Diese Initiative ist doch nichts anderes als
die Bespitzelung der Mieter. "Wir machen ja hier
Beziehungsarbeit, denn mit der Beziehung steht und fällt das Vertrauen der
Bewohner" meint da Rabl, was er aber wirklich sagen möchte ist, dass
Wiener Wohnen über die Aktivitäten ihrer Mieter informiert werden möchte. 51 Jahre
habe ich im Gemeindebau gewohnt und von solchen Aktivitäten wie sie Wiener
Wohnen jetzt betreibt war weit und breit keine Spur. Konfliktvermittlung,
Stärkung von Nachbarschaft und Netzwerken sowie überregionale Vernetzung. Dafür
sind wienweit zehn Teams und knapp 100 Mitarbeiter im Einsatz – also 1000
Mitarbeiter. Das ist nichts anderes als eine Wiener Wohnen – Eingreiftruppe!
Der gläserne Mieter.
Wien. Pfitschigogerln,
Handarbeitskreis, Deutschkonversation und Kochen. Wer sich als Bewohner der
Gemeindebau-Anlage Karl-Wrba-Hof in Favoriten für Aktivitäten der Wohnpartner
interessiert, kann aus einer langen Liste wählen. Gegründet wurde das
Nachbarschaftsservice der Stadt Wien für Gemeindebauten vor vier Jahren und
löste damit den Vorreiter, die Gebietsbetreuung für städtische Wohnanlagen, ab.
Diese hat alle drei Jahre die Aufträge zur Betreuung an externe Einrichtungen
vergeben. Die Folge: ein unglaublicher Wissensverlust. "Wir machen ja hier
Beziehungsarbeit, denn mit der Beziehung steht und fällt das Vertrauen der
Bewohner", erzählt Arno Rabl, Teamleiter des BewohnerInnen-Zentrums im
Karl-Wrba-Hof. Hier kommt die Stärke der Wohnpartner zum Tragen: Sie bündelt
ihre Kräfte und stützt sich in ihrer Arbeit auf drei Säulen:
Konfliktvermittlung, Stärkung von Nachbarschaft und Netzwerken sowie
überregionale Vernetzung. Dafür sind wienweit zehn Teams und knapp 100
Mitarbeiter im Einsatz.
Eigentlich fallen die
Wohnpartner ins Wohnbauressort und stehen nicht auf der Integrationsagenda,
aber Integration sei hier nicht schubladisierbar, sie gehe quer durch alle
Schichten und passiere auf gemeinsamen Bedürfnissen: ob das die Lernbegleitung
für Kinder oder das Frauencafé sei. Wohnpartner stellt den Raum und die
Ressourcen dafür zur Verfügung", erklärt Teamleiter Rabl.
Der Gemeindebau
befinde sich in einem starken Umbruch, wobei Zuwanderung eine Reibungszone
ergebe, weil das Thema politisch stark aufgeladen sei. "Die
Hauptkonfliktquelle im Karl-Wrba-Hof ist Lärm, aber die Problematik beruht
nicht auf der ‚Ausländer-Inländer-Basis‘, sondern auf einem
Generationenkonflikt und der damit verbundenen unterschiedlichen
Bedürfnisse", sagt Rabl. "Wenn ältere Menschen nach dem Flüggewerden
ihrer Kinder in der Wohnung zurückbleiben und um sie herum die nächsten
kinderreichen Familien nachrücken, sind Probleme vorprogrammiert."
Initiativen
haben "heilende Wirkung"
Besonders im Wahlkampf höre man im Gemeindebauhof die gleichen "Argumente", die aus den auf Zuwanderungshorrorszenarien zugespitzten Wahlslogans einiger Parteien und Medien stammen. Eine weitere Beobachtung der Mitarbeiter im BewohnerInnen-Zentrum ist, dass der Anteil der Konflikte mit sozialem Hintergrund stetig zunimmt. Hinzu kommen ökonomische Sorgen und Vereinsamung.
Besonders im Wahlkampf höre man im Gemeindebauhof die gleichen "Argumente", die aus den auf Zuwanderungshorrorszenarien zugespitzten Wahlslogans einiger Parteien und Medien stammen. Eine weitere Beobachtung der Mitarbeiter im BewohnerInnen-Zentrum ist, dass der Anteil der Konflikte mit sozialem Hintergrund stetig zunimmt. Hinzu kommen ökonomische Sorgen und Vereinsamung.
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