Die
Regierungsspitze misst dem Thema Wohnen einen großen Stellenwert bei, sagte
Vizekanzler Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. Was einen am Freitag bei
einer Wohnrechtskonferenz genannten "Entwurf" aus dem
Sozialministerium betrifft, in dem von einer mehrere Milliarden Euro schweren
Wohnbauoffensive die Rede ist, so ließe sich trefflich streiten, ob dies ein
Programm oder eine Hochrechnung sei. Es handle sich aber noch um keine
Bundesinitiative oder ein ausgefeiltes Programm, so Mitterlehner.
Die Hochrechnungen basierten unter anderem auf der
derzeit sehr günstigen Zinssituation, offen sei, wie sich die Zinssituation in
den nächsten Jahrzehnten entwickle, sagte der Vizekanzler. Bliebe es so, wäre
dies natürlich eine gute Grundlage.
Kanzler und Vizekanzler selber nannten keine
möglichen Investitionssummen, nach der freitägigen Wohnkonferenz wurden
Überlegungen aus dem Sozialressort für ein konjunkturstützendes Wohnbauprogramm
über insgesamt 6,5 Milliarden Euro ventiliert, mit dem bis zu 30.000 zusätzliche
Wohnungen gebaut werden könnten. Als Vorbild könnten demnach
Stadterneuerungsprojekte a la Wiener Seestadt Aspern zusammen mit privaten
Bauherren dienen.
In der Regierung ist wieder eine Wohnbauoffensive im
Gespräch. Dabei sollen auch zinsgünstige Darlehen der Europäischen
Investitionsbank (EIB) eine wichtige Rolle spielen. In mehreren Ministerien
liefen Überlegungen dazu, sagte Bundeskanzler Werner Faymann nach dem
Ministerrat am Dienstag. Er sieht auch die Länder in der Pflicht, den Neubau
anzukurbeln.
In Wien gibt es zu wenige Wohnungen - und wenn es
sie gibt, sind sie kaum leistbar. Im 8. Bezirk entsteht derzeit ein Projekt,
das die Wohnungsnot kaum lindern dürfte, dort werden Luxuswohnungen und
Luxuspenthouses errichtet. Dabei erinnert das Ganze mehr an ein Hotelprojekt
als an Wohnen: Ein Concierge kümmert sich täglich um frische Blumen, bringt
Gäste bis an die Haustüre und geht auch mal mit dem Schoßhündchen Gassi.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen