Nach Landtagswahlen: Grüne hoffen auf Wachstum im Herbst in Wien
Nach
den Landtagswahlen in der Steiermark und dem Burgenland richten die
Grünen nun ihre Aufmerksamkeit auf die Herbst-Wahlen. In Wien ist
Wachstum und Konzentration auf Bildung und Wohnen geplant.
Die
Grünen hoffen wieder! Auf die Knie, ihr Grünen, betet zu dem
Allmächtigen, dass er euch einen erlösenden Gedanken schickt.
An
der Reihe sind im Herbst Oberösterreich und Wien, zwei Bundesländer,
in denen die Grünen mitregieren. In beiden will man das weiter tun
und auch wachsen, sagte Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner. Auf
dem Weg dorthin soll es um Bildung und Wohnen gehen.
Schock über jüngste Wahlergebnisse
Die
Grünen wollen sich weiter als Alternative zu Stillstand und
Streiterei von Rot-Schwarz ins Spiel bringen, aber auch als Angebot
für jene, die eine Regierungsbeteiligung der FPÖ ablehnen. Viele
seien geschockt von den jüngsten Wahlergebnissen. “Jenen, die
nicht wollen, dass die Politik und der Stil der FPÖ Österreich
bestimmt, werden wir ein Angebot machen”, sagte Wallner. Dass die
Freiheitlichen in Österreichs Landespolitik kein Faktor seien, sei
vor allem dem Einzug der Grünen in inzwischen sechs
Landesregierungen geschuldet.
Zufriedenheit bis zum Scheitern der Wahlrechtsreform
In
Wien mit Rot-Grün und in Oberösterreich mit Schwarz-Grün sei es
grundsätzlich gelungen, eine erfolgreiche gemeinsame Politik zu
machen. In der Bundeshauptstadt – Stichwort neues Wahlrecht –
allerdings nur bis zu jenem Zeitpunkt, an dem die SPÖ “ihre
Machtinteressen brachial versucht hat durchzusetzen”. Dennoch habe
man viel geschafft, vom 365-Euro-Ticket bis zur Begegnungszone
Mariahilfer Straße. Mit Hartnäckigkeit und langem Atem sei es
gelungen, die Bevölkerung zu überzeugen. “Ein Zeichen, wie es
gehen kann”, meinte Wallner.
Wien-Wahl: Themen für den Wahlkampf
Im
Wiener Wahlkampf wollen die Grünen die Themen Bildung (etwa mit der
Forderung nach dem Recht nach einem Kindergartenplatz ab dem zweiten
Lebensjahr) und leistbares Leben (Wohnen, Mindestlohn) forcieren. Um
Bildung soll es auch in Oberösterreich gehen. “Da muss die ÖVP
auch einige konservative Zöpfe abschneiden.”
Beide
Wahlen werden aus Wallners Sicht Abstimmungen darüber, ob die Grünen
mitregieren oder Rot-Schwarz bzw. Schwarz-Rot kommen. Dass letzteres
nicht funktioniere, hätten beide Parteien zuletzt in der Steiermark
schmerzlich erlebt. Die Reformpartnerschaft dort habe aus der
Sanierung der eigenen Versäumnisse und Defizite bestanden. Den Frust
über die damit verbundenen Kürzungen im Sozialbereich hätten SPÖ
und ÖVP zu spüren bekommen.
Grüne über das Asyl-Thema
Dass
auch das Asyl-Thema die jüngsten Wahlen dominierte, sieht Wallner
vor allem als Versäumnis der Bundesregierung. Das Bild, dass vor
allem Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) abgebe, sei eines
der “täglich gesteigerten Überforderung”. Das Aufstellen von
Zelten sei ein “Alarmismussignal” und stehe in keiner Relation zu
den Größenordnungen bei den Flüchtlingszahlen.
Wallner zur Burgenland-Wahl
Die
Wahl im Burgenland wertete Wallner angesichts der schwierigen
Ausgangsposition als positiv, vor allem bei jungen Wählern und
Frauen habe man enorme Zugewinne geschafft. In der Steiermark
hingegen habe man das Potenzial der Grünen – insbesondere im Raum
Graz – nur zur Hälfte ausgeschöpft. “Das wird man sich
sicherlich anschauen müssen”, so Wallner. “Man wird auch
überlegen müssen, ob es einen Generationenwechsel braucht in
Richtung nächste Landtagswahl.” Angesichts des steirischen
Dreikampfs um Platz 1 werde diese für die Grünen mit Sicherheit
schwieriger werden.
<apa>
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