Sonntag, 25. Mai 2014

Häupl: „Sind selbst schuld“

Wundern braucht sich die SPÖ nicht und schon gar nicht Häupl. Wer so funktioniert, hat ein Problem: http://derdreck.blogspot.co.at/ und er braucht sich nicht zu wundern, wenn die Wähler ausbleiben. 

Das Ergebnis für die SPÖ sei kein Grund zu jammern, auch wenn man sich Platz eins in Österreich gewünscht habe, sagt Bürgermeister Michael Häupl zum Ergebnis der EU-Wahl. Die SPÖ erreichte österreichweit Platz zwei. „Wir sind selbst schuld“, sagt Häupl.

„Man kann damit leben. Es ist so wie es ist, das hat man als Demokrat zu akzeptieren“, sagte Häupl am Wahlabend. Man habe den Wählerinnen und Wählern die EU und die Themen der europäischen Politik zu wenig nahegebracht, sagte Häupl in der Wahl-Sondersendung des ORF Wien. "Das ist auch eine Selbstkritik, auch eine Kritik an der Politik insgesamt. Wir wollen uns vornehmen, Europapolitik viel intensiver mit den Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren.“

Häupl: „Brauchen Dauerdiskurs über Europa“

Man brauche einen Dauerdiskurs über Europa und die EU, sagte Häupl. „In viereinhalb Monaten kann man fünf Jahre Nichtdiskussion nicht aufholen.“ Häupl bedauerte, dass in Gesamteuropa die Konservativen vor den Sozialdemokraten liegen. „Darüber müssen wir reden“, so Häupl. Eugen Freund sei nicht der falsche Spitzenkandidat gewesen. „Er hat seine Sache gut gemacht, ist immer besser in Fahrt gekommen, das finde ich recht in Ordnung.“

„Andere Themen bei Wien-Wahl“

Wien habe im Wesentlichen gewählt wie ganz Österreich, sagte Häupl. Er finde es aber bemerkenswert, dass die Grünen deutlich vor der FPÖ liegen, sieht darin aber keine Stärkung von Rot-Grün im Hinblick auf die Wiener Gemeinderatswahl 2015. „Es war eine Wahl zum Europäischen Parlament und keine Gemeinderatswahl.“ Bei der Gemeinderatswahl gehe es um andere Themen, es seien andere Strategien und Taktiken notwendig als bei der EU-Wahl, analysierte Häupl. „Die Themen werden konkreter sein.“
Dass die SPÖ in Wien unter 30 Prozent liegt, macht Häupl keine Sorgen. „Das macht mir so wenig Sorgen wie dem Erwin Pröll die knapp über 30 Prozent jetzt bei der Europawahl, bei der Landtagswahl hat er über 50 Prozent gehabt. Gratulieren sie mir jetzt schon zu den 50 Prozent bei der Gemeinderatswahl“, schmunzelte Häupl. Die 50 Prozent bleiben bei der Wien-Wahl sein Ziel. „Der Erwin hat es ja auch geschafft, warum sollen wir das nicht hinkriegen?“
Die FPÖ freut sich nach der EU-Wahl auf die Gemeinderatswahl, auch die ÖVP sieht sich im Aufwind im Hinblick auf die Wien-Wahl - mehr dazu in FPÖ freut sich auf die Gemeinderatswahl. Die Grünen sprechen von einem großen Auftrag für 2015, die NEOS bedauern, dass sie ihr Wahlziel von zehn Prozent nicht ganz erreichten - mehr dazu in Grüne: „Ein großer Auftrag für nächstes Jahr“.
Das Bundesergebnis der SPÖ sei nicht zum Jammern, aber auch kein Grund zum Jubeln. Natürlich wäre man gerne Erster geworden, sagte Häupl.
In Wien sind die Grünen der große Wahlgewinner der EU-Wahl: Platz zwei und stimmenstärkste Kraft in neun Bezirken, vor allem innerhalb des Gürtels. Hietzing, Döbling und die Innere Stadt gehen an die ÖVP, die SPÖ bekam in elf Bezirken die meisten Stimmen.
Der Klubchef der Wiener Grünen, David Ellensohn, freute sich im APA-Gespräch über ein "sensationelles Ergebnis" in der Bundeshauptstadt. Man liege auf Platz zwei und deutlich vor der FPÖ und der ÖVP. Ulrike Lunacek und ihr Team hätten einen großartigen Wahlkampf geliefert. Der Erfolg sei unter anderem darauf zurückzuführen, weil man klar sage, wofür man stehe: "Wir müssen in einem Wahlkampf nicht drei Mal die Position wechseln."



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen