Dienstag, 13. Mai 2014

Die "smarte" Vassilakou

"G’scheit, also smart"


"Wenn man wissen will, wie es geht, schaut man nach Wien", dass stimmt. Aber niemand hat definiert was das bedeuten soll, wie es geht. Ich definiere es in meiner Weise: http://derdreck.blogspot.co.at/, eben so. Vassilakou hat schon Recht, wenn sie smart mit schlau übersetzt, denn schlau ist dies Stadt, allen voran Häupl, Ludwig, Neumayer und Brandstaetter.
Wien. Das Wörtchen "smart" ist schon längst in aller Munde und lässt bekanntlich viele Definitionen zu. Und so gab es am Dienstag im Rahmen der Präsentation der "Smart City Strategie" Wiens auch gleich drei: Nach "g‘scheiten, also smarten" Lösungen will Bürgermeister Michael Häupl für die Zukunft der Stadt suchen. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou setzte smart mit "schlau" gleich. Eine "schlaue Stadt" sei Wien und solle es bleiben. Und Planungsdirektor Thomas Madreiter definierte smart mit "sozialer und technischer Intelligenz".
Um wohl nicht in den Verdacht zu geraten, dass vor dem Vokabular "smart" etwa dumme Lösungen gefunden worden sind, wurde auch sogleich festgehalten, dass Wien schon immer schlau gewesen sei - mit der Entscheidung der Hochquellwasserleitung seit 1873 etwa oder der Idee der Gemeindebauten in den 1920er Jahren, wie Häupl und Vassilakou sagten. Eine "g’scheite" City-Strategie soll es also sein, die am 24. Juni im Wiener Gemeinderat beschlossen werden wird. Die Stadt will gemeinsam mit Steakholdern aus dem politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Umfeld Ziele formulieren, Pläne umsetzen und bis zum Jahr 2050 messbare Ziele erreichen.
Allen voran steht Häupls und Vassilakous Vision zur Stadt, die sie am Dienstag zur Diskussion stellten: weniger Autos, gute Luft, viele Grünflächen, weniger Energieverbrauch, sicheres und friedliches Zusammenleben und eine gesicherte medizinische Versorgung für alle. "Ihr könnt danach sagen, wir hatten blöde Ideen, aber ihr könnt uns nicht vorwerfen, dass wir gar keine hatten", so Häupl zu seinen Zielen.
Im Konkreten hält die Smart City Wien Rahmenstrategie folgende Ziele fest:
·                       Reduktion der CO2-Emmissionen von derzeit 3,1 Tonnen pro Kopf auf 1 Tonne. Das sind um 80 Prozent weniger von 1990 bis 2050.
·                       Senkung des motorisierten Individualverkehrs von derzeit 28 auf 15 Prozent bis 2030. Bis 2050 soll der gesamte motorisierte Individualverkehr innerhalb der Stadtgrenzen ohne konventionelle Antriebstechnologien erfolgen.
·                       Reduktion des Energieverbrauchs für Heizen, Kühlen und Warmwasser um 1 Prozent pro Kopf pro Jahr.
·                       50 Prozent der Energie kommen bis 2050 aus erneuerbaren Quellen. Der Primärenergieeinsatz sinkt von 3000 auf 2000 Watt pro Kopf.
·                       Der 50-Prozent-Grünanteil soll erhalten bleiben.
·                       Der Anteil der technologieintensiven Produkte am Export steigt von derzeit 60 auf 80 Prozent. Wien ist im Jahr 2050 eines der 5 Top-Forschungszentren Europas.
·                       In Wien leben alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung und geschlechtlicher Identität friedlich und sicher zusammen. Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf höchstem Niveau.

Wie die Umsetzung dieser Ziele zu bewerkstelligen ist, beantwortete Vassilakou für den Bereich der Mobilität, wo der Autoverkehr um die Hälfte reduziert werden soll. "Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Auto fährt oder ob er die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen will. Entscheidend ist am Ende, dass das Angebot im öffentlichen Verkehrsnetz passt", sagte sie. Ein "attraktives Öffi-Angebot" sei der Schlüssel und "schwuppdiwupp das Wunder ist vollbracht".
Wien soll aber nicht nur eine Smart City, sondern "die" Smart City überhaupt werden, so die Vizebürgermeisterin. Planungsdirektor Madreiter fügte ein großes Ziel hinzu: "Wenn man wissen will, wie es geht, schaut man nach Wien", sagte er. Es gehe darum, die Lebensqualität in einer stark wachsenden Stadt zu erhalten. So würde etwa das Wohnbauressort gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur zum Thema Wohnbau-Sanierung forschen. Auch die Bürger-Photovoltaikanlagen seien gut in der Bevölkerung angekommen. Und die Seestadt Aspern sei ohnehin ein Vorzeigeprojekt. Sogar die flächendeckende Umsetzung von Ganztags- und Gesamtschule findet sich in der Rahmenstrategie: Bildung sei eine Grundlage für Wien als smart City, heißt es dort. Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass der Bürger in diesem Zusammenhang auf eine "smarte" Politik hofft.


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