"G’scheit, also smart"
"Wenn
man wissen will, wie es geht, schaut man nach Wien", dass stimmt. Aber
niemand hat definiert was das bedeuten soll, wie es geht. Ich definiere es in
meiner Weise: http://derdreck.blogspot.co.at/, eben so. Vassilakou hat schon Recht,
wenn sie smart mit schlau übersetzt, denn schlau ist dies Stadt, allen voran
Häupl, Ludwig, Neumayer und Brandstaetter.
Wien. Das Wörtchen "smart"
ist schon längst in aller Munde und lässt bekanntlich viele Definitionen zu.
Und so gab es am Dienstag im Rahmen der Präsentation der "Smart City
Strategie" Wiens auch gleich drei: Nach "g‘scheiten, also
smarten" Lösungen will Bürgermeister Michael Häupl für die Zukunft der
Stadt suchen. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou setzte smart mit
"schlau" gleich. Eine "schlaue Stadt" sei Wien und solle es
bleiben. Und Planungsdirektor Thomas Madreiter definierte smart mit
"sozialer und technischer Intelligenz".
Um wohl nicht in den Verdacht zu
geraten, dass vor dem Vokabular "smart" etwa dumme Lösungen gefunden
worden sind, wurde auch sogleich festgehalten, dass Wien schon immer schlau
gewesen sei - mit der Entscheidung der Hochquellwasserleitung seit 1873 etwa
oder der Idee der Gemeindebauten in den 1920er Jahren, wie Häupl und Vassilakou
sagten. Eine "g’scheite" City-Strategie soll es also sein, die am 24.
Juni im Wiener Gemeinderat beschlossen werden wird. Die Stadt will gemeinsam
mit Steakholdern aus dem politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen
Umfeld Ziele formulieren, Pläne umsetzen und bis zum Jahr 2050 messbare Ziele
erreichen.
Allen voran steht Häupls und
Vassilakous Vision zur Stadt, die sie am Dienstag zur Diskussion stellten:
weniger Autos, gute Luft, viele Grünflächen, weniger Energieverbrauch, sicheres
und friedliches Zusammenleben und eine gesicherte medizinische Versorgung für
alle. "Ihr könnt danach sagen, wir hatten blöde Ideen, aber ihr könnt uns
nicht vorwerfen, dass wir gar keine hatten", so Häupl zu seinen Zielen.
Im Konkreten hält die Smart City Wien
Rahmenstrategie folgende Ziele fest:
·
Reduktion der CO2-Emmissionen von
derzeit 3,1 Tonnen pro Kopf auf 1 Tonne. Das sind um 80 Prozent weniger von
1990 bis 2050.
·
Senkung des motorisierten Individualverkehrs von derzeit 28 auf
15 Prozent bis 2030. Bis 2050 soll der gesamte motorisierte Individualverkehr
innerhalb der Stadtgrenzen ohne konventionelle Antriebstechnologien erfolgen.
·
Reduktion des Energieverbrauchs für Heizen, Kühlen und
Warmwasser um 1 Prozent pro Kopf pro Jahr.
·
50 Prozent der Energie kommen bis 2050 aus erneuerbaren Quellen.
Der Primärenergieeinsatz sinkt von 3000 auf 2000 Watt pro Kopf.
·
Der 50-Prozent-Grünanteil soll erhalten bleiben.
·
Der Anteil der technologieintensiven Produkte am Export steigt
von derzeit 60 auf 80 Prozent. Wien ist im Jahr 2050 eines der 5
Top-Forschungszentren Europas.
·
In Wien leben alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft,
sexuellen Orientierung und geschlechtlicher Identität friedlich und sicher
zusammen. Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf höchstem Niveau.
Wie die Umsetzung dieser Ziele zu bewerkstelligen ist, beantwortete Vassilakou für den Bereich der Mobilität, wo der Autoverkehr um die Hälfte reduziert werden soll. "Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er mit dem Auto fährt oder ob er die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen will. Entscheidend ist am Ende, dass das Angebot im öffentlichen Verkehrsnetz passt", sagte sie. Ein "attraktives Öffi-Angebot" sei der Schlüssel und "schwuppdiwupp das Wunder ist vollbracht".
Wien soll aber nicht nur eine Smart
City, sondern "die" Smart City überhaupt werden, so die
Vizebürgermeisterin. Planungsdirektor Madreiter fügte ein großes Ziel hinzu:
"Wenn man wissen will, wie es geht, schaut man nach Wien", sagte er.
Es gehe darum, die Lebensqualität in einer stark wachsenden Stadt zu erhalten.
So würde etwa das Wohnbauressort gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur
zum Thema Wohnbau-Sanierung forschen. Auch die Bürger-Photovoltaikanlagen seien
gut in der Bevölkerung angekommen. Und die Seestadt Aspern sei ohnehin ein
Vorzeigeprojekt. Sogar die flächendeckende Umsetzung von Ganztags- und
Gesamtschule findet sich in der Rahmenstrategie: Bildung sei eine Grundlage für
Wien als smart City, heißt es dort. Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass der
Bürger in diesem Zusammenhang auf eine "smarte" Politik hofft.
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