Wärmestube in ehemaligem Pflegehaus ist offen für alle und soll Bahnhof Praterstern entlasten
Wien - Das im Jänner
geschlossene Pflegewohnhaus "Josef Macho" im Wiener Prater wird zu
einem Tageszentrum für Obdachlose. Der städtische Fonds Soziales Wien (FSW)
stellt im Rahmen des sogenannten Winterpakets 50 Aufenthaltsplätze im
Caritas-Haus zur Verfügung.
Am 28. Jänner wird das
"Tageszentrum Prater" in der Laufbergergasse offiziell eröffnet, bis
30. April kümmern sich acht Betreuer täglich zwischen 10 und 17 Uhr um die
wohnungslosen Menschen. Das Angebot umfasst eine niederschwellige
Basisversorgung wie Schutz vor Kälte, Speisen und Heißgetränke, Wasch- und
Duschmöglichkeiten.
Beratung
für Betroffene wird es in dem Tageszentrum zwischen Hauptallee und Donaukanal nicht geben, allerdings wird zu
nahegelegener Infrastruktur wie dem Wohnungslosenservice P7 und den mobilen
Hilfseinrichtungen Canisibus und Louisebus vermittelt.
Niederschwellige Basisversorgung
Während in städtischen
Noteinrichtungen in der Regel nur Österreicher und ihnen gleichgestellte
EU-Bürger anspruchsberechtigt sind, soll das neue Haus Anlaufstelle für
wohnungslose Frauen und Männer jeglicher Herkunft sein. Erwartet werden laut
FSW vor allem Nutzer aus Osteuropa, deshalb sei auch beim Personal auf
entsprechende Sprachkenntnisse geachtet worden.
Die Caritas Wien stellt
Gebäude und Verwaltung bereit, die Gemeinde Wien finanziert das Angebot über
den FSW. Ähnliche Kooperationen gibt es im Rahmen der Winternothilfe auch
zwischen Stadt und Rotem Kreuz oder der Vinzenzgemeinschaft. Sollte es im
restlichen Winter trotz aufgestockter Angebote auch zu einem Engpass bei
Schlafplätzen für Obdachlose kommen, sei eine kurzfristige Umwidmung zum
Nachtquartier denkbar, so Caritas-Sprecher Martin Gantner gegenüber
derStandard.at. Diese Entscheidung müsse aber der FSW treffen.
Der Standort der
ambulanten Wärmestube wurde laut einem Sprecher des FSW auch gewählt, um den
Bahnhof Praterstern, einen derzeit stark frequentierten Rückzugsort unter
Obdachlosen, zu entlasten. (mcmt, derStandard.at, 23.1.2014)
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