Sonntag, 2. März 2014

Die Vertreibung der Obdachlosen

Die Vertreibung der Obdachlosen aus dem Wiener Stadtpark erregte im Herbst 2013 die Gemüter. Einige weichen nun auf einen Stiegenabgang am Wienfluss aus.

Was sollen sie sonst machen? Die ausgestoßenen unserer Gesellschaft, jene die durch das soziale Netz gefallen sind, das immer mehr durchfallen lässt. Viel bleibt nicht über, wer überleben möchte, der muss isch was einfallen lassen, und dieser Einfall ist ganz gut.

Sie sind ohne Bleibe, übernachten auch bei bitterer Kälte im Freien und ihnen droht ständig die Vertreibung durch Polizei und Stadt. Das ist der Alltag der Obdachlosen im Wiener Stadtpark. Gegen die Räumung im Oktober haben sie Beschwerde eingelegt.

Wie ein "Heute"-Leserreporter nun entdeckte, übernachten einige der Menschen ohne feste Bleibe auf den durch Graffitis dekorierten Stiegenabgängen zum Wienfluss. Dort haben sie sich eingerichtet, ihre Matratzen und Hab und Gut verstaut. Niemand kann behaupten, dass sie auch dort im Weg sind. 

Zu einem Polizeieinsatz ist es Samstagfrüh am Praterstern gekommen. Nachdem ein Obdachloser Fahrgäste von Bim und Bahn angepöbelt hatte und auch der Aufforderung der Polizei, das Gelände zu verlassen, nicht nachkam, wurde er festgenommen. Jetzt hagelt es Kritik an der harten Vorgehensweise der Exekutive.

Ein Obdachloser ist ein Freiwild für die Polizei und überhaupt für alle. Da kann man seinen Frust abreagieren, denn ein Recht hat der Obdachlose nicht. Hätte der Obdachlose einen Frack angehabt, so wie Faymann oder Spindelegger, dann hätte die Polizei sich vor ihm verbeugt und ihm herzlich gebeten doch nach Hause zu gehen. Aber so ...

Nach Anfrage von "Heute.at" bei der Polizei hatte der schwer Betrunkene im Bereich Praterstern Passanten angepöbelt. Daraufhin baten die Polizeibeamten den Obdachlosen, den Bereich zu verlassen. Stattdessen stieg er aber in die Straßenbahn ein. Da sich der Bim-Fahrer weigerte, den Alkoholisierten mitzunehmen, und dieser nach wie vor Fahrgäste belästigte, eskortierten ihn die Beamten aus dem Waggon und nahm ihn fest.

Kritik gibt es nun an der Vorgehensweise der Exekutive. Nachdem die meisten Passanten gegangen waren, sollen sich zwei Beamte auf den Obdachlosen gekniet haben. Beim Fixieren sollen sie nicht gerade behutsam gewesen sein. Schließlich schrie er vor Schmerzen, wie uns ein Leserreporter berichtet hat. 

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