Wegen der Aufwertung der Schweizer
Währung will die Stadt ihre Franken-Strategie adaptieren. Das sagte
Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) am Donnerstag im Gemeinderat. Durch die
Aufgabe der Euro-Bindung dürfte der Franken-Schuldenstand Wiens mit einem
Schlag um gut 300 Millionen Euro gestiegen sein. Zu realisierten Verlusten
werde es aber nicht kommen, versicherte Brauner erneut.
Laut
Rechnungsabschluss 2013 betrugen die Franken-Schulden der Stadt 1,623
Milliarden Euro - bei einem Gesamtschuldenstand von 4,635 Milliarden Euro. Mit
Ende 2014 dürfte die Summe bei 1,66 Milliarden Euro liegen, der
Rechnungsabschluss liegt noch nicht vor. Dabei handelt es sich ausschließlich
um Altschulden, da Wien seit 2011 keine neuen Fremdmittel in Schweizer Währung
aufgenommen hat.
"Strategie
adaptieren"
Das Ziel, aus den Fremdwährungskrediten auszusteigen, bleibe weiterhin aufrecht, "aber nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt", betonte Brauner in der Fragestunde des Gemeinderats. Momentan würden viele Berechnungen angestellt, um die - in der Vergangenheit lukrierten - Zinsvorteile möglichst sicherzustellen. Unter den geänderten Rahmenbedingungen müsse die Strategie freilich adaptiert werden: "Wir beobachten und analysieren ständig und mit Unterstützung externer Experten."
Das Ziel, aus den Fremdwährungskrediten auszusteigen, bleibe weiterhin aufrecht, "aber nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt", betonte Brauner in der Fragestunde des Gemeinderats. Momentan würden viele Berechnungen angestellt, um die - in der Vergangenheit lukrierten - Zinsvorteile möglichst sicherzustellen. Unter den geänderten Rahmenbedingungen müsse die Strategie freilich adaptiert werden: "Wir beobachten und analysieren ständig und mit Unterstützung externer Experten."
Die Ressortchefin
versicherte einmal mehr, dass die Verluste nur auf dem Papier entstünden, da
die Stadt nicht verpflichtet sei, die Schulden zu einem bestimmten Zeitpunkt
zurückzuzahlen: "Es gibt kein fixes Endfälligkeitsdatum." Von der
jüngsten FPÖ-Anregung, sofort aus den noch laufenden Frankenkrediten
auszusteigen, "halte ich gar nichts", stellte Brauner fest. Denn das
würde bedeuten, dass der bisherige Buchwert sich real auf das Budget auswirken
würde.
Die Opposition konnte
das nicht überzeugen. "Anstatt einen konkreten Plan zu präsentieren, wie
man auf diese massive Aufwertung des Franken und damit die Verteuerung der
Kreditrückzahlung reagiert, wird stetig von Planadaptierungen, Bedacht und
einem kühlen Kopf fabuliert", ärgerte sich ÖVP-Parteichef Manfred
Juraczka.
Die FPÖ kündigte außerdem
an, einen Misstrauensantrag gegen die Finanzstadträtin einbringen zu wollen. Er
wurde aber dank rot-grüner Regierungsmehrheit abgelehnt.
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