Mietzins-Check: MieterInnen werden abgezockt!
Die AK hat MieterInnen angeboten, ihren
Mietzins von befristeten Mietverträgen in Wiener Altbauwohnungen zu prüfen. Der
AK Mietzins-Check von 119 Verträgen zeigt: Diese MieterInnen zahlten im Schnitt
um rund 200 Euro pro Wohnung und Monat zu viel. Inklusive Umsatzsteuer sind es
sogar fast 220 Euro zu viel. Die Vermieter haben mehr als zwei Drittel
unrechtmäßig auf die Miete aufgeschlagen.
Rudi Kaske gibt nicht auf, er denkt wirklich, dass er mit solchen Meldungen irgendjemand hinter dem Ofen hervorlocken kann. Wenn er etwas machen möchte was Hand und Fuß hat, dann kann er nur gerichtlich gegen diese Abzocker vorgehen und wenn die Gesetze nicht ausreichend sind, dann müssen andere her. Aber mit einem Check macht er sich nur lächerlich. Das hatten wir schon alles.
Ergebnisse im Detail
Die AK hat im Frühjahr einen Mietzins-Check
für befristete Altbauwohnungen im Internet angeboten. 119 Mietverträge
unterlagen dem Richtwertsystem und sind nun ausgewertet: Die meisten Verträge
sind auf fünf oder drei Jahre befristet – einige wurden mehrmals verlängert.
Die Wohnungsgröße betrug durchschnittlich 67 Quadratmeter.
Die VermieterInnen
haben im Schnitt 502 Euro an Hauptmietzins (Nettomietzins)
verlangt, das ist ohne Umsatzsteuer, Betriebskosten, Strom und
Heizung. Das heißt, der Netto-Mietzins macht 7,47 Euro pro Quadratmeter
aus. Nach genauer Prüfung jeder einzelnen Wohnung (konkrete Lage im
Stadtgebiet und sämtliche Merkmale wie Stockwerk, Lärmbelästigung, Fernblick,
Lift, Balkon, …) zeigt sich: Im Schnitt hätten die VermieterInnen nur 303 Euro an
Hauptmietzins verlangen dürfen, also 4,51 Euro pro Quadratmeter.
Die VermieterInnen verrechneten im Schnitt
199 Euro pro Wohnung und Monat mehr als erlaubt, inklusive Umsatzsteuer waren
es sogar 219 Euro mehr – das ist ein unerlaubter Mietaufschlag von rund 71
Prozent! Die unrechtmäßige Überzahlung mit Umsatzsteuer macht damit für einen
Durchschnitts-Haushalt mehr als 2.600 Euro im Jahr aus.
Bis zu 215 Prozent teurer als erlaubt
Konkret zeigt der AK Mietzins-Check: Die
befristeten Altbau-Mietwohnungen waren um neun bis zu 215 Prozent teurer als
erlaubt! Die höchste unrechtmäßige Überzahlung betrug 512 Euro pro Monat netto.
Für eine 92 Quadratmeter Wohnung wären 575 Euro Hauptmietzins zulässig gewesen.
Der Vermieter verlangte rund 1.087 Euro. Das heißt: Der Mieter zahlt im Jahr
inklusive Umsatzsteuer um über 6.700 Euro zu viel an Miete.
Lediglich eine einzige Wohnung war
günstiger als der zulässige Richtwertmietzins. Der Vermieter verlangte 248 Euro
Hauptmietzins, obwohl 280 Euro zulässig wären.
Ein weiteres Beispiel zeigt, wie krass
Wohnungssuchende oft durch das rechtswidrige Verhalten der VermieterInnen
übervorteilt werden: Ein Mieter hat 2006 im 14. Bezirk eine Wohnung gemietet.
Er zahlt seit Beginn des Mietvertrages monatlich um rund 300 Euro zu viel an
Miete. Damit hat er, seit er in der Wohnung lebt, inklusive Umsatzsteuer um
über 32.000 Euro zu viel an Miete bezahlt – diverse Indexanpassungen des
unrechtmäßig hohen Hauptmietzinses sind dabei noch gar nicht berücksichtigt!
Geld zurückholen
Die AK hat die MieterInnen über die
unrechtmäßigen Überzahlungen informiert und rät, ihre Ansprüche vor der
Schlichtungsstelle durchzusetzen. Sie haben auch nach Beendigung ihres
Mietverhältnisses noch ein halbes Jahr Zeit, die zu viel bezahlte Miete
inklusive Umsatzsteuer und Zinsen zurückzuholen.
„Der Mietennepp bei den Altbauwohnungen
gehört abgestellt“, verlangt AK Präsident Rudi Kaske. Die AK fordert eine
Mietenbremse und ein Ende der Befristungen. Auch die Aufschläge zum Mietzins
seien laut Kaske unfassbar - hier gehören ein Riegel vorgeschoben. "Wohnen
muss billiger werden. Ich erwarte mir Vorschläge zur Mietrechtsreform vom
Justizminister bis zum Herbst“, so der AK Präsident.
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