Wien – In der einen Richtung eine fast leere Landschaft, in der anderen ein dichter Häuserwald: Wer von der Dachterrasse eines der neuen Wohnanlagen einen 360-Grad-Blick auf die Seestadt Aspern wirft, könnte glauben, hier hat ein Hollywood-Regisseur aus Pappe eine riesige Stadtkulisse errichten lassen; oder eine Fortsetzung der Truman Show wurde aus dem amerikanischen Seahaven in das rote Wien verlegt.
Neugierige Besucher
Aber
der jüngste Stadtteil der Bundeshauptstadt ist keine Chimäre. Hier
leben schon rund 4000 Menschen, darunter viele junge Familien mit
Kindern, die auf die Eröffnung der Volksschule im Herbst warten, und
Bürgerinnen, die sich darüber aufregen, dass ständig neugierige
Besucher in ihren Stiegenhäusern herumlaufen. Noch sind auf den
halbfertigen Straßen mehr Bauarbeiter als Bewohner zu sehen, aber
überall keimt Leben: Die ersten Läden haben bereits geöffnet,
Teenager tummeln sich in den Schwimmbädern auf dem Dach und zwischen
den Wohnblöcken oder springen bereits in den namensgebenden
künstlichen See, der zum Schwimmen noch gar nicht freigegeben wurde.
6000 Menschen sollen hier im Herbst wohnen, die endgültige
Ausbaustufe sieht 20.000 Bewohner und ebenso viele Arbeitsplätze
vor.
Die
Seestadt war vergangene Woche auch Schauplatz des 52.
STANDARD-Wohnsymposiums, das sich unter dem Titel "Schlafen oder
Leben" der Frage widmete, was neue Stadtteile an Infrastruktur
und Freizeitangeboten benötigen, um ein echtes soziales Leben zu
entwickeln. Die Wünsche und Forderungen, die von Referenten und
Teilnehmern aufgestellt wurden, entsprachen dabei ziemlich genau dem
Konzept, das in Aspern in den vergangenen Jahren entwickelt und nun
umgesetzt wird:
-
eine hohe Gebäudedichte, umringt von viel grüner Freifläche;
-
eine gute verkehrstechnische Anbindung und ausreichende Garagenplätze, aber weitgehende Autofreiheit auf den Straßen;
-
Schulen für alle Bildungsstufen;
-
eine zentrale Steuerung der Erdgeschoßzonen, die alle an die Entwicklungsgesellschaft Wien 3420 – der Name bezieht sich auf Asperns geografische Koordinaten – übergeben und von ihr strategisch an die passenden Händler und Gastronomen vermietet werden;
-
eine offensive Betriebsansiedelungspolitik, um Dienstleister, Gewerbe und Industrie anzuziehen, die ebenso viele Arbeitsplätze bieten sollen, wie es Bewohner gibt;
-
und schließlich eine Fülle von Freizeitangeboten, die aus dem Stadtteil ein echtes Grätzel formen sollen.
Homogen
und eigenwillig
Die
Architektur spielt dabei nicht die einzige, aber eine entscheidende
Rolle. Der Masterplan von Aspern sieht ein homogenes Straßenbild
vor, in dem aber die einzelnen Häuser ihren eigenen Charakter
entwickeln können. Das scheint gelungen. Manche Gassen und Plätze
wirken mit ihren geschickt gesetzten Stiegen und Winkeln fast wie
alte italienische Städte mit all ihren attraktiven Begegnungsorten.
Das zukünftige Leben in der Seestadt ist bereits in Ansätzen zu
spüren.
Der
Verkehr ist auf einige Durchzugsstraßen konzentriert, die
Sammelgaragen sollten die meisten Gassen überhaupt von motorisiertem
Verkehr befreien. Stattdessen gibt es ein eigenes kostenloses
Citybike-System – zum Teil mit E-Bikes – für die Seestadt und
Busse, die zu den beiden U-Bahn-Stationen führen, die doch noch ein
Stück von den meisten Wohnhäusern entfernt sind.
Vorzeigeprojekt
Die
Retortenstadt weit weg vom Zentrum, an deren Erfolg viele Experten
lange gezweifelt haben, hat die Chance, zum Vorzeigeprojekt der
Wiener Stadtentwicklungspolitik zu werden. Sie ist konzipiert, um
alle Fehler etwa der Pariser Banlieue zu vermeiden. Und es ist ein
Ort, wo die gemeinnützigen Bauträger, die einen Großteil der
Wohnanlagen errichten, viele ihrer Stärken ausspielen können.
Die
Verbindung von ländlicher Erholungsqualität mit urbanen
Unterhaltungs- und Bildungsangeboten, klare Planung mit Raum für
Experimente: So beschrieb Gerhard Schuster, seit vergangenem Jahr
Chef von Wien 3420, die Philosophie der Seestadt beim Wohnsymposium,
das vom Fachmagazin Wohnen Plus mitorganisiert wurde. Erst die hohe
Dichte mache all diese Angebote finanzierbar, betonte er ebenso wie
andere Vortragende. Und: "Alles ist möglich, wenn die
verschiedenen Beteiligten zusammenspielen: Bauträger, Gemeinde und
Investoren." Denn ohne die großen Vorabinvestitionen der
öffentlichen Hand, vor allem der U2-Linie, wäre das Projekt nicht
möglich gewesen.
Für
den Raumplaner und Architekten Robert Korab ist die Seestadt mit
ihrer bewussten Mischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit ein
"Modell des New Urbanism, im Gewand der Architektursprache der
Moderne". (Eric Frey, 17.6.2015)
Meinungen dazu:
Im September 2014 waren wir dort...
...
da waren sehr viele Baustellen und Baulärm dort. Wenn die
Bauarbeiten wirklich erst in 3-5 Jahren zu Ende sind, stell ich mir
das aber sehr mühsam vor. Der ganze Staub, der Lärm - auch
wochenends. Das kann mir das italienische Gasserlflair nicht
ausgleichen.
Stelzengehen, Sackhüpfen, Seestadtlauf, Wohnpartner necken, Glöckerlpartie, Aspern-Beirat Bewunderungsmarsch, Wettbewerb beste Nachbarin bester Nachbar, Kranensee-Balett, Organische Entwicklung suchen gehen…
…Living
Lab Finden Wettbewerb, Seestadt-Pioniere-Huldigungstag besuchen,
Ganzheitlichkeit-Aufzählwettbewerb, U.Bahn Ankunfts-Zeiten
vergleichen, Seestadt Radumrundungswettbewerb einmal im Uhrzeigersinn
einmal gegen den Uhrzeigersinn, Seestimmen stimmen gehen,
Nachbaschaftstag einhalten, das jährliche Willkommenspaket abholen,
Schauen ob die Rollbahn noch Barrierefrei ist, Mit den Wiener Linien
– Open Air Zügen in die Seestadt reisen (nur Sommers möglich),
das Bildungscafe im Salon Aspern umrunden, Wegwerf-Workshop: Wie
hätte man die Sestadt besser bauen können, mit dem Geh-Cafe und der
Gehbeauftragen der Stadt Wien ein RollbahnPicknick abhalten und
einmal am Tag schlafen und vom Wohlfühlprogramm der Metropole in die
Welt der Träume gleiten
Die
Wünsche und Forderungen, die von Referenten und Teilnehmern
aufgestellt wurden, entsprachen dabei ziemlich genau dem
Konzept...
Ist das ernst gemeint ?
Garagenplätze die in einer NEUEN stadt 86.60€ kosten.
Fahrrad system ? Ebikes?
Von einem ende bis zum anderen ende der seestadt braucht man zu fuß trotz der durch baustellen verursachten umwegen 10 minuten.
Welche freizeitangebote hat die seestadt ?!
Ist das ernst gemeint ?
Garagenplätze die in einer NEUEN stadt 86.60€ kosten.
Fahrrad system ? Ebikes?
Von einem ende bis zum anderen ende der seestadt braucht man zu fuß trotz der durch baustellen verursachten umwegen 10 minuten.
Welche freizeitangebote hat die seestadt ?!
ich
glaub hier gibt es ein Missverständnis, die Seestadt ist ein
Wohnprojekt und keine neue Club Med Anlage
(die Parkplatzpreise sind aber tatsächlich etwas gesalzen für eine reine Wohngegend)
(die Parkplatzpreise sind aber tatsächlich etwas gesalzen für eine reine Wohngegend)
"...Entwicklungsgesellschaft
Wien 3420 – der Name bezieht sich auf Asperns geografische
Koordinaten.."
hä? in welchem koordinatensystem leben die? wenn schon, dann 4816. wird aber dadurch auch nicht origineller, so wie die ganze seestadt.
ps: bei den "schulen für alle bildungsstufen" bitte an genügend sonderpädagogische einrichtungen denken!
hä? in welchem koordinatensystem leben die? wenn schon, dann 4816. wird aber dadurch auch nicht origineller, so wie die ganze seestadt.
ps: bei den "schulen für alle bildungsstufen" bitte an genügend sonderpädagogische einrichtungen denken!
Ich
versteh nicht was die Aufregung soll....
Selbst New York ist am Reisbrett in einem wenig kreativen geraden
Straßenmuster entstanden. Es stehen dort lauter hässliche Blocks
und fein ist nirgendwo. So richtig feine Gegenden gibt es in Wien
auch nicht mehr! Man könnte sich noch in Döbling oder Hietzing in
einer Villa einsperren...
Jetzt mal im Ernst. Ich denke der 22. hat ganzheitlich großes Potenzial. Viele andere Bezirke sind verbaut bzw. ausgebaut. Bez. 1-9 kann man nur noch in die Höhe bauen. Döbling und Hitzing z.B sind überteuert und überaltert. Im Süden donnern die Flieger drüber… (3. Landepiste). Wichtig für 1220 wird der Freudenautunnel sein! Wenn der kommt wird’s super!
Jetzt mal im Ernst. Ich denke der 22. hat ganzheitlich großes Potenzial. Viele andere Bezirke sind verbaut bzw. ausgebaut. Bez. 1-9 kann man nur noch in die Höhe bauen. Döbling und Hitzing z.B sind überteuert und überaltert. Im Süden donnern die Flieger drüber… (3. Landepiste). Wichtig für 1220 wird der Freudenautunnel sein! Wenn der kommt wird’s super!
Am
Reisbrett?
Sind Sie sicher, dass nicht auch Nudeln im Spiel waren?
Für
alle UnternehmerInnen und solche, die es noch werden möchten:
Es gibt in der Seestadt noch ein Büro (108m2) und ein Geschäftslokal (118m2) in den Gebäuden der Sozialbau AG!
Nähere Infos unter http://www.sozialbau.at/home/suche/…ftslokale/.
Außerdem gibt es bei der Genossenschaft Schönere Zukunft http://www.schoenerezukunft.at/ noch ein kleines Erdgeschoßlokal am See, das sich für ein kleines Cafe oder ein Pub, eine Bar eignen würde. Einfach bei den Genossenschaften melden!
Es gibt in der Seestadt noch ein Büro (108m2) und ein Geschäftslokal (118m2) in den Gebäuden der Sozialbau AG!
Nähere Infos unter http://www.sozialbau.at/home/suche/…ftslokale/.
Außerdem gibt es bei der Genossenschaft Schönere Zukunft http://www.schoenerezukunft.at/ noch ein kleines Erdgeschoßlokal am See, das sich für ein kleines Cafe oder ein Pub, eine Bar eignen würde. Einfach bei den Genossenschaften melden!
unbezahlte
werbung?
wü kana hin dort ?
na
weil wochenlang getrommelt wird
wie superdolle es dortn is
wie superdolle es dortn is
wo
liest du heraus dass da keiner hinwill?
an
den ständigen lobpreisungen im standard.
schlüssige
Logik
Chapeau!
Chapeau!
Na super, da gibt es ein Citybike-System in Wien, welches zur Zeit das Plansoll...
...von
120 Stationen erfüllt hat. Ob es auf die künftigen
Stadterweiterungsgebiete ausgedehnt werden soll, ist weitestgehend
unbekannt. Jedoch wird extra für die Seestadt eine Insellösung
kreiert. Und außerdem: für den 22. sind E-Bikes nicht wirklich eine
Notwendigkeit.
Innerhalb der Seestadt
dürfte
wohl auch alles fussläufig erreichbar sein
grün
für fussläufig
hm,
wenigstens auf der zeichnung hätts schön aussehen können
Das
Bild ist genial, allein schon der Radfahrer..
Dem fehlt noch die Gedankenblase:
"De
zwa Assln fahr i jetzt übern Haufen!"
da
weiß der Betrachter und potenzielle Bewohner dann sofort, was er
dort geboten bekommt
Hochinteressantes
Projekt. Ich bin letztens das zweite Mal dort gewesen um mal durch
die Baustellen zu spazieren.
Leider gibts noch kein Cafehaus oder so zum Verweilen.
Ich bin wirklich gespannt wie sich das die nächsten 20 Jahre entwickeln wird.
Was mich auch beschäftigt: Da wird alles gleichzeitig gebaut und scheint alles dieselbe Bauweise zu sein. Dh. das muss eigentlich auch alles wieder gleichzeitig renoviert werden.
Leider gibts noch kein Cafehaus oder so zum Verweilen.
Ich bin wirklich gespannt wie sich das die nächsten 20 Jahre entwickeln wird.
Was mich auch beschäftigt: Da wird alles gleichzeitig gebaut und scheint alles dieselbe Bauweise zu sein. Dh. das muss eigentlich auch alles wieder gleichzeitig renoviert werden.
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