Donnerstag, 23. Januar 2014

Neues Tageszentrum für Obdachlose im Wiener Prater

Wärmestube in ehemaligem Pflegehaus ist offen für alle und soll Bahnhof Praterstern entlasten

Wien - Das im Jänner geschlossene Pflegewohnhaus "Josef Macho" im Wiener Prater wird zu einem Tageszentrum für Obdachlose. Der städtische Fonds Soziales Wien (FSW) stellt im Rahmen des sogenannten Winterpakets 50 Aufenthaltsplätze im Caritas-Haus zur Verfügung.
Am 28. Jänner wird das "Tageszentrum Prater" in der Laufbergergasse offiziell eröffnet, bis 30. April kümmern sich acht Betreuer täglich zwischen 10 und 17 Uhr um die wohnungslosen Menschen. Das Angebot umfasst eine niederschwellige Basisversorgung wie Schutz vor Kälte, Speisen und Heißgetränke, Wasch- und Duschmöglichkeiten.
Beratung für Betroffene wird es in dem Tageszentrum zwischen Hauptallee und Donaukanal nicht geben, allerdings wird zu nahegelegener Infrastruktur wie dem Wohnungslosenservice P7 und den mobilen Hilfseinrichtungen Canisibus und Louisebus vermittelt.

Niederschwellige Basisversorgung

Während in städtischen Noteinrichtungen in der Regel nur Österreicher und ihnen gleichgestellte EU-Bürger anspruchsberechtigt sind, soll das neue Haus Anlaufstelle für wohnungslose Frauen und Männer jeglicher Herkunft sein. Erwartet werden laut FSW vor allem Nutzer aus Osteuropa, deshalb sei auch beim Personal auf entsprechende Sprachkenntnisse geachtet worden.
Die Caritas Wien stellt Gebäude und Verwaltung bereit, die Gemeinde Wien finanziert das Angebot über den FSW. Ähnliche Kooperationen gibt es im Rahmen der Winternothilfe auch zwischen Stadt und Rotem Kreuz oder der Vinzenzgemeinschaft. Sollte es im restlichen Winter trotz aufgestockter Angebote auch zu einem Engpass bei Schlafplätzen für Obdachlose kommen, sei eine kurzfristige Umwidmung zum Nachtquartier denkbar, so Caritas-Sprecher Martin Gantner gegenüber derStandard.at. Diese Entscheidung müsse aber der FSW treffen.
Der Standort der ambulanten Wärmestube wurde laut einem Sprecher des FSW auch gewählt, um den Bahnhof Praterstern, einen derzeit stark frequentierten Rückzugsort unter Obdachlosen, zu entlasten. (mcmt, derStandard.at, 23.1.2014)


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