Mit der Aktion 65Plus unterstützt Wiener Wohnen ältere Mieter
dabei, Geld zu sparen.
Zwei Gewinner gibt es bei
dieser Aktion sicher nicht! Es gibt nur einen Gewinner und das ist - wie immer
-Wiener Wohnen. Die älteren Leute wohnen seit mehreren Jahrzehnten in diesen
Wohnungen, haben deshalb auch einen niederen Zins, und das darf es bei Wiener
Wohnen nicht geben. Wenn sie ausziehen, dann müssen sie einen höheren Zins
bezahlen, die alte Wohnung wird renoviert und als Kategorie-A-Wohnung weiter
gegeben. Es gibt also nur einen Gewinner.
http://www.weltbild.de/3/19853277-1/ebook/wien-wie-es-lebt.html
Elfriede Leimer ist zurzeit im Dauerstress. Entweder kauft
die 74-Jährige neue Möbel ein oder sie verpackt ihr Hab und Gut in
Übersiedlungskartons. Demnächst zieht sie nämlich von ihrer 80--Gemeindewohnung
in der Donaustädter Melangasse in eine halb so große in Stadlau. Möglich
gemacht hat das ein neues Service von Wiener Wohnen: die "Aktion
65Plus".
Frau
Leimer ist eine der allerersten Mieterinnen, die das Angebot nützen. Die
Unterstützung für Senioren, die ihre zu groß gewordene Wohnung gegen eine
kleinere eintauschen wollen, gibt es nämlich erst seit 1. Jänner. Zielgruppe
sind Hauptmieter ab 65 Jahren, die seit mindestens zehn Jahren in einer
Gemeindewohnung mit mindestens 65 wohnen. Zu günstigen Konditionen können sie
auf eine Wohnung mit zumindest einem Wohnraum weniger wechseln.
Wiener Wohnen bietet dabei ausschließlich
Wohnungen der Kategorie A – mit Bad, WC und Heizung – an. Ersparnisse
ergeben sich bei weniger Wohnfläche durch den niedrigeren Mietzins und
Betriebskostenanteil sowie durch geringere Strom- und Heizkosten.
Damit
sich der Wechsel für Mieter rechnet, die in ihrer bisherigen Wohnung den alten
Kategorie-Mietzins bezahlen, erhalten diese für die neue Wohnung einen
35-prozentigen Abschlag auf den jeweiligen Richtwertzins. Investitionen können
sie sich mit bis zu 5000 Euro vom Nachmieter ablösen lassen.
Zwei
Gewinner
Mit
der "Aktion 65Plus" will man bei Wiener Wohnen dem gesellschaftlichen
Wandel Rechnung tragen. "Zum einen stellen wir Senioren bedarfsgerechten
Wohnraum zur Verfügung. Zum anderen entsteht dadurch zusätzliches
Wohnraumangebot für junge Familien mit Kindern", erläutert
Wohnbau-Stadtrat Michael Ludwig.
Für
Frau Leimer kam das Angebot wie gerufen. Denn nachdem ihr Sohn ausgezogen war,
wurde ihr die Wohnung, in der sie 31 Jahre ihres Lebens verbracht hatte, zu
groß und zu teuer. Sie sauber zu halten nimmt viel Zeit in Anspruch und die 630
€ Miete entsprechen zirka zwei Dritteln von Frau Leimers Pension.
Wichtig
waren ihr bloß zwei Aspekte: die neue Wohnung sollte zwei Zimmer haben und sich
zwecks Familienanbindung ebenfalls im 22. Bezirk befinden.
Mit
dieser kurzen Wunschliste wandte sich die Pensionistin Anfang Jänner an Wiener
Wohnen. Kurz darauf erhielt sie zwei Alternativvorschläge. Und mit 30. April
zieht sie bereits in ihre neue 41--Wohnung in der Langobardenstraße. Dass es
sich dabei nicht wortwörtlich um eine neue Wohnung handelt, ist Frau Leimer
egal. Für sie steht neben der Lage im Vordergrund, dass sie künftig nur mehr
264 Euro Miete bezahlt.
Seit
Beginn der "Aktion 65Plus" wurden für drei Mieter neue Wohnungen
gefunden. 15 weitere stehen auf der Vormerkliste. Anfragen gibt es aber viel
mehr. Allein im Jänner meldeten sich bei Wiener Wohnen 40 Interessenten –
darunter eine 86-jährige Dame.
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