Jetzt
dürften bei der Wiener SPÖ doch die Alarmglocken schrillen.
Zumindest hat die rot-blaue Koalition im Burgenland den Wiener
Klubchef Rudolf Schicker dazu veranlasst, ein überzeichnetes
Drohszenario zu entwerfen, das die Genossen offenbar wachrütteln
soll: Er erklärt, was passieren würde, käme die FPÖ in Wien an
die Macht.
Demnach
sei unter einer FPÖ-Führung zu befürchten, dass die Verwaltung von
Wohnhausanlagen aus dem Verbund von Wiener Wohnen ausgegliedert wird
und die Vergabe an Private abgegeben werden könnte. Auch die wieder
eingeführten Hausbetreuer und Hausbesorger würden wieder
abgeschafft - immerhin habe das die schwarz/blaue Bundesregierung
schon einmal gemacht.
Die
freiheitliche Budgetpolitik würde generell zum Verkaufen des
Familiensilbers führen, meint Schicker. Wälder zum Schutz des
Trinkwassers, die Donauinsel, Freibäder, Gemeindewohnhäuser. Danach
würden leere Kassen übrig bleiben. "Wien hätte dann keinen
eigenen Energieversorger mehr, schlechtere Wasserqualität, eine
verbaute Donauinsel und privatisierte teure Sommerbäder", so
Schickers Negativ-Vision.
Auch
beim Thema Bildung ortet der Politiker wahre Kahlschläge: Das
Familienbild der Freiheitlichen sei nämlich traditionell und
frauenfeindlich: Mütter gehören zu den Kindern, Kinder dürfen den
Eltern nicht weggenommen werden. Damit sieht Schicker das Aus für
ganztägige Schulformen, Krippenplätze und Kindergärten am
Nachmittag.
Außerdem
werde die FPÖ alle Deutschkurse abschaffen. Und das, obwohl sie
wolle, dass alle Deutsch sprechen - "nur damit sie sich über
die fehlenden Sprachkenntnisse mokieren und das Feindbild des
Zuwanderers als Schmarotzer aufrechterhalten können", meint
Schicker.
Die
Sozialpolitik würde sich laut Schicker zu einer "Almosenpolitik
nach Gutsherrenart" wandeln: "Wer sich anstellt, vor dem
Landeshauptmann schön buckelt und ihm zu Gesicht steht (dunkle
Hautfarbe zum Beispiel nicht), bekommt ein Geldgeschenk."
Und
im Verkehr würden Autos die Öffis zurückdrängen, wenn die FPÖ
das Sagen hätte, ist Schicker überzeugt. "Wir hätten also
wieder mehr Autos und mehr Staus in Wien. Die Wiener Linien und ihre
Fahrgäste wären die Verlierer. Möglicherweise auch die
Verkehrsbediensteten, wenn die Buslinien privatisiert würden."
Und
das Fest der Freude anlässlich der Befreiung vom Naziterror am 8.
Mai würde dem Totengedenken am Heldenplatz weichen müssen.
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