Samstag, 26. Juli 2014

Wohnen ist zu teuer - auch in Tirol - Frauen von Wohnungslosigkeit betroffen

Wohnen in Tirol – Warum ist das Leben in Innsbruck so teuer?


Innsbruck: Innenstadt | Der Wahlkampf liegt nun bald ein Jahr zurück. Vor allem eher links ausgerichtete Parteien haben sich den Wohnungspreisen und Mietpreisen gewidmet. Das Wohnen muss wieder leistbar werden. Die Entwicklung der letzten Jahre ist erschreckend. Jahr für Jahr wurden neue Rekordpreise in Innsbruck erzielt. Im Jahre 2012 wurde die Landeshauptstadt sogar als teuerste Wohnstadt der Alpenrepublik bezeichnet. Innsbruck ist inzwischen hinter Wien, Graz und Salzburg zurückgefallen, was jedoch nicht zu bedeuten hat, dass die Wohnungs- und Mietpreise zurückgegangen sind.

Wie sieht die Entwicklung der letzten Jahre aus?

Im Jahre 2007 nahm die Wirtschaftskrise ihren Lauf. Eine große Immobilienblase in Amerika war geplatzt, die weltweit für Furore sorgte. Die Auswirkungen waren auch schnell in Europa und Österreich zu spüren. Das Wachstum ging zurück, der Optimismus sank und die EU geriet in einen wahrhaftigen Strudel der Hiobsbotschaften. Irland, Spanien, Portugal, Griechenland, Italien und Zypern dienen dabei als aussagekräftige Beispiele. Was passierte aber mit dem Immobilienmarkt? Die Preise für das Wohnen gingen in Innsbruck munter hinauf. Konnte man 2007 im Schnitt noch für um die 10 Euro pro Quadratmeter eine Wohnung mieten, sieht die Realität im Juli 2014 gänzlich differenziert aus. Je nach Wohnungsgröße sind im Schnitt 13-15 Euro pro Quadratmeter zu zahlen. Auch bei Wohnungskäufen ist ein Anstieg zu verzeichnen, wenn auch nicht derart dramatisch. Aktuell müssen im Durchschnitt zumindest 4.000 Euro pro Quadratmeter gelöhnt werden.

Wo liegen die Gründe?

Auf den ersten Blick mag dieser Trend kaum nachzuvollziehen sein. Die Wirtschaft erlebt einen Knick und der Immobilienmarkt in Innsbruck nimmt an Fahrt auf. Mehrere Faktoren erklären diesen Trend jedoch sehr gut. Zum einen muss betrachtet werden, dass Innsbruck nur bedingt expandieren kann. Die Tallage sorgt dafür, dass nur eine Erweiterung im Westen oder Osten möglich ist. Im Westen stellt der Flughafen ein Problem dar und im Osten ist die Stadt ohnehin schon großzügig ausgebaut. Neuer Wohnraum kann also nur bedingt geschaffen werden. Das nächste Problem stellt ein globales Problem dar. Der moderne Mensch will urban leben. Das Leben auf dem Land hat ausgedient. Erschreckend niedrige Immobilienpreise sorgen für immer mehr Geisterstädte in Mitteleuropa. Auf dem Land hat die Wertanlage Immobilie ausgedient. In der Stadt ist sie lukrativer denn je.

Wo befindet sich Sparpotential?

Es ist nachvollziehbar, dass für viele Verbraucher das Leben auf dem Land nicht in Frage kommt. Lange Wege hin zur Arbeit und kaum Freizeitangebote. Das Leben pulsiert in der Stadt. Doch dieser Luxus muss teuer bezahlt werden. So stellt sich an dieser Stelle die Frage, wo der Verbraucher überhaupt einsparen kann. Als Beispiel kann die Einrichtung dienen. Nicht immer muss es handgefertigte Ware vom Tischler sein. Vor allem für Verbraucher, die wenig Zeit haben, sind Onlineshops wie z.B. Universal, zu empfehlen.

Immer mehr Frauen von Wohnungslosigkeit betroffen


Mit steigender Armut steigt auch die Zahl der von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen. Dabei betrifft Wohnungslosigkeit nicht mehr nur Randgruppen. Aufgrund extrem hoher Mieten sind immer mehr Frauen betroffen. Der Anteil an Frauen in der Delogierungsprävention beträgt bereits mehr als die Hälfte, nämlich 58 Prozent.

"Genügend und ausreichend bezahlte Arbeitsplätze sind der beste Kampf gegen Armut. Armutsbekämpfung muss aber auch breit gedacht werden. Von der Bildungs- über die Steuer- bis zur Lohn- und Beschäftigungspolitik", so Soziallandesrätin Gertraud Jahn.

Das Land habe zur Prävention von Delogierungen und zur Wohnungssicherung das flächendeckende Angebot "Netzwerk  Wohnungssicherung" installiert. Es baut auf leicht erreichbare und möglichst frühzeitige Hilfestellung auf.
Ziel des „Netzwerk Wohnungssicherung“ war und ist, von Wohnungsverlust bedrohten Menschen eine rasche und wirkungsvolle Hilfestellung durch die Zusammenarbeit von Sozialberatungsstellen, Gemeinden und Trägern der Wohnungslosenhilfe zukommen zu lassen. 2013 wurden für Obdachloseneinrichtungen 3,1 Millionen Euro im Sozialbudget abgerechnet. Der Voranschlag für 2014 liegt bei 3,4 Millionen Euro.

5260 Personen wurden beraten


Im Jahr 2013 wurden 5260 Personen vom Netzwerk Wohnungssicherung beraten. Auffällig ist die Tatsache, dass bereits 39 Prozent der betroffenen Personen unter 18 Jahren sind. Neun Prozent sind zwischen 18 und 25 Jahren alt und 51 Prozent mehr als 25 Jahre alt.

Laut Oberlandesgericht Linz gab es im Jahr 2013 1337 eingereichte Räumungsklagen – dies sind 0,2 Prozent der 599.000 Privathaushalte in Oberösterreich. Das entspricht einem Rückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen