber nicht
allein Aufgabe der Parteiführung, alle Gesinnungsfreunde hätten sich daran zu
halten.
Grundwerte: Absahnen
Ein Parteiprogramm sei vor allem dazu da,
„grundsätzliche Werte zu definieren“, um davon politische Linien abzuleiten.
„Von unserer Wertehaltung ausgehend müssen wir festlegen, welche Art von
Gesellschaft wir uns vorstellen“, betonte der SPÖ-Vorsitzende. Dabei gehe es
aber nicht darum, Grundsätze wie Freiheit oder Gerechtigkeit in Frage zu
stellen, sondern die konkrete Ausgestaltung unter Maßgabe aktueller
gesellschaftlicher Entwicklungen festzulegen.
Nicht
nur "ein paar Gscheite" (Häupl), sondern die Sympathisanten an der
Basis sind gefordert. In den nächsten Wochen
sollen die Bezirksorganisationen acht Themenfelder
von Arbeit über Wohnen bis Gesundheit diskutieren und dabei
Bevölkerung und Zivilgesellschaft
einbinden. Zwischenergebnisse werden am Landesparteitag im kommenden Frühjahr
präsentiert. Danach sollen via Online-Foren weitere Ideen gesucht und schließlich
alle Inputs bis zur ersten Jahreshälfte 2016 als "Wiener Position"
zusammengeführt und der Bundespartei übergeben werden.
Bundeskanzler
und Parteichef Faymann betonte, dass die Sozialdemokratie immer eine
Partei der Arbeit gewesen sei.
Was
für eine Ironie! Gezeigt haben sie das
in den letzten Jahren und Jahrzehnten nie, da waren sie immer auf der
Seite der Kapitalisten. Der Wählerschwund macht’s möglich. Endlich.
Die
SPÖ zittert um ihren Bürgermeister und sie zittert um ihre Stellung im Bund.
Alles das muss neu definiert werden. Die letzten Wahlen haben gezeigt, dass es
mit der SPÖ rasant nach unten geht. Und das ist zu erklären, nur die SPÖ möchte
davon nichts wissen.
Partei ohne Grundwerte
Der Dreck
Partei ohne Grundwerte
Der Dreck
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