Häupl
will es im nächsten Jahr noch einmal wissen, schreibt der Standard. Aber das
ist nicht die ganze Wahrheit. Wenn Häupl nicht antritt wer sonst? Ludwig steht
in den Startlöchern, als unbekannter und unbeliebter, noch schlimmer als es
Häupl jetzt ergeht. Da bleibt nicht viel übrig. Selbst die Ankündigung von
Ludwig jedes Jahr 1 Mio. Euro in die Verbesserung der Spielplätze zu werfen,
ist auf der kommenden Wahl gewachsen. Der SPÖ fällt nichts mehr ein, jetzt
spielen sie die „Spielplatzkarte“ aus. Die SPÖ muss jene bei der Stange halten,
die zufrieden mit Rot-Grün sind, aber auch jene, denen die derzeitige
Verkehrspolitik gegen den Strich geht. Und die ÖVP am Rande der
Bedeutungslosigkeit. Bei der Gemeinderatswahl 2010 brachte sie es auf nur mehr
13,9 Prozent.
Obdachlose
wählen nicht, sie können es auch nicht, sie besitzen keinen Meldezettel. Da hat
die SPÖ kein Mittel dagegen. Ganz im Gegenteil, auf diese Mitbürger wird ganz
vergessen. Es sind auch keine kleinen Kinder die im Sandkasten spielen wollen.
Und für eine Wahlwerbung geben sie auch nichts her. Es wird immer Menschen
geben, die trotz Minusgraden auf der Straße schlafen. Diese Menschen müssen wir
erreichen. Nicht nur um zu helfen, sondern auch, weil es eine Schande
ist, dass in unserem Land so etwas überhaupt möglich ist.
Die Chancen stehen gut für alle Wienerinnen und Wiener, dass
innerhalb der nächsten Monate zumindest einmal jemand überraschend an die Türe
klopft. Das Rezept vor der Wahl im kommenden Jahr heißt offenbar
Personenkontakt: Sowohl SPÖ als
auch Grüne klappern derzeit Haushalte ab. Obwohl sie seit nunmehr vier Jahren
gemeinsam eine Koalition bilden, sind sie nicht zusammen unterwegs. Es gilt das
Profil zu schärfen, die Karten werden in Wien gerade neu gemischt. Im Jahr vor
den Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen geht man bewusst auf Distanz.
Bürgermeister Michael Häupl sagte über das Verhältnis zwischen Rot und Grün
kürzlich in einem Interview: "Der Honeymoon ist vorbei, jetzt kommen die
Mühen der Ebene." Offen ist noch, wann die Gemeinderats- und
Bezirksvertretungswahlen stattfinden, spätestens aber am ersten Sonntag im
Oktober. Wenig überraschend wäre es, wenn sie vorverlegt werden. Will die SPÖ
vom Rückenwind des Song Contest im Mai
2015 profitieren? Keine unwahrscheinliche Variante,
über die bislang aber nur spekuliert wird.
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