Die
SPÖ macht konsequent Politik für leistungsferne Gruppen.
Bürgerliche Freiheiten werden dafür geopfert. Warum die ÖVP dabei
mitmacht, ist unklar.
Einsicht
in Privatkonten, Lesen der E-Mails und Abnahme von Fingerabdrücken.
Was wie die Maßnahmen einer SOKO zur Bekämpfung der Mafia klingt,
kann bald jeden Bürger treffen. Es ist nämlich unwahr, was derzeit
Bundeskanzler Werner Faymann beteuert, dass es nämlich nur um
betrügerische Unternehmer geht. Bereits jetzt ist jeder
Steuerpflichtige unter Betrugsverdacht, auch die unselbstständig
Erwerbstätigen.
Steuerberater
berichten, dass seit einigen Monaten Arbeitnehmerveranlagungen mit
einer Steuergutschrift entgegen früherer Praxis bei der Finanz erst
nach wochenlanger interner Prüfung bestätigt werden. Nur bei
Rückständen und Nullmeldungen wird sofort ein Bescheid ausgestellt.
Offenbar will sie nicht einmal das zurückzahlen, was man zu viel
bezahlt hat. Derzeit muss die Finanz noch Belege prüfen, künftig
schaut sie einfach in das Privatkonto.
Steuerberater
gehen davon aus, dass der Einblick auf Privatkonten künftig zum
Standard gehören wird, so man die Tür einen Spalt breit öffnet.
Und da die übrigen Kontopositionen von der Bank wohl nicht
geschwärzt werden, hat der Staat damit auch Zugriff auf private
Daten: Wo wurde eingekauft, welche Zeitschriften wurden abonniert,
bei welchen Vereinen ist man Mitglied etc. Auch kann der Staat dann
den privaten E-Mailverkehr überprüfen. Überlegen Sie sich also in
Zukunft gut, was Sie wem schreiben, denn alles kann einmal als
verdächtig erscheinen.
Noch
ärger ist es bei den Unternehmern. Die sind bereits jetzt Freiwild,
entgegen den Behauptungen des Finanzministers, dass erst ab 100.000
Euro Konten geöffnet würden. Ein konkreter Fall: Ein
Einzelunternehmer mit recht bescheidenem Jahresumsatz in der
untersten Steuerstufe wird geprüft. Der Steuerprüfer schaut jeden
Beleg genau an und will auch Einsicht in das Privatkonto fünf Jahre
zurück, obwohl er dazu eigentlich nicht befugt ist. Der Geprüfte
wagt es nicht, sich zu weigern. Ergebnis der zweitägigen Prüfung:
Alles ist korrekt. Der Steuerberater stellt eine saftige Rechnung
aus, die der Klient zu tragen hat. Er hat damit den Schaden. Dieses
Vorgehen kann jetzt schon jeden treffen, ohne konkreten Verdacht oder
nur aufgrund eines anonymen Hinweises eines missgünstigen
Mitmenschen. Damit sind wir beim Generalverdacht. Nicht nur große
Fische stehen im Fokus der Finanz, sondern auch Kleinunternehmer und
Lohnsteuerpflichtige. Und dies soll nun noch verschärft werden.
Es
wäre durchaus wünschenswert, wenn Betrügereien im großen Stil
nicht mehr vorkämen. Wenn jemand aber gezielt Firmen in den Konkurs
schickt oder auf Strohmänner anmeldet, die nicht auffindbar sind,
dann werden Kontoeinsichten, Fingerabdrücke und E-Mails gar nichts
bringen.
Bei
einer Rekordarbeitslosigkeit müssten eigentlich alle Kräfte
gegensteuern und Unternehmertum fördern. Doch die SPÖ hat den Fokus
längst auf jene leistungsfernen Massen verlagert, die von der
Arbeitsleistung anderer profitieren. Daher will sie den
Leistungsträgern möglichst viel abpressen. Die ÖVP wiederum
verfolgt offenbar gar keine Strategie mehr – außer, ihre frühere
Stammklientel nachhaltig zu verärgern.
Die Steuermoral ist in Österreich sehr hoch, trotz des fahrlässigen Umgangs des Staates mit dem Geld seiner Bürger. Gewiss, Steuerbetrug ist kein Kavaliersdelikt. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Bürger vollständig vom Staat durchleuchtet werden und jeder unter Verdacht steht. Es darf nicht zugelassen werden, dass unter dem Schlagwort der Betrugsbekämpfung alle Bürger bespitzelt werden.
Die Steuermoral ist in Österreich sehr hoch, trotz des fahrlässigen Umgangs des Staates mit dem Geld seiner Bürger. Gewiss, Steuerbetrug ist kein Kavaliersdelikt. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Bürger vollständig vom Staat durchleuchtet werden und jeder unter Verdacht steht. Es darf nicht zugelassen werden, dass unter dem Schlagwort der Betrugsbekämpfung alle Bürger bespitzelt werden.
Die
Unternehmer-Hetze und die Kriminalisierung jener, die auf eigene
Leistung setzen, führen dazu, dass immer weniger den Schritt in die
Selbstständigkeit wagen. Den Leistungsträgern wird außerdem viel
zu viel abgepresst. Nur, wenn man Unternehmern immer mehr wegnimmt,
können sie weniger investieren und weniger Arbeitsplätze schaffen.
Faymann ist alles andere
als ein Wählermagnet. Bezeichnenderweise trauen ihm nicht einmal die
eigenen Funktionäre zu, Antworten auf Arbeitslosigkeit und Co zu
finden – nicht umsonst wurde er von den eigenen Genossen auf
Parteitagen mit historisch schlechten Wahlergebnissen abgestraft. Ein
Viertel der roten Spitzenfunktionäre zweifelt, den richtigen Mann an
der Spitze zu haben – wie soll man dann den Wählern klar machen,
dass Faymann der beste Kanzler sein soll?
Bei
seiner Wiederwahl zum Parteiobmann Ende des Vorjahrs mit einem
miserablen Vertrauen ausgestattet, hat er es nicht zuwege gebracht,
die Sozialdemokratie zu festigen und zu einen, im Gegenteil. Und er
hat auch noch sein Steuerreformversprechen „Millionärssteuer“
gebrochen. Dass die Landeshauptleute Voves und Niessl die Ursachen
für ihre Abstürze in Wien sehen, ist nachvollziehbar. Für Faymann,
dessen Ablöse als Parteiobman schon seit Langem zumindest hinter
vorgehaltener Hand diskutiert wird, wird es jetzt extrem eng. Nicht
zuletzt auch wegen der Freiheitlichen: War Faymanns klare Ansage
doch, die FPÖ nicht stark werden zu lassen. Doch genau das Gegenteil
ist sowohl im Burgenland als auch in der Steiermark passiert.
Faymann ist
angezählt. Und die Wahlen in Oberösterreich und Wien stehen vor der
Tür. Die
SPÖ einen starken Obmann. Dass Faymann dies sein wird, ist nach
diesem Wahlsonntag äußerst fraglich. Ein Obmannwechsel würde nicht
verwundern.
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