Freitag, 3. Januar 2014

Wohnen in der Stadt: Teuerung schwächt sich ab

Wohnen in der Stadt: Teuerung schwächt sich ab
Anleger sehen sich nach Alternativen um, Eigennutzer wohnen lieber zur Miete. Das ließ im Vorjahr die Zahl der Immobilientransaktionen sinken. Heuer dürften auch die Preise nachgeben. Nur zentrales Wohnen wird teurer.
Wien. Die gute Nachricht zuerst: 2014 wird ein Jahr der Käufer und Mieter. Das erwarten zumindest die Makler von Remax. Das Angebot an Immobilien dürfte leicht ansteigen, die Nachfrage leicht sinken, und das sollte zu einem Preisrückgang von einem Prozent (über alle Immobilienarten) führen.

Im Vorjahr gab es etwa 80.000 Immobilientransaktionen in Österreich. Zum Vergleich: Von 2010 bis 2012 hat es in keinem Jahr weniger als 90.000 Transaktionen gegeben. Ein Grund ist die Zurückhaltung der Anleger: „Wer anlegen wollte, hat das bereits getan“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Remax Austria. Angesichts der seit Jahren sinkenden Renditen schauen sich die Investoren lieber nach günstigeren Anlagealternativen um. Zinshäuser etwa dürften heuer billiger werden.

Die zweite große Zielgruppe, die Eigennutzer von Immobilien, bricht ebenfalls weg. Sie kommen schwerer an Kredite und mieten daher lieber. „Die Mietwohnung wird für viele zur Dauerlösung“, stellt Reikersdorfer fest. Die Folge: In diesem Bereich wächst die Nachfrage, die Mieten – vor allem in zentraler Lage – dürften kaum fallen.
Die schlechte Nachricht ist also, dass sich Wohnungsmieter (auf dem freien Markt) und Käufer in zentraler Lage weiterhin mit steigenden Preisen herumschlagen müssen (siehe Grafik) – wenn auch der Anstieg sich gegenüber den Vorjahren abflacht. Wer sich auf dem Land – ob zur Miete oder im Eigentum – einquartieren will, kann sich hingegen sogar über fallende Preise freuen. Ursache sei, dass das Thema Kosteneffizienz (Energie und Verkehr) eine immer größere Rolle spielt: Wer sich günstig auf dem Land einmietet, hat häufig höhere Ausgaben für die Mobilität.


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