Umfrage: Auch Faymann belastet Häupl. 21 Prozent für Rot-Grün, 18 für Rot-Blau
Der größte Feind der Sozialdemokratie in Österreich ist allerdings die SPÖ. Und dafür ist die SPÖ selbst zuständig, niemand anderen kann die Schuld gegebene werden. Denken wir ein wenig zurück: Was war da geschehen? Jörg Haiders FPÖ bekam Zulauf, die SPÖ staunte, was tat sie, sie triftete nach rechts ab, so meinte sie, dass sie die wähler zurückgewinnen könnte. Heute haben wir eine SPÖ die noch weiter rechts stehet als die FPÖ, da braucht sich Faymann und Häupl nicht wundern, dass die Wähler FPÖ wählen.
Im Burgenland hat Nissl eine Koalition mit der FPÖ begonnen. Die Bundes-SPÖ sieht zu, geht uns nichts an, das ist doch Landessache!
Und Häupl? Er fällt der SPÖ immer in den Rücken. Bei der Abstimmung über die Wehrpflicht, wo die SPÖ zuerst einmal gegen sie war, dann ganz plötzlich für sie. Die Abstimmung über die Schule, auh da ist Häupl der SPÖ in den Rücken gefallen. Häupl hat einen eignen (rechten) Kopf.
Egal ob in Wien oder im Bund; mit der SPÖ wird nichts vorangehen.
Würde man die Wünsche/Ängste/Bedürfnisse der WählerInnen ernst nehmen und nicht stets irgendeine Ausrede finden, dass eh alles Bestens ist, würde man wieder mehr Wählerstimmen bekommen.
Linz/Wien
– Ohne Koalition wird es auch künftig nicht gehen in Wien –
angesichts des prognostizierten Absturzes derSPÖ auf
35 Prozent bei der Landtagswahl im Oktober erst recht nicht. Daher
ließ DER STANDARD das Linzer Marktforschungsinstitut Market 400
repräsentativ ausgewählte Wiener Wahlberechtigte fragen: "Nach
der Wahl wird vermutlich keine Partei allein regieren könne, sondern
es werden zwei oder mehr Parteien zusammenarbeiten müssen, um im
Rathaus die nötige Mehrheit zu bekommen. Ich lese Ihnen verschiedene
Möglichkeiten vor – welche dieser Möglichkeiten würden Sie
bevorzugen?"
Darauf
entschieden sich 21 Prozent für die aktuelle Koalition SPÖ -Grüne,
die vor allem junge und gebildete Anhänger hat und bei den Befragten
mit Migrationshintergrund weit vorn liegt.
Gespenst
ohne Schrecken
Aber
18 Prozent wünschen sich eine SPÖ-FPÖ-Paarung
– diese gefällt eher älteren Befragten und Wählern der
Freiheitlichen. Damit liegt Rot-Blau auf gleichem Niveau wie
Rot-Schwarz: Eine so gefärbte Stadtregierung wollen ebenfalls 18
Prozent, wobei sie bei den erklärten Anhängern von SPÖ und ÖVP die
meistgenannte Koalition ist.
Die
rechnerisch mögliche, aber politisch wenig realistische Koalition
von FPÖ, ÖVP und Neos wird
von 13 Prozent gewünscht. Rechnerisch kaum möglich, aber von zehn
Prozent gewünscht wäre SPÖ-Neos; sieben Prozent wünschen sich die
rechnerisch wohl unmögliche Koalition aus ÖVP, Grünen und Neos.
Market-Wahlforscher
David Pfarrhofer schließt daraus, dass eine rot-blaue Koalition kaum
als Schreckgespenst im Wahlkampf taugt.
Das
belegt er mit den Antworten auf eine weitere Frage: "Die Wiener
SPÖ hat eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Heinz-Christian
Strache eindeutig ausgeschlossen und steht der FPÖ sehr kritisch
gegenüber. Was meinen Sie: Hilft die FPÖ-kritische Haltung der SPÖ
im Wahlkampf, oder schadet die FPÖ-kritische Haltung der SPÖ eher?"
Darauf sagten nämlich nur 30 Prozent der Befragten, dass die
Ablehnung der FPÖ den Sozialdemokraten nütze.
52
Prozent dagegen meinen, dass die SPÖ unter ihrer FPÖ-kritischen
Politik leide. Und diese Meinung wird auch von jedem zweiten Anhänger
der Sozialdemokratie geteilt.
Wahlhelfer
Faymann?
Und
wie steht es mit dem Verhältnis von Bundes- zur Stadt-SPÖ? Auch das
ließ der Standard erheben. Market fragte: "Die SPÖ stellt mit
Werner Faymann den Bundeskanzler; was meinen Sie: Ist die Politik der
Bundes-SPÖ unter Bundeskanzler Faymann für die Wiener SPÖ unter
Bürgermeister Michael Häupl eher nützlich, oder schadet die
Politik der Bundes-SPÖ unter Bundeskanzler Faymann eher der Wiener
SPÖ unter Bürgermeister Michael Häupl?"
Nur
jeder zehnte Befragte vermutet, dass Faymann guten Wind für Häupl
machen kann. 52 Prozent sehen Faymann und seine Bundespolitik
explizit als eine Belastung für die Wiener SPÖ. Diese Einschätzung
ist auch unter den Wählern der SPÖ mehrheitsfähig.
Trost
für die SPÖ: 42 Prozent sehen sie nach wie vor als jene Partei, die
in Wien die Themen vorgibt. (Conrad Seidl, 20.7.2015)
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