Fünf
Jahre Gratiskindergarten in Wien - Häupl/Oxonitsch: "Meilenstein für
Wiener Familien weiterhin gesichert!"
Über
16.800 neue Plätze, plus 260 Mio Euro mehr Budget im Vergleich zu 2009 und
positive Bewertungen von Wiener Eltern.
Seit einiger Zeit befinden sich in Wiener
Tageszeitungen Inserate der Stadt Wien, mit denen der „beitragsfreie“
Kindergarten hochgejubelt wird. Die rot-dominierte Wiener Stadtregierung rund
um Bürgermeister Häupl muss spätestens im Herbst 2015 wieder die Wähler zur
Wahlurne rufen.
"Die Einführung des beitragsfreien
Kindergartens in Wien im Herbst 2009 war ein Meilenstein für Wiener Familien.
Für uns ist klar, dass sich Eltern in Wien auch weiterhin auf dieses Angebot
verlassen können", betonten heute Bürgermeister Michael Häupl und
Bildungsstadtrat Christian
Oxonitsch. So ersparen sich Eltern durch das
beitragsfreie Angebot bis zu 3.000 Euro pro Jahr für einen Kindergartenplatz:
"Doch nicht nur die finanzielle Entlastung für Familien ist uns ein
besonderes Anliegen, auch die Bildung und Förderung von Kindern ist in Wien
umfassender, als in den anderen Bundesländern: Denn nur in Wien gilt das
beitragsfreie Angebot für Kinder von 0 bis 6 Jahren. Und nur in Wien gibt es
für jedes 3- bis 6-jährige Kind einen Kindergartenplatz, der sich mit der
Arbeitszeit der Eltern vereinbaren lässt!"
Allerdings sollte man auch das Kleingedruckte lesen. So „gratis“
bzw. „beitragsfrei“ ist der Kindergarten auch in Wien nicht. Für Mahlzeiten und
andere Aktivitäten muss natürlich bezahlt werden. So heißt es auf der offiziellen Seite
der Stadt Wien:
Aufwand
für Mahlzeiten und besondere Zusatzleistungen der Einrichtung, zum Beispiel
verlängerte Öffnungszeiten oder spezielle pädagogische Angebote, sind nicht im
"beitragsfreien Kindergarten" enthalten.
Auf der Internetseite des Kindergartens Alt-Wien wird man ein wenig konkreter. Der
„beitragsfreie Kindergarten“ beziehe sich nur auf den Monatsgrundbetrag. Das
Essen, die Einschreibgebühr, Regiebeiträge und eventuelle Zusatzleistungen sind
nicht inkludiert. Somit kostet auch der Gratis-Kindergarten Geld. Eltern können
da pro Kind schon 140 Euro an Regiebeitragskosten monatlich bezahlen,
wie Unzensuriert.at in Erfahrung bringen konnte.
Beim „wöchentlichen Mediengespräch“ des
Herrn Bürgermeisters, das diesmal nicht im Steinsaal des Rathauses stattfand,
sondern im Kindergarten Lustkandlgasse, war freilich nichts von
Beitragszahlungen zu hören.
Da die Wiener
von der „Performance“ von Rot-Grün alles andere als begeistert sind, muss
freilich auch das „Gute“ in den Vordergrund gerückt werden. Häupl ließ es sich
daher nicht nehmen, den Gratis-Kindergarten, den es in Wien seit fünf Jahren
gebe, als Meilenstein für die Wiener Familien zu feiern.
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