Donnerstag, 3. Juli 2014

Rudi Kaske gibt nicht auf!

Mietzins-Check: MieterInnen werden abgezockt!

Die AK hat MieterInnen angeboten, ihren Mietzins von befristeten Mietverträgen in Wiener Altbauwohnungen zu prüfen. Der AK Mietzins-Check von 119 Verträgen zeigt: Diese MieterInnen zahlten im Schnitt um rund 200 Euro pro Wohnung und Monat zu viel. Inklusive Umsatzsteuer sind es sogar fast 220 Euro zu viel. Die Vermieter haben mehr als zwei Drittel unrechtmäßig auf die Miete aufgeschlagen.
Rudi Kaske gibt nicht auf, er denkt wirklich, dass er mit solchen Meldungen irgendjemand hinter dem Ofen hervorlocken kann. Wenn er etwas machen möchte was Hand und Fuß hat, dann kann er nur gerichtlich gegen diese Abzocker vorgehen und wenn die Gesetze nicht ausreichend sind, dann müssen andere her. Aber mit einem Check macht er sich nur lächerlich. Das hatten wir schon alles. 

Ergebnisse im Detail

Die AK hat im Frühjahr einen Mietzins-Check für befristete Altbauwohnungen im Internet angeboten. 119 Mietverträge unterlagen dem Richtwertsystem und sind nun ausgewertet: Die meisten Verträge sind auf fünf oder drei Jahre befristet – einige wurden mehrmals verlängert. Die Wohnungsgröße betrug durchschnittlich 67 Quadratmeter. 
Die VermieterInnen haben im Schnitt 502 Euro an Hauptmietzins (Nettomietzins) verlangt, das ist ohne Umsatzsteuer, Betriebskosten, Strom und Heizung. Das heißt, der Netto-Mietzins macht 7,47 Euro pro Quadratmeter aus. Nach genauer Prüfung jeder einzelnen Wohnung (konkrete Lage im Stadtgebiet und sämtliche Merkmale wie Stockwerk, Lärmbelästigung, Fernblick, Lift, Balkon, …) zeigt sich: Im Schnitt hätten die VermieterInnen nur 303 Euro an Hauptmietzins verlangen dürfen, also 4,51 Euro pro Quadratmeter.  
Die VermieterInnen verrechneten im Schnitt 199 Euro pro Wohnung und Monat mehr als erlaubt, inklusive Umsatzsteuer waren es sogar 219 Euro mehr – das ist ein unerlaubter Mietaufschlag von rund 71 Prozent! Die unrechtmäßige Überzahlung mit Umsatzsteuer macht damit für einen Durchschnitts-Haushalt mehr als 2.600 Euro im Jahr aus.  

Bis zu 215 Prozent teurer als erlaubt

Konkret zeigt der AK Mietzins-Check: Die befristeten Altbau-Mietwohnungen waren um neun bis zu 215 Prozent teurer als erlaubt! Die höchste unrechtmäßige Überzahlung betrug 512 Euro pro Monat netto. Für eine 92 Quadratmeter Wohnung wären 575 Euro Hauptmietzins zulässig gewesen. Der Vermieter verlangte rund 1.087 Euro. Das heißt: Der Mieter zahlt im Jahr inklusive Umsatzsteuer um über 6.700 Euro zu viel an Miete.
Lediglich eine einzige Wohnung  war günstiger als der zulässige Richtwertmietzins. Der Vermieter verlangte 248 Euro Hauptmietzins, obwohl 280 Euro zulässig wären. 
Ein weiteres Beispiel zeigt, wie krass Wohnungssuchende oft durch das rechtswidrige Verhalten der VermieterInnen übervorteilt werden: Ein Mieter hat 2006 im 14. Bezirk eine Wohnung gemietet. Er zahlt seit Beginn des Mietvertrages monatlich um rund 300 Euro zu viel an Miete. Damit hat er, seit er in der Wohnung lebt, inklusive Umsatzsteuer um über 32.000 Euro zu viel an Miete bezahlt – diverse Indexanpassungen des unrechtmäßig hohen Hauptmietzinses sind dabei noch gar nicht berücksichtigt!

Geld zurückholen

Die AK hat die MieterInnen über die unrechtmäßigen Überzahlungen informiert und rät, ihre Ansprüche vor der Schlichtungsstelle durchzusetzen. Sie haben auch nach Beendigung ihres Mietverhältnisses noch ein halbes Jahr Zeit, die zu viel bezahlte Miete inklusive Umsatzsteuer und Zinsen zurückzuholen.

„Der Mietennepp bei den Altbauwohnungen gehört abgestellt“, verlangt AK Präsident Rudi Kaske. Die AK fordert eine Mietenbremse und ein Ende der Befristungen. Auch die Aufschläge zum Mietzins seien laut Kaske unfassbar - hier gehören ein Riegel vorgeschoben. "Wohnen muss billiger werden. Ich erwarte mir Vorschläge zur Mietrechtsreform vom Justizminister bis zum Herbst“, so der AK Präsident.

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