Das Bekenntnis zur
„Menschenrechtsstadt“ nahm in den 1990er-Jahren seinen Ursprung in
Lateinamerika. 1997 schmückte sich Rosario in Argentinien als erste Metropole
weltweit mit diesem Titel. Bald danach schwappte die Initiative nach Europa, wo
inzwischen etwa Barcelona, Nantes, Nürnberg und seit dem Frühjahr auch Graz und
Salzburg teilnehmen.
Maßnahmenplan für vier
Jahre
Die Bundeshauptstadt
wolle in Sachen Menschenrechte internationale Vorbildwirkung zeigen, sagte
Sandra Frauenberger (SPÖ) und betonte: „Menschenrechte sind universell,
unveräußerlich und unteilbar“ und beträfen Integration genauso wie Bildung,
Umwelt oder Wohnen. Wien sei hier schon sehr gut aufgestellt, „aber der Zenit
ist nie erreicht“. Deshalb wolle man bis zum kommenden Jahr einen Maßnahmenplan
für die nächsten vier Jahre erstellen.
Begleitet wird der
Prozess vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Menschenrechte. Dessen
wissenschaftlicher Leiter, der frühere UNO-Sonderberichterstatter über Folter,
Manfred Nowak, wünschte sich am Dienstag, dass dem Bekenntnis Wiens viele
sichtbare Akzente folgen würden.
Er schlug etwa die
Schaffung eines Wiener Menschenrechtsbüros vor. Auch in Sachen Recht auf
konsumfreie Räume gebe es noch etwas zu tun. Grundsätzlich stellte Nowak der
Bundeshauptstadt aber ein sehr gutes Zeugnis in Menschenrechtsfragen aus.
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