Faymann lernt von Tsipras
Werner Faymann hat von seinem neuen Freund Alexis Tsipras viel Wichtiges gelernt. Falls er sich das bis zur nächsten Ministerrats-Sitzung merken kann, sollte ihm das unbedingt als Geschichts-Matura angerechnet werden.
Faymann will ja derzeit laut gut informierten Quellen heimlich die Zentralmatura ablegen. Ziel: Er will sich nicht weiterhin wegen des Fehlens eines Maturazeugnisses schämen müssen. Die dabei zu beherrschenden Fragen kann ihm die Unterrichtsministerin schon vorher heimlich zustecken (der er dafür versprochen hat, im Amt bleiben zu dürfen).
In Geschichte braucht er nun diese Hilfe nicht mehr. Da kennt er sich jetzt selber aus. Dank Tsipras.
Ursprünglich hat der SPÖ-Chef bei Tsipras ja nur fragen lassen, ob ihm dieser einen Trick verraten könne: Wie baut man Schuldenberge ab, ohne Wähler zu verlieren? Tsipras: Das ist ganz einfach. Man muss nur für lang zurückliegende Kriege Schadenersatz und Reparationen fordern.
Freundlicherweise hat er allerdings den SPÖ-Chef gewarnt: Es habe zwar im vorigen Jahrhundert zwei Weltkriege gegeben. Aber für Österreich wäre es vielleicht nicht so schlau wie für die Griechen, ausgerechnet für die Weltkriege Reparationen zu verlangen.
Dafür aber hat Freund Tsipras den Österreicher über eine Reihe anderer Beispiele informiert, in denen Österreich bekriegt und besetzt worden ist. Da müsse ganz sicher viel Geld an Reparationen fällig sein. Die wichtigsten Beispiele, wo etwas zu holen ist:
- Bei Frankreich für das, was Napoleon den Österreichern angetan hat.
- Bei den Bayern für die Besetzung Tirols (Post-It: „Auch gleich beim Hypo-Streit mit Bayern verwenden“) und des Innviertels.
- Bei den Preußen wegen Königgrätz und des Raubs von Schlesien. Und überhaupt (Post-It: „Die Deutschen müssen jedenfalls zahlen“).
- Bei Schweden für die Umtriebe ihrer Heere im Dreißigjährigen Krieg (Post-It: „Fast so arg wie jeder Abend am Schwedenplatz“).
- Bei den Türken für die zweimalige Belagerung Wiens und die Devastierung Niederösterreichs und des Burgenlands.
- Bei den Tschechen für die kriegerischen Unfreundlichkeiten eines gewissen Ottokar Premysl auf niederösterreichischem Boden.
- Bei den Ungarn für ihre überaus unangenehmen Besuche im zehnten Jahrhundert.
- Und vor allem bei den Italienern für die jahrhundertelange, bittere Besetzung des Gebiets südlich der Donau (Post-It: „Nicht einmal auf die Bundesländergrenzen haben sie geachtet!“).
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