Zuletzt
war der Praterstern meist als sozialer Brennpunkt negativ in den
Schlagzeilen. Der Bezirk steuert nun dagegen.
Erst
2009 wurde der Praterstern rundum erneuert. Dennoch waren nicht alle
zufrieden. Immer wieder fühlten sich Passanten vom Pratersternmilieu
belästigt. Jetzt legt die Bezirksvorstehung Leopoldstadt mit neuen
Bauplänen nach. Anfang 2016 wird die dritte Wiener Filiale des
veganen Restaurants „yamm! “ mitten am Praterstern eröffnet. Wo
früher die Polizeiinspektion ihren Sitz hatte, wird das Trendlokal
mit einem großräumigen Gastgarten aufbieten.
Keine
fünf Meter daneben, haben Obdachlose und Arbeitslose ihren
Stammplatz auf Parkbänken eingenommen. „Wenn die uns nicht stören,
stören wir sie auch nicht“, meint Daniel Matei, ein Obdachloser
und Augustin-Verkäufer aus Rumänien, der seine Tage gerne am
Praterstern verbringt. Ein bisschen Angst habe er schon, dass er
verdrängt würde und sie ihnen die Bänke wegnehmen.„Aber dann
setzen wir uns eben einfach auf den Boden.“
Ausbau des Bahnhofs
Neben
der Eröffnung des „yamm!“ soll 2016 auch die Halle des Bahnhofs
am Praterstern erweitert werden und den externen Aufgang der U1
zukünftig miteinschließen. Laut ÖBB geht es dabei um die
Erschließung neuer Verkaufsflächen und einen Witterungsschutz für
Reisende. Zu den beiden Bauvorhaben am Praterstern äußert sich auch
Bezirksvorsteher Karlheinz Hora: „In den kommenden zwei Jahren
wollen wir schrittweise die Lebensqualität am Praterstern
verbessern.“
Die
beiden Bauvorhaben sind allerdings genau für jene Zonen am
Praterstern angedacht, die überlicherweise von Obdachlosen besiedelt
werden. „Wie man am Karlsplatz gesehen hat, bringen bauliche
Maßnahmen natürlich etwas um die Zahl der Obdachlosen und
Kleinkriminellen einzudämmen“, sagt Thomas Keiblinger,
Pressesprecher der Polizei Wien. Die Einsatzzahlen am Praterstern
sind laut Wiener Polizei rückgängig. Bei Anzeigen handelt es sich
hauptsächlich um Grunddelikte, wie den Handel mit Suchtmitteln in
Straßenmengen und Streitschlichtungen. Die meisten Obdachlosen am
Praterstern sitzen jedoch auf ihren Bänken, trinken und
unterhalten sich.
(KURIER) ERSTELLT
AM 30.07.2015, 16:26
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