In
ihrer Eingangsrede verteidigte Brauner die antizyklische
Wirtschaftspolitik Wiens. Investitionen in Kinderbetreuung und
Bildung, Gesundheit und Pflege sowie Infrastruktur seien wichtig,
ebenso soziale Maßnahmen für jene, die weniger Chancen hätten. Das
Ergebnis könne sich sehen lassen, die Wirtschaftskennzahlen der
Stadt seien stabil. Das Bruttoregionalprodukt (BRP) betrage rund 82,8
Milliarden Euro, die Einnahmen und Ausgaben 12,3 Milliarden und der
Schuldenstand 5,9 Prozent des BRP. Wichtig sei
Transparenz:
Beteiligungsspiegel und Finanzschuldenbericht seien einsehbar. Die Arbeitsmarktpolitik sei ihr ein besonderes Anliegen, Brauner nannte als Beispiel den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff). Auf die steigende Lebenserwartung würde reagiert, 36 Pflegewohnhäuser seien neu gebaut oder modernisiert worden, Spitzenmedizin gebe es für alle. Zudem sei Bildung ein entscheidendes Thema, der Gratiskindergarten bleibe und Schulen würden ausgebaut. Auch beim Wohnen sei Wien "role model", 60 Prozent der WienerInnen lebten im sozialen Wohnbau.
Beteiligungsspiegel und Finanzschuldenbericht seien einsehbar. Die Arbeitsmarktpolitik sei ihr ein besonderes Anliegen, Brauner nannte als Beispiel den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff). Auf die steigende Lebenserwartung würde reagiert, 36 Pflegewohnhäuser seien neu gebaut oder modernisiert worden, Spitzenmedizin gebe es für alle. Zudem sei Bildung ein entscheidendes Thema, der Gratiskindergarten bleibe und Schulen würden ausgebaut. Auch beim Wohnen sei Wien "role model", 60 Prozent der WienerInnen lebten im sozialen Wohnbau.
Die ÖVP meinte zwar, in
wirtschaftlich "unbestritten schwierigen Zeiten" sei jetzt
nicht der Zeitpunkt, um Schulden abzubauen - das Budget dürfe
deswegen aber auch nicht "aus dem Ruder laufen". Nötige
Investitionen sollten aus jenen Mitteln finanziert werden, die durch
eine Verwaltungsreform frei würden. Die Volkspartei forderte ein
Ende des Valorisierungsgesetzes und Wien müsse professioneller
verwaltet werden.
Die
Grünen verteidigten milliardenschwere Investitionen in Gesundheit,
Pflege, Bildung und Wohnbau - allesamt Bereiche, "an denen viele
Arbeitsplätze hängen". Kindergärten und Schulen seien "die
Gerechtigkeitschance", mit welcher die Stadt sozialen Aufstieg
ermöglichen könne. Der Wohnungsmarkt wiederum würde ohne
Gemeinde-und Genossenschaftswohnungen "explodieren".
Kommunale Dienstleistungen wie die Wasserversorgung dürften nicht
verkauft werden.
Die FPÖ
rechnete vor, als "Gesamtkonzern" habe Wien rund 15
Milliarden Euro Schulden. Das hiesige Wirtschaftswachstum liege unter
dem Österreich-Schnitt, obwohl die Großstadt eigentlich
Wirtschaftsmotor sein sollte. Alles in allem stehe Wien vor einer
Liste "hausgemachter" Probleme - weshalb die Freiheitlichen
einen Misstrauensantrag gegen Finanzstadträtin Brauner einbrachten.
Für die ÖVP waren Wiener
Schuldenstand und Arbeitslosigkeit die einzigen "Rekordleistungen".
Ein Plus von 30.000 Arbeitslosen seit Beginn der rot-grünen
Regierung spreche eine "alarmierende Sprache". Um
transparenter bilanzieren zu können, müssten auch Vermögenswerte
ausgelagerter Konzerne der Stadt ausgewiesen werden. Trotz Rollierung
müssten Schweizer-Frankenkredite "am Ende des Tages"
zurückgezahlt werden.
Die
Grünen erinnerten an den Wiener Bevölkerungszuwachs, welcher ein
Drittel des gesamtösterreichischen Trends ausmache. Es sei
rot-grüner Verdienst, dass Menschen "in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten in einer tollen Stadt" leben wollten.
Betreffend möglicher Einsparungen im Wiener Budget hielten die
Grünen fest: "Schlagartig alles zu kürzen" würde
"Arbeitslose hervorrufen", rette aber "auch nicht die
Welt".
Laut FPÖ
seien Klein- und Mittelunternehmen (KMUs) "die Verlierer"
der Wiener Wirtschaftspolitik. Lösung wäre ein Förderungs- und
Haftungspaket für die Wiener Wirtschaft. Das Schaffen eines
Förderungsfonds, die Errichtung eines Start-Up-Campus und die
Verdoppelung der Wirtschaftsförderung seien notwendig. Zudem wollte
die FPÖ Tarife für etwa Wasser und Kanal senken, und eine
"Schuldenstrategie" zum Abbau von Verbindlichkeiten, um
Wiens Bonität zu erhalten.
Die SPÖ
attestierte den Freiheitlichen "pure Angst vor Zuwanderung und
Menschen, die Hilfe brauchen". Umso mehr betreibe die
Sozialdemokratie eine "Politik der Menschlichkeit". Konkret
sehe sich Wien mit zwei Herausforderungen konfrontiert: die
Arbeitsmarktsituation bedingt durch die Finanzkrise sowie das
Wachstum der Millionenstadt Wien. Die Bundeshauptstadt als
Ballungsraum sei Jobmotor für hunderttausende Menschen aus
Niederösterreich und dem Burgenland; stockendes Wirtschaftswachstum
wirke sich auf eine Großstadt umso mehr aus. Dem
Bevölkerungswachstum begegne Wien mit Investitionen in Bildung,
Öffis und Wohnbau.
Die ÖVP forderte das
Aufstocken des Budgets für Frauenfragen, die derzeitige Dotierung
sei zu gering. "Baustellen" der Integration gebe es vor
allem bei MigrantInnen zweiter und dritter Generation; bestehende
Vereinsarbeit habe sich nicht an die heutigen Anforderungen
angepasst. Wer Bildungsangebote nicht annehme, schlittere in die
Arbeitslosigkeit. Radikalisierung und Gewaltbereitschaft seien die
Folge.
Die
Grünen nannten Wien als Vorreiter-Bundesland hinsichtlich des "Equal
Pay Day". Positive Beispiele seien etwa Maßnahmen zur
Kinderbetreuung und die Koppelung von Auftragsvergaben an Unternehmen
an dortige Frauenförderung. Wenngleich der Gleichbehandlungsbericht
eine positive Bilanz ziehe, gehöre der Frauenanteil in
Führungsebenen von Unternehmen erhöht. Obwohl
"Bundesangelegenheit", sprachen die Grünen dem Wahlrecht
für Drittstaatsangehörigkeit das Wort, ebenso der Möglichkeit
einer Doppelstaatsbürgerschaft.
Die FPÖ
widmete sich der Integration und meinte, erfolgreiche Zuwanderung
hänge von Kriterien ab: Bedarf und Einfügung in das politische
System. Außerdem könne die Wirtschaftskrise nicht als alleiniger
Sündenbock genannt werden, die Stadt habe in falsche Bereiche
investiert: So schrumpfe die Aussicht von Frauen auf
Vollzeitbeschäftigung aufgrund des Trends zu Teilzeitjobs.
Die SPÖ
entgegnete der freiheitlichen "Liste der Ablehnung" von
Maßnahmen zur Frauenförderung mit einer gezielten Unterstützung
von Frauenanliegen. Vorzeigeprojekt sei der
Gleichstellungsmonitor:
Dieser liefere eine umfangreiche Darstellung der Lebensrealitäten inklusive klarer Handlungsaufträge für die Politik. Ebenfalls erwähnenswert sei die Mädchenförderung, Stichwort Töchtertag. Zuletzt erwähnte die Sozialdemokratie die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und Transgender Lebensweisen (WASt): Die erste und einzige derartige Stelle, die in kommunaler Verwaltung beheimatet sei.
Dieser liefere eine umfangreiche Darstellung der Lebensrealitäten inklusive klarer Handlungsaufträge für die Politik. Ebenfalls erwähnenswert sei die Mädchenförderung, Stichwort Töchtertag. Zuletzt erwähnte die Sozialdemokratie die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und Transgender Lebensweisen (WASt): Die erste und einzige derartige Stelle, die in kommunaler Verwaltung beheimatet sei.
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