Ludwig/Regner
zu Wiener Wohnbau: "Europa sollte wienerischer werden"
Wohnbaustadtrat
und SPÖ-Europaabgeordnete eröffnen am Montag Ausstellung in Brüssel zu Wiener
Wohnbau
Das kann auch als gefährliche Drohung angesehen werden. http://derdreck.blogspot.co.at/
Wien (OTS/SK) - Der
kommunale Wohnbau in Wien wird morgen, Montag, im Europäischen Parlament in
Brüssel im Rahmen der Ausstellung "Wiener Wohnbau 1920 bis 2020"
gewürdigt. Evelyn Regner, gf.
Delegationsleiterin der SPÖ-Europaabgeordneten und Schirmherrin der
Veranstaltung, sagte im Vorfeld der Eröffnung: "Leistbares Wohnen ist
Kernbestandteil sozialdemokratischer Politik. Der Wiener Wohnbau gilt dabei
europaweit als Vorzeigebeispiel für eine gelungene Wohnungspolitik, die für
sozialen Ausgleich steht. Er stabilisiert die Gesellschaft und wirkt
Immobilienspekulationen und sozialer Ungleichheit entgegen. In der Europäischen
Union können wir noch viel voneinander lernen und gerade im Wohnbau soll Europa
noch wienerischer werden." ****
Bereits im Juni
vergangenen Jahres wurde im Europäischen Parlament ein Initiativbericht über
den sozialen Wohnungsbau in der Europäischen Union angenommen. Das Europäische
Parlament stellte dabei mehrheitlich fest, dass der Bedarf an erschwinglichem
Wohnraum aufgrund der aktuellen Wirtschafts- und Sozialkrise immer weniger
durch den privaten Gebäudebestand gedeckt werden kann und dass die gestiegenen
Miet- und Energiekosten das Armutsrisiko und die Gefahr sozialer Ausgrenzung
vergrößern.
Gerade vor dem
Hintergrund der europaweiten Diskussion, welchen Bevölkerungsgruppen Wohnungen
im sozialen Wohnbau zur Verfügung stehen sollten, zeigt sich, dass der Wiener
Weg beispielgebend ist. In Wien stehen in allen Stadtteilen Gemeindewohnungen
zur Verfügung, die immer zu denselben Konditionen vergeben werden. Durch die
klaren Vergabekriterien, die auch Menschen bis weit in den gehobenen
Mittelstand hinein das Leben in einer Gemeindewohnung ermöglichen, werden
Ghettobildungen vermieden. Der soziale Wohnbau trägt damit entscheidend auch
zum sozialen Frieden in der Stadt bei.
Wiens Wohnbaustadtrat Michael
Ludwig unterstreicht: "Der
seit beinahe einem Jahrhundert konsequent fortgeführte Weg der sozialen Wiener
Wohnbaupolitik bringt mehrere Vorteile für die Menschen in der Stadt mit sich.
Zum einen kann damit vielen Wienerinnen und Wienern qualitativ hochwertiger
Wohnraum zu kostengünstigen Konditionen zur Verfügung gestellt werden. Zum
anderen sind in Wien im Vergleich zu anderen Metropolen, die in etwa dieselbe
Größe aufweisen - etwa München, Hamburg, Zürich, Mailand oder Barcelona - die
Mietpreise um bis zu fünfzig Prozent niedriger. Der hohe Anteil geförderter
Wohnungen wirkt insgesamt preisdämpfend auf den gesamten Wohnungsmarkt und
davon profitieren alle Mieterinnen und Mieter in der Stadt - auch jene, die in
einer privaten Mietwohnung leben." Es gibt keine andere Stadt in Europa,
die über eine derartige Kontinuität der sozialen Wohnungspolitik verfügt und diese
auch nicht aufgegeben hat, als der Zeitgeist Neoliberalismus und Privatisierung
diktierte. "Die Stadt bekennt sich zu den Gemeindebauten und hat im
Gegensatz zu vielen anderen Städten zu keinem Zeitpunkt einen Verkauf dieses
kommunalen Eigentums in Erwägung gezogen. Bei der Wiener Volksbefragung 2013
haben sich über 87 Prozent der Bevölkerung dafür ausgesprochen, dass die
kommunalen Betriebe - und dazu gehören auch die Städtischen Wohnhausanlagen -
vor Privatisierung geschützt werden sollen. Wien wird seinen wohnpolitischen
Weg weiter gehen und den Wohnungsmarkt auch in Zukunft nicht ausschließlich
marktwirtschaftlichen Kräften überlassen, bekräftigte Ludwig.
Die besondere
Stellung der Wiener Gemeindebauverwaltung wird ebenfalls morgen im Rahmen der
"European Responsible Housing Awards Ceremony" in Brüssel gewürdigt.
Dort ist Wiener Wohnen unter den besten fünf Hausverwaltungen Europas für den
Bereich "good governance" nominiert. "Wiener Wohnen trägt als
größte kommunale Hausverwaltung Europas maßgeblich zur Lebensqualität in Wien
bei. Es ist eine schöne Bestätigung unserer Leistungen, wenn dies auch in
Europa honoriert wird", betont die stellvertretende Direktorin von Wiener
Wohnen, Karin Ramser.
Hintergrund:
Heute leben rund sechzig Prozent aller Wienerinnen und Wiener in einer
geförderten Wohnung - entweder in einer der rund 220.000 Gemeindewohnungen oder
in einer der etwa 200.000 mit Fördermitteln des Landes Wien errichteten
Wohnung. Allein in den etwa 2.000 Gemeindebauten leben eine halbe Million
WienerInnen. Das entspricht in etwa der EinwohnerInnenzahl, welche die drei
Landeshauptstädte Graz, Salzburg und Klagenfurt zusammen aufweisen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen