(apa/vasa) Hätte Rot-Grün die selbst
gesetzte Frist - also eine Einigung bis zur dritten Jännerwoche - eingehalten,
hätte die Reform des Wahlrechts am Mittwoch im Landtag beschlossen werden
können. Mangels Kompromiss beschäftigte sich das Stadtparlament somit nur am
Rande mit der Angelegenheit. Geplänkel gab es aber trotzdem, vor allem zwischen
den Grünen und der Opposition. Offiziell stand das Wahlrecht nicht auf der
Tagesordnung der Sitzung. Insofern gab es dazu auch keine Anträge seitens ÖVP
und FPÖ. Die Oppositionsparteien nutzten aber die Aktuelle Stunde, die sich
eigentlich um Arbeits- und Wirtschaftsfragen drehte, um die Regierung einmal
mehr zu schelten.
ÖVP-Klubchef Fritz
Aichinger monierte: "Es ist wieder eine Chance vergeben worden, zu einem
fairen Wahlrecht zu kommen." Die nächste ordentliche Landtagssitzung finde
erst im März statt. FPÖ-Mandatar Eduard Schock bezichtigte die Grünen erneut,
in Sachen Wahlrecht umgefallen zu sein: "Sie haben das versäumt."
SPÖ und Grüne ringen nach wie vor um
eine Einigung in der Frage der künftigen Mandatsverteilung. Die Grünen drängen
auf eine Halbierung des mehrheitsfördernden Faktors, die SPÖ will lediglich
einer Reduzierung um ein Viertel in Kauf nehmen. Bürgermeister Michael Häupl
(SPÖ) - er hatte eine Einigung bis zur dritten Jännerwoche selbst in Aussicht
gestellt - hatte erst am Dienstag wissen lassen, eine Reform "nicht übers
Knie brechen" zu wollen.
Urnengang
anfechtbar
Tatsächlich dürfte der Stressfaktor bei den Roten nicht allzu hoch sein. Denn sollte es keine Einigung geben, müsste das Wahlrecht zumindest im Hinblick auf die Abschaffung der Briefwahl-Nachfrist und die Aufhebung des verweigerten Wahlrechts für bestimmte Strafgefangene repariert werden. Der Urnengang wäre sonst anfechtbar. Und sowohl ÖVP und FPÖ haben bereits Zustimmung zu einem eventuellen SPÖ-Antrag signalisiert, der die notwendigen Reparaturen beinhaltet, aber nicht am bisherigen Mandatsschlüssel rüttelt. Denn es sei den Wienern nicht zumutbar, eine verfassungswidrige Wahl abzuhalten, so die Argumentation. Oberste Forderung sei aber weiterhin ein faires Wahlrecht, wird versichert.
Tatsächlich dürfte der Stressfaktor bei den Roten nicht allzu hoch sein. Denn sollte es keine Einigung geben, müsste das Wahlrecht zumindest im Hinblick auf die Abschaffung der Briefwahl-Nachfrist und die Aufhebung des verweigerten Wahlrechts für bestimmte Strafgefangene repariert werden. Der Urnengang wäre sonst anfechtbar. Und sowohl ÖVP und FPÖ haben bereits Zustimmung zu einem eventuellen SPÖ-Antrag signalisiert, der die notwendigen Reparaturen beinhaltet, aber nicht am bisherigen Mandatsschlüssel rüttelt. Denn es sei den Wienern nicht zumutbar, eine verfassungswidrige Wahl abzuhalten, so die Argumentation. Oberste Forderung sei aber weiterhin ein faires Wahlrecht, wird versichert.
Für die Reparatur des
Wahlrechts reicht eine einfache Mehrheit. SPÖ und Grüne können es daher auch
ohne den Stimmen der Oppositionsparteien beschließen. Für eine Zustimmung
forderten die Grünen bisher einen Kompromiss mit der SPÖ in der künftigen
Mandatsverteilung. Diese Argumentation ist nun dahin, wie auch
Grün-Abgeordneter Martin Margulies anmerkte. Er kritisierte die Opposition:
"Dass Sie den größten Triumph aus der Hand geben, ist peinlich. Es ist
Ihnen offenbar also völlig wurscht und das ist traurig." Klubchef David
Ellensohn wollte sich zum Stand der Dinge nicht äußern. In der Partei wurde
allerdings weiterhin versichert, dass es eine Lösung geben werde.
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