Wien. Ein Regal, ein Bett, eine zweite Matratze und eine kleine Ablage. Viel mehr Platz ist in dem kleinen Zimmer mit Rückwandfenster nicht. Die Kaffeemaschine thront auf einer Ecke des Schreibtischs. Ina präsentiert ihr gerade mal 16 Quadratmeter großes Reich. Darauf angesprochen meint sie nur schmunzelnd: "Je kleiner das Zimmer, desto weniger hat man zu putzen." Vor etwas mehr als drei Jahren ist sie von Steyr nach Wien gekommen. Aber wer ist Ina? Die Antwort ist einfach: Ina ist Studentin.
Allein im vergangenen
Wintersemester studierten mehr als 170.000 Menschen in Wien, von denen knapp
23.000 neu zugelassen wurden. Viele ziehen dafür in die Stadt. Über 90
Studentenwohnheime bieten Platz für mehr als 12.000 angehende Akademiker. Ina
wohnt im Haus Oberösterreich im 7. Bezirk. "Hier sind viele Leute aus
Oberösterreich, gerade aus meiner Heimatstadt", erklärt sie im Gespräch
mit der "Wiener Zeitung". "Es wohnen auch Freunde von mir hier,
aber man ist einander auch schon verbunden, wenn man aus derselben Stadt oder
demselben Bundesland ist."
Gebühr
für Suche
Eine Wohnmöglichkeit zu finden, ist nicht einfach. "Das erste Problem ist, dass man überhaupt mal einen Wohnheimplatz oder eine WG findet", weiß Julia Freidl, Generalsekretärin der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). "Auch in Wien sind die Wartelisten für Studentenwohnheime irre lang." Manche Wohnheimbetreiber verlangen sogar eine Gebühr, um Studenten überhaupt erst auf die Warteliste zu setzen. "Eigentlich ist das ja vollkommen absurd, vor allem, wenn ich mich bei mehreren Heimen bewerben will, um die Chance zu haben, einen Platz zu bekommen", meint Freidl. Auf ihrem "Schwarzen Brett" bietet die ÖH online neben Jobangeboten auch eine Liste freier Wohnheimplätze und kostenlose WG-Inserate an. Studenten können auch kostenlose Mietvertragsprüfungen in Anspruch nehmen. Ina hatte mit ihrem Heimplatz Glück. "Meine Stadt hat hier auch Zimmer angemietet, dadurch hab ich eines bekommen."
Eine Wohnmöglichkeit zu finden, ist nicht einfach. "Das erste Problem ist, dass man überhaupt mal einen Wohnheimplatz oder eine WG findet", weiß Julia Freidl, Generalsekretärin der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH). "Auch in Wien sind die Wartelisten für Studentenwohnheime irre lang." Manche Wohnheimbetreiber verlangen sogar eine Gebühr, um Studenten überhaupt erst auf die Warteliste zu setzen. "Eigentlich ist das ja vollkommen absurd, vor allem, wenn ich mich bei mehreren Heimen bewerben will, um die Chance zu haben, einen Platz zu bekommen", meint Freidl. Auf ihrem "Schwarzen Brett" bietet die ÖH online neben Jobangeboten auch eine Liste freier Wohnheimplätze und kostenlose WG-Inserate an. Studenten können auch kostenlose Mietvertragsprüfungen in Anspruch nehmen. Ina hatte mit ihrem Heimplatz Glück. "Meine Stadt hat hier auch Zimmer angemietet, dadurch hab ich eines bekommen."
Neben ihren Freunden
und Annehmlichkeiten wie einem Billardraum, einer Heimbar, Arbeitszimmern für
Musik- und Architekturstudenten und einem Fitnessraum ist Ina aber auch mit
Schwierigkeiten im Wohnheimleben konfrontiert. "Man kann hier nur wohnen,
wenn man pro Semester eine gewisse Anzahl an ECTS-Punkten aus dem Studium für abgeschlossene
Kurse abgibt. Vor allem gegen Ende des Studiums, wenn man nur wenige Kurse hat
oder an seiner Meisterarbeit schreibt, muss man um seinen Heimplatz
verhandeln." Auch kann man sich seine Zimmerkollegen nicht aussuchen.
"Im ersten Semester musste ich in einem Doppelzimmer wohnen. Meine
Mitbewohnerin war sehr unordentlich, hat nichts abgewaschen und hat es im
Zimmer sogar schimmeln lassen", erinnert sie sich.
Große Mietpreisspannen
Die Preise in den einzelnen Heimen können stark variieren. Ina zahlt für ihr Heimzimmer etwa 220 Euro im Monat. "Es ist echt leistbar, man kann daneben gut sparen, wenn man beispielsweise arbeitet, und muss nicht alles Geld in ein Zimmer stecken, für Möbel, Internet oder Heizkosten", meint sie. Dafür hat sie weder eine eigene Küche noch ein Badezimmer - Toiletten und getrennte Duschkabinen werden vom gesamten Stockwerk geteilt.
Die Preise in den einzelnen Heimen können stark variieren. Ina zahlt für ihr Heimzimmer etwa 220 Euro im Monat. "Es ist echt leistbar, man kann daneben gut sparen, wenn man beispielsweise arbeitet, und muss nicht alles Geld in ein Zimmer stecken, für Möbel, Internet oder Heizkosten", meint sie. Dafür hat sie weder eine eigene Küche noch ein Badezimmer - Toiletten und getrennte Duschkabinen werden vom gesamten Stockwerk geteilt.
Kostspieliger hingegen
sind beispielsweise die Zimmer der gemeinnützigen Studentenwohnbau
Aktiengesellschaft (Stuwo AG). Sie betreibt in Wien neun Häuser mit insgesamt
1950 Wohnheimplätzen. In den 20 Jahren seit der Gründung hat sie mehr als 9000
Studenten beherbergt. Ein möbliertes Einzelzimmer mit Wohnküche, Badezimmer und
WC in einem Stuwo-Haus kostet ungefähr 400 Euro im Monat. Damit liegen die
Mieten im oberen Drittel der Durchschnittspreise Wiens. Das ist unter anderem
dadurch bedingt, dass die Häuser der Stuwo AG größtenteils neu gebaut sind.
Die Zimmerpreise
liegen auch deutlich unter jenen von privat finanzierten Wohnheimen wie dem
Milestone beim neuen WU-Campus, wo ein vollmöbliertes Zimmer 590 Euro im Monat
kostet. "Unsere Vision ist es, ,Wohnen für Studenten‘ ganz neu zu
definieren. High Class Wohnqualität kombiniert mit den unvergleichlichen
Vorteilen eines lebendigen Community-Lifestyles", wirbt der Betreiber auf
seiner Homepage. Julia Freidl steht den hohen Mietpreisen privater
Studentenwohnheime skeptisch gegenüber: "Das entspricht nicht mehr dem
sozialen Gedanken der Studentenwohnheime."
ÖH
fordert Mietsenkungen
Seit die Förderungen für Studentenwohnheime vom Bund im Sparpaket 2010 gestrichen wurden, müssen sich Wiener Studentenheimbetreiber auf die Gemeindeunterstützung verlassen. Laut Wohnbaumagistrat werden dafür Förderdarlehen in Höhe von 510 Euro pro Quadratmeter vergeben. Für eine 16 Quadratmeter große Wohnung wie die von Ina wären das 8160 Euro. Die Darlehen haben mit 35 Jahren eine ungewöhnlich lange Laufzeit und sind fix mit 1 Prozent p.a. verzinst. Seit 2008 wurden so etwa 2400 Wohnheimzimmer gesichert.
Seit die Förderungen für Studentenwohnheime vom Bund im Sparpaket 2010 gestrichen wurden, müssen sich Wiener Studentenheimbetreiber auf die Gemeindeunterstützung verlassen. Laut Wohnbaumagistrat werden dafür Förderdarlehen in Höhe von 510 Euro pro Quadratmeter vergeben. Für eine 16 Quadratmeter große Wohnung wie die von Ina wären das 8160 Euro. Die Darlehen haben mit 35 Jahren eine ungewöhnlich lange Laufzeit und sind fix mit 1 Prozent p.a. verzinst. Seit 2008 wurden so etwa 2400 Wohnheimzimmer gesichert.
Laut der
Studierenden-Sozialerhebung 2011 stehen Studenten im Durchschnitt knapp 1000
Euro im Monat zur Verfügung, mit denen sie ihren gesamten Lebensunterhalt
bestreiten müssen - Unterkunft inklusive. Wohnheimförderungen sind daher
wichtig, da Studenten die "angespannte Situation" am Wiener
Wohnungsmarkt stärker spüren als andere, meint Julia Freidl und fordert mehr
leistbares Wohnen für Studenten: "Es soll wieder Realität werden, dass es
wieder mehr Heimplätze um 200 Euro gibt." Seitens der Stuwo AG sieht man
in einer Übernahme der Möblierungskosten in Studentenwohnheimen durch den Bund
eine Entlastungsmöglichkeit für Studenten. Diese müssen die Kosten zwischen 36
und 45 Euro monatlich als Teil der Wohnheimmiete selbst tragen. Auch Julia
Freidl steht diesem Vorschlag positiv gegenüber. "Hauptsache, die Preise
sinken wieder."
Ina möchte die
Erfahrung im Studentenwohnheim nicht missen. "Ich habe sehr schöne
Erinnerungen an meine Zeit hier. Einmal haben wir sogar einen Polterabend im
Gemeinschaftsraum gefeiert", erzählt sie. Nächstes Jahr wird sie nach
Abschluss ihres Studiums ausziehen. An Nachmietern mangelt es nie.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen