Nach der Räumung der besetzten „Pizzeria Anarchia“ in der Leopoldstadt im Vorjahr wird das Innenministerium kein Geld von den Hausbesitzern fordern. Der Einsatz mit über 1.400 Polizisten kostete 870.000 Euro.
Das
Innenministerium ließ prüfen, ob es Ansprüche gegen die
Hausbesitzer geltend machen kann. Doch es gebe keine Möglichkeit,
sich das Geld zurückzuholen, sagte Innenministeriumssprecher
Karl-Heinz Grundböck gegenüber dem ORF Wien. „Das Ergebnis liegt
jetzt am Tisch, und nach aktueller Rechtslage gibt es keine
Möglichkeit einer Forderung“, so Grundböck.
Spekulationsabsicht laut Ministerium nicht relevant
In
der 20-seitigen Rechtsexpertise seien zwei Aspekte beleuchtet worden.
„Das eine war die Perspektive einer Assistenzleistung der Polizei
für den Gerichtsvollzieher. Das zweite war die
sicherheitspolizeiliche Aufgabenstellung, wo die Polizei von sich aus
Maßnahmen ergreift“, sagte Grundböck. Ob die Hausbesitzer in
Spekulationsabsicht gehandelt haben, war laut dem Sprecher für die
Frage des Regresses nicht von Relevanz. Eine Einschätzung, die auch
der Wiener Anwalt Timo Gerersdorfer teilt, wie er auf Anfrage sagt.
Staatsanwaltschaft übermittelte Vorhabensbericht
Ein
gerichtliches Nachspiel könnte es jedenfalls für die Hausbesetzer
geben. Nach dem Einsatz gab es 31 Festnahmen und 55 Anzeigen - mehr
dazu in „Pizzeria
Anarchia“: 31 Festnahmen.
Die Staatsanwaltschaft Wien hat die Ermittlungen dazu abgeschlossen
und einen Vorhabensbericht an die Oberstaatsanwaltschaft übermittelt.
Die Letztentscheidung über mögliche Anklagen liegt damit beim
Justizministerium.
Hubert
Kickinger, wien.ORF.at
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