Bund
schüttete 2013 Rekordsumme aus / Wien vergütet den Klubs seit 1.1. leere Räume.
Die Bevölkerung ist
mit den Leistungen der Politik immer unzufriedener, die Qualität des Personals,
das die Parteien hervorbringen, nimmt tendenziell ab – aber die Steuerzahler
dürfen immer mehr für die Parteien bezahlen. Wie tief die Parteien in
öffentliche Kassen greifen, ist aktuell am Beispiel des Bundes und der Stadt
Wien ersichtlich.
Der Bund hat im
Wahljahr 2013 die Rekordsumme von 36 Millionen Euro nur aus dem Titel
„Parteienförderung“ ausgeschüttet (hinzu kamen noch Klub- und
Akademieförderung, an denen sich jedoch mit dem neuen Transparenzgesetz nichts
geändert hat). Die Parteienförderung des Bundes schnellte im Jahr von 15
Millionen gemäß alter Rechtslage auf 29 Millionen gemäß neuer Rechtslage empor.
2013 haben sich die Parteien zusätzlich eine halbjährliche „Übergangs-Zahlung“
vom alten auf das neue System genehmigt, woraus sich die Rekordsumme von
36 Millionen Förderung ergab. Das Kanzleramt stellte die Detailzahlen für
2013 kürzlich auf die Homepage.
Mehr
Parteienförderung
Der Bund berappt
also seit dem Transparenzgesetz um 14 Millionen mehr Parteienförderung pro
Jahr, gestrichen wurde nur der alte 13-Millionen-Zuschuss zu Nationalratswahlen
(der nur in Wahljahren ausbezahlt wurde). Den EU-Wahlkampfkosten-Zuschuss gibt
es weiterhin, die Parteien erhalten heuer für die EU-Wahl zusätzliche 12
Millionen.
Trotz der
erhöhten Parteienförderung bezahlt der Bund mit 4,60 Euro pro Wahlberechtigtem
weniger als die meisten Bundesländer. Die Idee des Transparenzgesetzes wäre
gewesen, die unterschiedlichen Förderniveaus etwas anzugleichen. Deswegen gibt
es eine Bundesverfassungsbestimmung, wonach die Länder die Landtagsparteien mit
„mindestens 3,10 Euro, höchstens jedoch 11 Euro“ fördern dürfen.
Allerdings steht auch eine Ausnahme im Gesetz: Die Länder dürfen „ihre
Förderungen innerhalb der doppelten Rahmenbeträge regeln, um auch die
Mitwirkung an der politischen Willensbildung auf Bezirks- und Gemeindeebene
sicherzustellen“.
Wien, das Land
mit der höchsten Parteienförderung, schöpft den Rahmen doppelt aus. Es zahlt 22
Euro pro Wahlberechtigtem oder 25 Millionen pro Jahr. Der Beschluss wurde
einstimmig, also unter inländerfreundlicher Mitwirkung der FPÖ, gefasst.
Argumente, dass in Wien Gemeinderat und Landtag personen-ident sind und in
einem Wahlgang gewählt werden – wie die Bezirksvertretungen auch – kamen in der
Debatte nicht vor.
Nach alter Rechtslage hatte Wien 28,9
Euro pro Wahlberechtigtem oder 33 Millionen ausgeschüttet. Wer glaubt, dass
Wien wenigstens die acht Millionen Differenz von alter zu neuer Rechtslage
spart, irrt. Als Kompensation erhöhten sich Wiens Parteien die Klubförderung .
Wie der Grüne David Ellensohn in
einer Gemeinderatssitzung dankenswerterweise vorrechnete, haben die Parteien
das drohende Minus auf 400.000 Euro eingedampft. Ellensohn laut Protokoll: „Wir
werden heute einen Vier-Parteien- Antrag betreffend Klubförderung einbringen.
Von 2012 auf 2013 wird die Klubförderung erhöht. Wenn wir die Klubförderung und
die Parteienförderung, die gestern beschlossen wurde, zusammenrechnen und die
üblichen Steigerungen der letzten Jahre mit 1,8 Prozent veranschlagen, sinkt
der Betrag, der an die Parteien und an die Klubs ausgeschüttet wird, in etwa um
400 000 Euro. Das ist für vier Klubs wahrscheinlich insgesamt zu verkraften,
das müsste sich ausgehen. Tatsache ist, dass uns ein Teil dessen, was durch die
Parteienförderung verlorenging, nicht kompensiert wurde.“
Diese Gemeinderatssitzung fand
bereits am 14. Dezember 2012 statt. Teile der erhöhten Klubförderung traten
jedoch erst vor wenigen Tagen, mit 1. Jänner 2014, in Kraft und wurden auf
der Homepage der Stadt Wien aktuell verlautbart. Dieses Schriftstück ist
bemerkenswert. Es ist in der Form ein Musterbeispiel für das Verschleiern von
Zuwendungen an Parteien (Für Freaks:www.gemeinderecht.wien.at/recht/gemeinderecht-wien/pdf/klubfoerderung.pdf).
Und im Inhalt echt innovativ: Neuerdings zahlen sich Politiker eine Art
Brachland-Förderung aus.
Die Gemeinde
erkennt den Klubs großzügig Räumlichkeiten zu: 350 Quadratmeter für die ersten
fünf Mandatare plus Sekretariat, 75 Quadratmeter pro weitere fünf
Personen, 50 Quadratmeter pro nicht amtsführendem Stadtrat oder
Gemeinderats-Präsidenten. Und jetzt kommt’s: „Bei Nichtinanspruchnahme
zustehender Räumlichkeiten leistet die Gemeinde dem Klub eine Vergütung von
120 Euro pro Quadratmeter im Jahr.“
Die Idee,
Politiker zu bezahlen, dass sie etwas unterlassen, ist irgendwie ergreifend.
(KURIER) ERSTELLT
AM 05.01.2014, 07:37
850.000 Euro für „Mahü“-Kampagne
Die Stadt startet in
den kommenden Wochen eine Informationskampagne zum Projekt der Umgestaltung der
Mariahilfer Straße. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hatte im „Wien
heute“-Interview bereits angekündigt, für die Umgestaltung werben zu wollen -
mehr dazu in Häupl strebt 2015 Absolute an.
Die Kosten der
Kampagne belaufen sich auf rund 850.000 Euro, heißt es aus dem Büro von
Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Diese Kosten seien „keine
zusätzlichen Projektkosten, da sie aus den Mitteln der Stadt für
Öffentlichkeitsarbeit stammen“.
Info, wie die „Straße
einmal aussehen soll“
„Informiert wird über
die Ausgestaltung der neuen Verkehrsorganisation und darüber, wie die neue
Mariahilfer Straße einmal aussehen soll“, heißt es aus dem Büro von Vassilakou.
Die Kampagne, die im Februar starten soll, umfasst sowohl klassische
Schaltungen in Printmedien als auch Außenwerbung.
Die Stadt wird
zusätzlich eine Telefonhotline zur Verfügung stellen, um Details über das
Projekt zu bieten. Ebenso werden aktuelle Informationen auf der eigens für die
Umgestaltung eingerichteten Homepage abrufbar sein.
Neue Spiel- und
Aufenthaltsräume geplant
„Für die Stadt ist es
wichtig, den Bürgern zu zeigen, worum es bei der Fußgängerzone Mariahilfer
Straße geht: Mehr Ruhe, mehr Platz und 1,5 Kilometer Freiraum zum Spazieren,
Einkaufen und entspannen", sagte Vassilakou.
Die Fußgängerzone im
inneren Bereich der Mariahilfer Straße werde dafür über 100 neue Bänke zum
Ausruhen bekommen, ebenso seien neuen Spiel- und Aufenthaltsräume vorgesehen.
Die Schanigärten sollen laut Vassilakou weiter in die Mitte rutschen. „Das
bringt mehr Platz vor den Geschäften“, so Vassilakou.
ÖVP sieht PR-Maßnahmen
als „Verzweiflungstat“
„Die Menschen konnten
sich über Monate nun wirklich ein gutes Bild von der Situation machen und sind
mündig genug sich auch ohne rot-grüne Propaganda eine Meinung zu bilden. Diese
neuerlichen PR-Maßnahmen sind nichts weiter als die Verzweiflungstat einer
taumelnden Verkehrsstadträtin. Dem Wiener Steuerzahler aber eine politischen
Überlebenskampf in Rechnung zu stellen, ist eine Zumutung“, kritisierte der
Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka via Aussendung.
Die Verkehrsberuhigung
der Einkaufsstraße hat bereits in der Vergangenheit immer wieder für Aufregung
gesorgt. SPÖ und Grüne sind klar für die verkehrsberuhigte Zone, die FPÖ klar
dagegen. Nur die ÖVP hat sich nicht auf Ja oder Nein festgelegt, wie die „Wien
heute“-Interviews mit den Parteichefs gezeigt haben - mehr dazu in „MaHü“: Die Positionen der Parteien .
Hans Niessl: "Mehr Geld für Wohnbau"
Niessl ist Chef der
Landeshauptleute: Er will Mittel auch für Schulen nutzen.
Mit 1. Jänner übernahm Burgenlands Hans Niessl
(SPÖ) den Vorsitz der Landeshauptleutekonferenz. Auf der Friedensburg
Schlaining werden die Länder am 21. Mai ihre Forderungen an Kanzler Werner
Faymann (SPÖ) stellen. Beim Thema Wohnbauförderung hat Niessl schon ganz
konkrete Vorschläge: Er will schlicht mehr Geld.
Seit Monaten diskutiert
der Bund mit den Ländern über die Wiedereinführung der Zweckwidmung von
Wohnbaugeldern. „Die Länder sind bereit, darüber zu reden“, sagt Niessl im
ÖSTERREICH-Interview. Er knüpft aber auch gleich eine Bedingung daran: „Wenn es
mehr Geld gibt.“ Seit über 10 Jahren bekämen die Länder die gleichen
Finanzmittel für den Wohnbau, 1,78 Milliarden pro Jahr. „Ich kann mir
vorstellen, dass man das jährlich über einen gewissen Index oder über die
Zunahme der Steuereinnahmen koppelt“, so Niessl.
Niessl: Wohnbaukriterien
möglichst weit fassen
Außerdem müssten die Kriterien geklärt werden, für was die Wohnbaugelder verwendet werden dürfen. Niessl will das Netz möglichst weit auswerfen: Neben sozialem Wohnbau sollte auch der Bau von Schulen, Pflegeheimen, Kindergärten und Schulen umfasst sein, findet der Landeshauptmann.
Außerdem müssten die Kriterien geklärt werden, für was die Wohnbaugelder verwendet werden dürfen. Niessl will das Netz möglichst weit auswerfen: Neben sozialem Wohnbau sollte auch der Bau von Schulen, Pflegeheimen, Kindergärten und Schulen umfasst sein, findet der Landeshauptmann.
"Seit 10 Jahren dieselben Mittel für Wohnbau"
ÖSTERREICH: Werden die Wohnbaugelder zweckgewidmet?
Hans Niessl: Die Länder sind bereit, darüber zu reden. Aber es sind noch viele Fragen zu klären.
Hans Niessl: Die Länder sind bereit, darüber zu reden. Aber es sind noch viele Fragen zu klären.
ÖSTERREICH: Welche z. B.?
Niessl: Was ist in der Zweckbindung drin? Pflegeheime, Studentenheime, Schulbau? Oder ausschließlich sozialer Wohnbau?
Niessl: Was ist in der Zweckbindung drin? Pflegeheime, Studentenheime, Schulbau? Oder ausschließlich sozialer Wohnbau?
ÖSTERREICH: Es gibt keinen Widerstand der Länder?
Niessl: Es geht darum, dass die Länder seit über 10 Jahren die gleichen Finanzmittel für die Wohnbauförderung bekommen.
Niessl: Es geht darum, dass die Länder seit über 10 Jahren die gleichen Finanzmittel für die Wohnbauförderung bekommen.
ÖSTERREICH: Wann kommt die Zweckwidmung?
Niessl: Wenn es mehr Geld gibt.
Niessl: Wenn es mehr Geld gibt.
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