Wien, (OTS) GR Georg Niedermühlbichler (SPÖ) sagte: Während private Bauträger
bei der Schaffung von Wohnbauten "auslassen", belegten zahlreiche
Studien, dass Wien kontinuierlich mehr Wohnraum schaffe. 2.000 neue
Smart-Wohnungen im Jahr seien dafür nur ein Beispiel. Betreffend Leerstandsabgabe
sagte er: So wie Wiener Wohnen verpflichtende Erhebungen durchzuführen habe,
sollten dies auch private Wohnträger leisten. Einige Forderungen der Opposition
in der heutigen Debatte seien Bundesangelegenheit - die Stadt Wien habe ihre
Möglichkeiten weitestgehend erfüllt, etwa durch die Novellierung der
Bauordnung.
GR Martin Flicker (ÖVP) bezog sich auf den Schuldenstand
von Wiener Wohnen in der Höhe von 2,8 Milliarden Euro. Es gelte, Miet-und
Betriebskosten "besser durchzurechnen" und Ersparnismöglichkeiten zu
suchen. Dachausbauten könnten seiner Meinung nach die Wohnungsnot lindern.
"Enteignungen" seien keine Lösung, notwendige Flächenwidmungen in der
Vergangenheit "säumig" passiert.
GR Mag. Günter Kasal (FPÖ) behauptete, die Wohnbaupläne der
Stadtregierung zerstörten Traditionen und Grünraum. Er nannte Pläne für das
Otto-Wagner-Areal als Beispiel. Danach bezog er sich auf das geplante
Reha-Zentrum im Hörndlwald: Das Projekt sei "unnötig", gebe es
umliegend freie Flächen. Zumal befürchtete er starken Durchzugsverkehr und berief
sich auf "tausende Unterschriften" gegen das Projekt.
GR Dr. Kurt
Stürzenbecher (SPÖ) nannte
internationale Pressestimmen, etwa aus Deutschland, die dem Wiener sozialen
Wohnbau hohe Anerkennung zusprächen. Dass Wien über 300 Millionen Euro in den
Neubau investiere, über 200 Millionen in die Sanierung von Wohnbauten sowie
knapp 100 Millionen in Mietzinsbeihilfen sei laut deutscher Pressestimmen
"dort undenkbar". Betrachte man Wohnungen als "Hardware",
seien Initiativen wie Wohnpartner oder die mobilen Hausbetreuer
"Software". Wohl werde vor Bezug einer Gemeindewohnung das
Einkommensniveau überprüft; wer einmal im sozialen Wohnbau lebe, solle
"Ruhe haben" vor ständigen Kontrollen.
GR Mag. Dr. Alfred
Wansch (FPÖ) las aus dem
Budget-Voranschlag, dass die Summe nachhaltiger Investitionen in den
vergangenen Jahren um zehn Prozent geschrumpft sei. Tatsächlich Armutsbedrohte
würden ab- und verwiesen; ihnen hälfen keine "Luxuswohnungen im
Otto-Wagner-Spital", genau so wenig Smart-Wohnungen, deren
Mitfinanzierungskosten sie nicht aufbringen könnten. Vielmehr solle die Stadt
wieder eigenen Wohnbau betreiben und mögliche BewohnerInnen entsprechend ihrer
Lebenssituation überprüfen. Wansch wollte gemäß Bundesverfassung die
WienerInnen über ein weiteres Wachstum der Stadt entscheiden lassen.
GR Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Kurt
Mörz (FPÖ) sagte, auch im
kommunalen Wohnbau schlügen sich mittlerweile Marktpreise nieder. Ein
EU-Ranking wiese Wien auf Platz 62 von 83 europäischen Städten aus, was
leistbaren Wohnraum betreffe. Er bemängelte die bauliche Qualität von
Neubauten: Diese entsprächen in ihrer Substanz den Standards der 1960er-Jahre,
"offene Gänge" hätte es zuletzt im 19. Jahrhundert gegeben. (forts.)
esl/buj
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