Die Bundesregierung will Autofahrer in den
kommenden Jahren mit zusätzlichen 280 Millionen Euro belasten. Das vor der Wahl
verschwiegene Budgetloch will schließlich gestopft werden. Doch die moralische
Autorität der Regierung scheint einmal mehr an ihre Grenzen zu stoßen. Die
Menschen protestieren gegen die geplanten Steuererhöhungen. Der
hochsubventionierte Verkehrsclub Österreich bleibt
augenscheinlich einer der wenigen Jubelperser.
Steuern zu Weihnachten?
Keine neuen Steuern
versprach die ÖVP während des Wahlkampfes. Zumindest ihre Wähler haben das wohl
geglaubt und werden enttäuscht sein. Kurz nach der Wahl kam der
budgetpolitische Offenbarungseid. Es gibt keinerlei Spielraum für echte und
umfassende Entlastungen. Michael Spindelegger meinte noch, nicht das Christkind
zu sein. Dabei dreht sich die Debatte längst nicht mehr um unfinanzierbare
Wahlzuckerl, sondern eine wahre Belastungslawine. Eine der vielen finanziellen
Breitseiten wird Österreichs Autofahrer treffen. 280 Millionen Euro an Mehrkosten
stehen ihnen ins Haus. Der Sachbezug bei Firmenfahrzeugen wird erhöht, die
motorbezogene Versicherungssteuer wird ebenso erhöht wie die NoVA und die
Autobahnvignette wird um 2,6 Prozent teurer werden.
Die Menschen sind auf
die Fahrt mit dem privaten PKW angewiesen, besonders in weniger urbanen Regionen.
„Autofahren ist kein Luxus, sondern für die meisten eine Notwendigkeit“, steckt
der freiheitliche Verkehrssprecher und Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek die Linie seiner Partei
ab. Mobilität dürfe nicht weiter Verteuert werden. Mit dieser Forderung steht
der Freiheitliche nicht allein da. Der Protest gegen die finanzielle Willkür
der Regierung hat sich auf mehreren Ebenen formiert: Mittlerweile 105.000
Menschen unterstützen die Facebook-Gruppe„Gegen die Erhöhung der motorbezogenen
Versicherungssteuer“. Der Initiator Michael Ortner hat eine wahre Protestlawine
losgetreten. Am Donnerstag dieser Woche wird er Nationalratspräsidentin Barbara
Prammer in den Räumen des Hohen Hauses eine zugehörige Petition samt
Unterschriften überreichen.
Blassgrüne Rufer in der Wüste
Allein der Verkehrsclub
Österreich um den augenscheinlichen Subventionsspezialisten Willi Nowak scheint
in Nibelungentreue zur Regierung zu stehen. Der VCÖ begrüßt die als Reform
getarnte massive Erhöhung der NoVA via
Presseaussendung und Interview. „Der VCÖ begrüßt die Änderungen bei der NoVA
und der motorbezogenen Versicherungssteuer als Schritt in die richtige
Richtung. Die Berechnung der NoVA nach dem CO2-Ausstoß
der Neuwagen ist aus Umwelt- und Energiesicht vernünftig. Aber es sind weitere
Schritte zur Ökologisierung und zur Erhöhung der Gerechtigkeit bei den
Verkehrssteuern nötig“, verbreitet man. Deimek fordert in diesem Zusammenhang,
sämtliche Subventionen an den VCÖ zu streichen: „Viele Menschen in diesem Land
können sich das tägliche Leben kaum mehr leisten. Dass der Verkehrsclub
Österreich sich über willkürliche Massensteuern implizit zu freuen scheint,
widerlegt jede Förderungswürdigkeit.“ Allein im Vorjahr hat der VCÖ 350.000 Euro an Subventionen von der Öffentlichen Hand für Projekte
erhalten.
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