Samstag, 22. März 2014

Dreimal so hohe Miete nach Energie-Sanierung

Kostendeckel fehlt

Der Mieterbund warnt vor einem politisch unbeachteten Preistreiber: der energetischen Sanierung. In Einzelfällen hätten sich Mieten dadurch verdoppelt und verdreifacht - denn einen Kostendeckel gibt es nicht.

Wer kennt das nicht. Haben wir alle schon hinter uns, einige vielleicht noch vor sich. Da wird Renoviert, auf Teufel komm raus, zahlen muss es der Mieter und er muss es doppelt zahlen. 1. zahlt er es mit seinen Steuern und 2. zahlt er es mit einem höheren Mietpreis und 3. zahl er es mit einer jahrelangen Belastung. 
Eigentümer nutzten zunehmend den Einbau neuer Heizungen, Fenster und Dämmung, um anschließend die Miete in die Höhe zu treiben oder Mieter loszuwerden. "Es häuft sich in letzter Zeit, dass die energetische Sanierung als Waffe genutzt wird." Der Verband fordert, Mieterhöhungen nach Sanierungen davon abhängig zu machen, wie sehr die Arbeiten die Energiebilanz des Gebäudes verbessern.

Mieterbund: Entmietung ist das Ziel

Bei Preissprüngen um 200 oder gar 300 Prozent, die es etwa in Berlin vereinzelt gegeben habe, gehe es "erkennbar nur um eine Entmietung, um später Eigentumswohnungen verkaufen zu können." Betroffen seien Metropolen und Städte, wo die Nachfrage hoch sei. 
Andernorts ließen sich derartige Mietsteigerungen aber oft nicht durchsetzen. Es gebe viele unproblematische Fälle, wo sich die Sanierung trotz höherer Miete für die Bewohner rechne, weil die Heizkosten sinken.

Wer mit wenig Aufwand viel erreicht, soll belohnt werden

Die zeitliche Begrenzung hält der Mieterbund für sinnvoll. "Aber ob 10 oder 11 Prozent, das macht den Kohl nicht fett". Die Höhe des Mietzuschlags solle sich stattdessen nach der Effizienzsteigerung richten. "Der, der mit möglichst wenig Einsatz eine hohe Effizienzsteigerung erreicht, sollte belohnt werden." Notwendig seien dafür einheitliche Energieausweise.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen