Kritik an
Wiener Wohnen übt der Stadtrechnungshof: Die meisten Gasleitungen in den
Gemeindebauten wurden gemäß einer Richtlinie von 2003 noch nicht überprüft.
Wiener Wohnen gibt Versäumnisse zu und verspricht rasche Abhilfe.
Im Büro von Wohnbaustadtrat
Michael Ludwig (SPÖ) macht man die alte Geschäftsführung der
Gemeindebauverwaltung für die Versäumnisse verantwortlich. Jetzt werden die
Überprüfungen der Gasleitungen in den 1.436 Wohnhausanlagen vorangetrieben, die
Ausschreibungen sind im Laufen, hieß es bei Wiener Wohnen gegenüber „Radio
Wien“. Bis Jahresende wird aber erst ein Viertel der Wohhausanlagen überprüft
sein, der Rest soll bis 2018 folgen.Seit 2003 schreibt eine Richtlinie die Dichtheitsprobe von Gasleitungen innerhalb einer 12-Jahres-Frist vor. 2009 waren bei einer Stichprobe in neun Gemeindebauten die Hälfte der Steig- und ein Drittel der Kellerleitungen undicht. Doch in der Folge wurden nur einige wenige, meist ältere Wohnhausanlagen überprüft, kritisierte das Kontrollamt 2011 - im Zuge von Sanierungsarbeiten oder wenn Gasgeruch festgestellt wurde.
Wien (OTS) - Bereits im Jahr 2011 stellte das Kontrollamt fest, dass Wiener Wohnen die 12-jährige Frist für die Überprüfung der Gasanlagen in städtischen Wohnhausanlagen nicht einhält.
Mit dem heute erschienenen
Tätigkeitsbericht zur Überprüfung von Gasanlagen in städtischen Wohnhausanlagen
musste der Stadtrechnungshof feststellen, dass Wiener Wohnen im Zeitraum 2011
bis April 2014 die Überprüfung der Gasanlagen lediglich in 10 von 1436 mit Gas
versorgten Wohnhausanlagen durchgeführt hat. Die mittlerweile jahrzehntelang
überfälligen Überprüfungen sind damit per April 2014 noch bei 1426
Wohnhausanlagen, das sind 99 Prozent der Wohnhausanlagen, offen. Für diese
Saumseligkeit tragen Wiener Wohnen, der Wohnbaustadtrat sowie die SPÖ die
Verantwortung.
Wie dringend geboten die rasche
Überprüfung auf Undichtheiten ist, zeigt der ebenfalls heute erschienene
Tätigkeitsbericht zur Prüfung von Gasleitungsinstandsetzungen in städtischen
Wohnhausanlagen. Bei 9 geprüften Wohnhausanlagen waren 49 Prozent der
Steigleitungen, 30 Prozent der Kellerleitungen und 25 Prozent der Leitungen in
den Mietobjekten defekt.
Die jahrelange Untätigkeit der
Gemeindebauverwaltung hat nunmehr zu Gefahr im Verzug geführt. ÖVP Wien
Gemeinderat Wolfgang Ulm,
Vorsitzender des Stadtrechnungshofausschusses verlangt die sofortige
Überprüfung der noch ungeprüften restlichen 99 Prozent Gemeindebauten, um die
Sicherheit der Mieter zu gewährleisten. "Die Schlamperei und
Unprofessionalität im Gemeindebau haben Wiener Wohnen, der Wohnbaustadtrat und
die SPÖ zu verantworten", schloss Ulm.
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