Es wandte sich Häupl an die versammelten GenossInnen
stellvertretend für alle WienerInnen: "Was hat die große EU eigentlich mit
uns, mit Wien zu tun?" Eine
wahrlich gute Frage.
Nichts – meine Antwort.
Die SPÖ-Mandatare sind da anderer Auffassung: "Wenn wir
durchsetzen wollen, dass 80 Prozent der Bevölkerung in Europas Städten auch
tatsächlich in der EU gehört werden, dann ist das EU-Parlament unser
wichtigster Bündnispartner!" Und: "Es ist das Parlament, das in allen
Ebenen - vom Lissabon-Vertrag bis hin zur Sicherung der Daseinsvorsorge und den
Wettbewerbsrichtlinienveränderungen beim sozialem Wohnbau - ein konstruktiver
Partner für die Städte ist."
Aha – jetzt auf einmal?
Wir erinnern uns. Vor wenigen tage hat das ganz anders geklungen, da hat Häupl
auf den Tisch geschlagen, mit dem kleinen Finger, hat gemeint, er müsse gegen
die EU auftreten, weil diese den sozialen Wohnbau vernichtet, zerstört. Jetzt
ist das ganz etwas anderes. "Wir werden jeden Tag um
dieses Subsidiaritätsprinzip kämpfen müssen, dass es tatsächlich Realität wird,
wie man an der neuen Wettbewerbsrichtlinie zum sozialen Wohnbau gut sieht. Man
muss hart und mit viel Geduld daran arbeiten, dass es nicht wieder ausgehebelt
wird.
"Natürlich. Die
AK-Wahl ist vorbei. Kaske ruhig. Was noch? Nichts.
Noch eines: "Jawohl
dieses Europa ist, zweifellos, ein großartiges Projekt und eine Demokratie, die
es zu entwickeln gilt mit der man sich auseinandersetzen muss - wie in jeder
Demokratie - und zwar täglich. Mehr Demokratie, mehr soziale Gerechtigkeit,
mehr sozialer Zusammenhalt müssen die Prinzipien einer sozial gerechten
Gesellschaft sein. Daher ist die EU-Wahl für uns eine sehr wichtige Wahl",
befand Häupl. Was Häupl da gesagt hat, stimmt! Das erste mal, dass Häupl
etwas gesagt hat das richtig ist. Der Satz hat es in sich, denn da sagt Häupl
die Wahrheit, nämlich, dass es in dieser EU keine Demokratie gibt, die muss
erst einmal entwickelt werden, so meint er da, recht trocken. Niemand hat
behauptet, dass die EU demokratisch ist, solange sie sich mit der Krümmung der
Gurken und Bananen beschäftigt, mit Glühlampen und mit dem Stromverbrauch von
Staubsaugern, solange kann die EU keine Zeit aufbringen um die Demokratie
aufzubauen. Ganz klar.
Noch eines: die Mieten. Die vergisst Häupl sehr gerne, die
gehen ihm auch nichts an, dass sollen andere regeln. Aber hier noch ein
Nachschlag:
Ab heute, 1. April, steigen
die Mietpreise, in Wien sind rund 220.000 Haushalte betroffen. Die höheren
Tarife gelten für Mietverträge in privaten Altbauten - und zwar für Verträge,
die nach dem 1. März 1994 abgeschlossen wurden. Die Stadt Wien befürchtet
Immobilienspekulationen.
Die „Richtwertmieten“ werden alle zwei Jahre der Inflation
angepasst, deshalb steigen sie ab Dienstag in Wien auf 5,39 Euro pro
Quadratmeter. Für Mietverträge, die vor dem Jahr 1994 abgeschlossen wurden,
gelten sogenannte Kategoriemieten. Diese orientieren sich am
Verbraucherpreisindex. Auch die Kategoriemieten werden ab Dienstag erhöht.
Neben der Grundmiete können die Vermieter bei Neuvermietungen
verschiedene Zuschläge verlangen, unter anderem für die Lage. In guten Wiener
Lagen steigen diese Zuschläge ab Dienstag extrem an, im ersten Bezirk etwa von
5,70 Euro auf acht Euro pro Quadratmeter - mehr dazu in -Altbaumieten: Höhere
Lagezuschläge
Stadt will neues bundesweites Mietgesetz
Für Wohnbaustadtrat Ludwig könnten die Erhöhungen Preistreiberei
und Immobilienspekulationen auslösen. Er plädiert für eine Neuregelung des
bundesweiten Mietgesetzes. In diesem Punkt stimmt auch die Wirtschaftskammer
zu.
Aus der Fachgruppe der Immobilientreuhänder wird aber die Kritik
an der Mietpreiserhöhung zurückgewiesen. Die Arbeiterkammer spricht sich für
neue Regelung bei der Inflationsanpassung aus. Der Vorschlag: Erst wenn die
Inflation sich um zehn Prozent erhöht hat, sollen auch die Mieten steigen.
Auch die Preise am Wohnungsmarkt zeigen weiter nach oben. Für das
Jahr 2014 wird mit einem Anstieg der Mietpreise um zwei bis 2,5 Prozent
gerechnet, der Anstieg bei Eigentumswohnungen wird laut Wohnungsmarktbericht
des Immo-Dienstleisters EHL und der Buwog rund drei bis fünf Prozent ausmachen.
Das Angebot hinkt der starken Nachfrage weiter hinterher - mehr dazu in -Wohnungsmarkt:
Mieten steigen weiter.
SP-StadträtInnen
präsentierten bei der Klubtagung der SPÖ Wien im burgenländischen Rust
Leitideen und Projekte für Wiens Zukunft
Rust/Wien
(spw-k) - "Das AK-Wahl-Wahlergebnis ist sehr wichtig für die gesamte
sozialdemokratische Familie und bricht mit einer in einigen Medien
verbreiteten, nämlich, dass jugendliche ArbeitnehmerInnen nur den Strache
wählen. Einen Schmarrn tun sie das in Wien!" erklärte der Vorsitzende der
SPÖ Wien, Bürgermeister Dr. Michael Häupl, gleich zu Beginn seiner Rede im
Rahmen der Klubtagung der SPÖ Wien im burgenländischen Rust und erntete dafür
viel Applaus. "Mit diesem Ergebnis ist diese These ein für alle Mal
falsifiziert."
Mit einer rhetorischen Frage wandte sich Häupl an die versammelten GenossInnen
stellvertretend für alle WienerInnen: "Was hat die große EU eigentlich mit
uns, mit Wien zu tun?" Die Antwort lieferte er postwendend: "Wenn wir
durchsetzen wollen, dass 80 Prozent der Bevölkerung in Europas Städten auch
tatsächlich in der EU gehört werden, dann ist das EU-Parlament unser
wichtigster Bündnispartner!" Der Wiener Bürgermeister verwies auf seine
langjährige Erfahrung im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE).
"Es ist das Parlament, das in allen Ebenen - vom Lissabon-Vertrag bis hin
zur Sicherung der Daseinsvorsorge und den Wettbewerbsrichtlinienveränderungen
beim sozialem Wohnbau - ein konstruktiver Partner für die Städte ist."
Kompromisse seien zugegebenermaßen nicht immer einfach, "ein
niederländischer Sozialdemokrat denkt in vielerlei Hinsicht anders wie einer der
Labour-Party". Umso wichtiger sei es einen gemeinsamen inhaltlichen Nenner
zu finden und Bündnisse beim gemeinsamen internationalen Kampf gegen
Jugendarbeitslosigkeit, für verbesserte Finanzregelungen usw. zu schmieden.
"Es ist wichtig, dass wir uns in Europa einmischen. 80 Prozent der
Gemeinderatsthemen sind EU-relevant", berichtete Häupl weiter mit Verweis
auf das Subsidiaritätsprinzip. "Wir werden jeden Tag um dieses
Subsidiaritätsprinzip kämpfen müssen, dass es tatsächlich Realität wird, wie
man an der neuen Wettbewerbsrichtlinie zum sozialen Wohnbau gut sieht. Man muss
hart und mit viel Geduld daran arbeiten, dass es nicht wieder ausgehebelt
wird." Es sei wichtig diese Möglichkeiten des Gemeinschaftsrechts auch zu
nutzen, um sie effektiv zu kämpfen. Auch mit der Europäischen Bürgerinitiative
(EBI) hätte sich ein weiteres Tor aufgetan.
"Jawohl dieses Europa ist, zweifelslos, ein großartiges Projekt und eine
Demokratie, die es zu entwickeln gilt mit der man sich auseinandersetzen muss -
wie in jeder Demokratie - und zwar täglich. Mehr Demokratie, mehr soziale
Gerechtigkeit, mehr sozialer Zusammenhalt müssen die Prinzipien einer sozial
gerechten Gesellschaft sein. Daher ist die EU-Wahl am 25. Mai für uns eine sehr
wichtige Wahl", befand Häupl.
Die sieben
StadträtInnen präsentierten am 28.03. gemeinsam ihre Ideen und Projekte für die
Zukunft der Stadt. In vier Themenblocks wurden die Projekte jeweils
ressortübergreifend in Teams dargestellt. Die Themenblocks: "schlau &
begabt" (Bildung und Qualifikation), "jung & bunt"
(Lebensqualität, Jugend), "sicher & geborgen" sowie "smart
& kreativ" (Innovation und Kreativität in Wien).
"schlau & begabt"
Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch gibt in Rust den Startschuss für eine neue
Förderoffensive an Wiener Schulen: Unter dem Titel "Förderung 2.0"
werden 400 zusätzliche LehrerInnen an 367 Standorten eingesetzt, die künftig
alle jene SchülerInnen unterstützen, die Hilfe beim Lernen und bei den
Hausaufgaben brauchen. Im Mittelpunkt stehen Deutsch, Mathematik, Naturwissenschaften
und Fremdsprachen. In der Volksschule soll dieser Förderunterricht am
Schulstandort stattfinden, für die Mittelschulen und AHSsen wird dieses Angebot
gemeinsam mit den Wiener Volkshochschulen erarbeitet. Wien wendet dafür
jährlich 18 Millionen Euro auf.
Konkret bedeutet die Maßnahme 400 zusätzliche LehrerInnen an 210 Wiener
Volksschulen, 93 Neuen Mittelschulen und 64 AHS. "Damit bekommen Kinder
und Jugendliche, die es brauchen, zwei zusätzliche Stunden Stütz- und
Förderunterricht pro Woche", betont Christian Oxonitsch.
Unter dem Motto "Sprache bildet" startet Integrations-Stadträtin
Sandra Frauenberger eine Sprachen-Offensive. "Ziel ist es, dass 100
Prozent der WienerInnen zwei Sprachen sprechen, wovon eine Deutsch ist."
Erreicht werden soll das durch eine Verdoppelung der 15a-Mittel für den
Kindergarten und zusätzliche Unterstützungsangebote der Stadt Wien, die
Entwicklung von Erstsprachen-Zentren gemeinsam mit Community-Organisationen und
eine Neuorganisation der Deutschkurse.
Für Vizebürgermeisterin Renate Brauner ist Bildung und Qualifikation der
zentrale Schlüssel zu guten Berufs- und Lebenschancen. Wien hat bereits in den
vergangenen Jahren genau hier angesetzt und unterstützt bereits jetzt mit den
vielfältigen Angeboten des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds waff - etwa
mit der Beratung und Weiterbildungsförderung für Frauen oder der
Ausbildungsgarantie. "Mir ist wichtig, dass die Menschen eine gute,
sinnstiftende und anständig bezahlte Arbeit haben", so Brauner. So lange in
Wien die Arbeitslosigkeit durch die Wirtschaftskrise weiter steigt, wird daher
der so genannte Weiterbildungstausender auf 2.000 Euro verdoppelt. Ausgeweitet
wird auch die bisherige Höchstgrenze, von 1.300 auf 1.800 Euro. Der neue
"Aufstiegsscheck" bietet daher echte Chancen für rund 600.000
WienerInnen.
"jung & bunt"
"Wir wollen in den kommenden Jahren rund 15 Millionen Quadratmeter neue
Grün- und Erholungsflächen neu schaffen, das entspricht 3.000 Fußballfeldern
oder der Fläche der Bezirke Alsergrund, Josefstadt und Hernals zusammen",
fasst Umweltstadträtin Ulli Sima zusammen. Damit garantiere Wien auch künftig
Lebensqualität für alle WienerInnen, die in die Gestaltung aktiv einbezogen
sind: "Wir spannen dabei den Bogen vom begrünten Fensterbankerl bis zum
Wienerwald Nordost, einem neuen Erholungsgebiet von über 1.000 Hektar in der
Donaustadt", so Sima weiter. Dabei handelt es sich um ein
Jahrhundertprojekt für künftige Generationen, dessen Bedeutung ähnlich der
Unterschutzstellung des Grüngürtels im Jahr 1905 entspricht. "Wir nehmen
mit all unseren Maßnahmen die Zukunft Wiens aktiv in die Hand und gestalten
gemeinsam die Umweltmusterstadt weiter, die auch international so hohes Ansehen
genießt", so Sima.
Einer der Schwerpunkte der Wiener Wohnbaupolitik ist die Bereitstellung von
ausreichend kostengünstigen Wohnungsangeboten für junge Menschen. "Die
Stadt unterstützt die junge Generation beim Start in die Wohnzukunft mehr als
jedes andere Bundesland. Dazu zählt das neue SMART-Wohnbauprogramm, das neben
kompakten, durchdachten Grundrissen den Vorteil besonders niedriger
Eigenmittelbeiträge bietet. Allein über die Aktionen für JungwienerInnen bis 30
Jahre werden jährlich rund 3.000 Gemeindewohnungen vergeben", unterstrich
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. Auch über die Heimförderung unterstützt die
Stadt Wien Wohnraumschaffung für Lehrlinge und Studierende. Aktuell werden 620
Heimplätze errichtet, unter anderem mit dem GreenHouse in aspern Seestadt,
Daneben gibt es Unterstützungsangebote bei der Wohn-Finanzierung mit Eigenmittelersatzdarlehen
sowie Wohnbeihilfe.
"Bei der SP-Klubtagung in Rust wurde die Erarbeitung einer Wiener
Jugendunterstützung beschlossen. Zielgruppe sind die 18.000 Wienerinnen und
Wiener zwischen 15 und 25 Jahren, die oder deren Eltern Leistungen der Bedarfsorientierten
Mindestsicherung beziehen. Zwei Drittel haben maximal Pflichtschulabschluss.
Die Wiener Ausbildungsgarantie leistet hier schon viel, nun wollen wir noch
gezielter den jungen Menschen eine Ausbildung ermöglichen oder den Einstieg ins
Arbeitsleben erleichtern", gab Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja
Wehsely bekannt: "Ziel ist, dass es eine zentrale Anlaufstelle gibt und
wir Sachleistungen wie konkrete Förderungen und Schulungen verstärken".
Auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny betont, dass kein Kind aufgrund
seiner sozialen Herkunft zurückgelassen werden darf. Das gilt natürlich auch
für die Kultur: "Nicht Herkunft, sondern Talent und Leistung zählen. In
Wien soll jede/r am kulturellen Angebot teilhaben können", betonte
Mailath. "Deshalb wird das Pilotprojekt 'Go for Culture' breiter
aufgestellt. Für alle BerufsschülerInnen soll zumindest ein jährlicher
Kulturbesuch fester Bestandteil des Unterrichts sein."
"sicher & geborgen"
Die WienerInnen sind zu Recht stolz auf die medizinische Spitzenversorgung in
der Stadt. "2011 haben wir hier in Rust das Wiener Spitalskonzept 2030
beschlossen und damit auf Jahrzehnte hinaus die beste medizinische Versorgung
für alle gesichert. Bis zum Jahr 2030 werden insgesamt rund 4 Milliarden Euro
investiert. Mit dem Krankenhaus Nord bauen wir in Wien das modernste Spital
Österreichs. Bis zum Sommer ist der Rohbau fertig, und ab 2016 werden wir hier
Spitzenmedizin anbieten", erläutert Gesundheits- und Sozialstadträtin
Sonja Wehsely. "2007 haben wir in Rust aber auch den alten, großen
Pflegeheimen eine Absage erteilt. Mit dem Geriatriekonzept schaffen wir das
Schritt für Schritt. Bis 2015 werden wir 36 städtische und private
Pflegewohnhäuser neu errichtet, saniert oder modernisiert haben und 18.000 Pflege-
und Wohnplätze in der Stadt zur Verfügung stellen. Sechs der elf neuen
städtischen Pflegewohnhäuser sind bereits eröffnet und bieten über 1.800
SeniorInnen ein sicheres und geborgenes Zuhause", so Wehsely.
Der soziale Wohnbau schafft unter dem Motto "älter werden - wohnen
bleiben" ein differenziertes Wohnungsangebot. "Wir bieten den
Wienerinnen und Wienern damit Angebote, um möglichst lange selbstbestimmt in
den eigenen vier Wänden leben zu können. Dazu zählt neben der Verpflichtung zur
baulichen Barrierefreiheit, die einen Mehrwert für alle Menschen bietet, ein
umfassendes Angebot von gemeinschaftlichen Wohnformen über
Mehrgenerationenwohnen bis hin zu betreuten Wohnformen", erklärte Stadtrat
Michael Ludwig. Mehrgenerationenwohnen, also das Miteinanderleben mehrerer
Generationen, wird auch Schwerpunkt der diesjährigen Bauträgerwettbewerbe. Mit
der Wiener Wohnbauförderung werden Neubau und Sanierung von Pflegewohnhäusern
unterstützt. Aktuell befinden sich sechs Projekte mit über 1.200
Pflegewohnheimplätzen in Bau bzw. Bauvorbereitung. Wohnbaufördermittel im
Ausmaß von 40 Millionen Euro werden dafür zur Verfügung gestellt.
Für Renate Brauner ist klar: "Nur mit den klugen Investitionen von heute
lösen wir die Herausforderungen von morgen, da gilt besonders auch für unsere
Öffis. Wir arbeiten daher bereits jetzt an jenen Ausbauprojekten, die wir in
der wachsenden Stadt dringend brauchen." Brauner kündigt an, dass der
Netzausbau weiter gehen wird, bei U-Bahn, Bus und Bim. Alleine bis 2018
investieren die Wiener Linien daher 1,9 Milliarden Euro in die Verbesserung und
den Ausbau der Öffis. Dazu gehört auch die Linie U5, bei der zwar noch
Verhandlungen zu führen sind, die aber umgesetzt werden soll. Mehr Service und
einen Qualitätssprung beim Kundenservice wird das neue Linienteam der Wiener
Linien bringen. Mehr als 300 MitarbeiterInnen werden ab da 2015 täglich für
alle Fahrgäste im Einsatz sein, informieren und helfen. Bereits jetzt haben
96Prozent der WienerInnen die Öffis vor der Haustür. Brauner kündigt an, dass
ab 2017 alle WienerInnen nur 15 Minuten von der eigenen Haustür zur nächsten
S-Bahn oder U-Bahn brauchen werden.
In Sachen Sicherheit spielt auch die Sauberkeit eine große Rolle. "Bei uns
steht die frühzeitige Prävention im Vordergrund. Denn wo Straßen und Parks
sauber sind, wird weniger weggeworfen, die Menschen gehen achtsamer mit ihrer
Umgebung um", so Sima. Saubere, gut beleuchtete Parks, Straßen und Plätze
sind ein wichtiger Teil unseres Sicherheitskonzepts. Wien zählt zu den
saubersten Städten der Welt - die Erfolge in Sachen Sauberkeit sind nicht nur
spürbar, sondern auch deutlich messbar: So gibt es aufgrund der vielen Angebote
zur ordnungsgemäßen Entsorgung von Müll und den strengen Kontrollen durch die
WasteWatcher einen rasanten Rückgang von Sauberkeitsverfehlungen - am
auffälligsten vermutlich der Hundekot, der lang ein Ärgernis für die Menschen
in der Stadt war: Mittlerweile gibt es 3.000 Gratis-Sackerl-Automaten in Wien
und es landen täglich über 47.200 gefüllte Sackerl in den Mistkübeln. Die
WasteWatcher kontrollieren seit mittlerweile sechs Jahren und haben in dieser
Zeit über 35.000 Amtshandlungen in Sachen Sauberkeit geleistet.
"smart & kreativ"
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny will die Marke "Musikstadt
Wien" für die Zukunft auch im Bereich der gegenwärtigen Musik festigen und
die Stadt damit weltweit noch stärker als Kreativstandort etablieren.
"Entscheidend dabei ist die Förderung und Unterstützung junger
musikalischer Talente. Die geplante Offensive soll populärer und zeitgenössischer
Musik Räume für neue Töne und junge Talente öffnen." Die Ideen reichen
dabei von einem Winter-Festival für elektronische Musik, der Wiederbelebung der
Park-Konzerte über das Projekt "Eine Stadt.Neue Töne" bis hin zu
einem Mentoring Programm für NachwuchsmusikerInnen. "Wien soll über die
Musik seine Stärken stärken; junge Kreative haben hier einen guten
Nährboden", so Mailath.
Christian Oxonitsch: "Uns ist es ein großes Anliegen, vor allem
Volksschulkindern aktives Musizieren im Pflichtschulunterricht zu ermöglichen.
Hier haben wir das Pilotprojekt "Elementares Musizieren" an 20
Volksschulen gestartet. Darüber hinaus haben wir bereits 2012 mit der Music
City in den Gasometern ein völlig neues Konzept im Bereich der Popular- und
Weltmusik umgesetzt: Ausbildung, Probemöglichkeiten und Forschung wurden an
einem Ort, unter einem Dach angesiedelt. Erweitert wird dieses Angebot nun um
eine neue Musical-Schule."
Renate Brauner: "Ziel einer modernen Wirtschaftspolitik ist aus guten
Ideen in Kultur und Wissenschaft erfolgreiche Unternehmen und gute
Arbeitsplätze zu machen. Mit Investitionen in Wiens Kreativität verbessern wir
Lebensqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivieren unseren
Wirtschaftsstandort. Wien soll GründerInnenhauptstadt Europas zu werden."
Start-ups sollen in Wien künftig die europaweit attraktivsten Rahmenbedingungen
vorfinden und dadurch zu einem zentralen Beschäftigungsmotor der Stadt werden.
Als neue Projekte stellt Brauner maßgeschneiderte
"Themen-Mingo-Büros" vor, die jungen Kreativen im Medien- und
Technologiebereich maßgeschneiderte Büroinfrastruktur zur Verfügung stellen. In
diesem Zusammenhang wies Brauner auch auf die zahlreiche gerade reformierte
Förderprogramme und Beratung der wirtschaftsagentur Wien Gruppe hin, von denen
Kreative und Start-Ups profitieren.
Ein weiterer von Frauenberger präsentierter Schwerpunkt war das Thema Digitale
Demokratie: "Für uns als SPÖ ist gesellschaftliche Mitbestimmung und
Transparenz ein zentrales Anliegen. Mit den kreativen und innovativen Angeboten
der Stadt treten wir in den Dialog mit den Wienerinnen und Wienern und tragen
so zur Demokratisierung von Wissen und Informationen bei." Die konkreten
Maßnahmen: Open Politics vorantreiben, WLAN-Zugang ausweiten, neue
Verwaltungs-Apps und Crowdsourcing.
Kultur- und Wissenschaftsstadtrat Mailath-Pokorny: "Für die Wiener SPÖ ist
klar, dass Wissenschaft und Forschung Voraussetzungen für jegliche
Weiterentwicklung einer Stadt sind. Ziel ist: Wien soll die größte
Universitätsstadt Zentraleuropas bleiben. Ein Förderprogramm für junge
Spitzenkräfte soll dazu beitragen, diese nicht nur in der Stadt zu halten,
sondern ihnen auch Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Mit einer Wiener 'Marie
Jahoda-Akademie' für Future Intellectual Leadership werden im Endausbau 160
junge ForscherInnen ihre wissenschaftliche Kapazität in Wien einbringen."