Viel hat Ludwig
ja nicht in der Hand, er geht immer nur mit denselben Argumenten hausieren. Wenn
ich daran denke, wie hoch die Mieten sein werden, wenn diese Bauten fertig sind
und dann auch noch die anderen Kosten, komme ich leicht ins Grübeln. Da gab es
eine Wohnungsübergaben
im "Boom-Bezirk Donaustadt" mit Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy. Es
handelt sich bei den Projekten in der Polgarstraße 30a bzw. 32 um besonders
kostengünstige Mietwohnungen, die aus dem Bauträgerwettbewerb
"Kostengünstiges Wohnen" hervorgingen. Gewährt wurde eine
Superförderung. Das heißt: Unter anderem ist der Finanzierungsbeitrag -
die Summe, die bei Vertragsunterzeichnung von den zukünftigen Mieterinnen und
Mietern zu begleichen ist - besonders niedrig. Beide Liegenschaften wurden von
der Stadt im Baurecht zur Verfügung gestellt, was sich zusätzlich
kostenmindernd auswirkt. Leider sagt niemand wie diese Superförderung
aussieht und was für diese Wohnungen hingelegt werden muss um überhaupt
erstmals eine Unterschrift leisten zu können.
Wien (OTS) - "Wir
schaffen nicht nur den notwendigen Wohnraum, sondern neue vitale Lebensräume
-wie die Seestadt, das Sonnwendviertel oder etwa den neuen Stadtteil am Gelände
des ehemaligen Nordbahnhofs", unterstrich Wohnbaustadtrat Michael Ludwig gestern beim Wiener
Wohnbauforschungstag 2014. "Die Umsetzung dieser neuen Projekte geht Hand
in Hand mit der Schaffung von Grün- und Freiflächen, wichtigen
infrastrukturellen Einrichtungen wie Kindergärten, Ordinationen und Geschäften,
die sowohl für die neuen Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die anwohnende
Bevölkerung einen zusätzlichen Mehrwert darstellen. Impulse und Unterstützungen
zur Bildung von guten Nachbarschaften, wie beispielsweise durch das Modell des
Stadtteilmanagements liegen mir hier ganz besonders am Herzen", so Ludwig
weiter im Kuppelsaal der TU Wien.
Dennoch, wir wissen: kein Klischee ohne
Bezug zur Wirklichkeit. Dass nicht vor jeden Fiaker Lipizzaner gespannt sind,
ist kein Beleg dafür, dass es die Lipizzaner gar nicht gibt. Und dass schon
seit Längerem kein Kaiser mehr in der Hofburg residiert, hindert uns nicht
daran, fallweise noch immer so zu tun, als wäre die Monarchie nicht schon vor
knapp 100 Jahren – und hoffentlich für alle Zeiten – zugrunde gegangen.
"Soziale
Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt der Wiener Wohnpolitik", so Ludwig, der
nicht müde wird von sozialer Gerechtigkeit zu reden. Reden ist immer leicht,
sie machen ist schwer, besonders für die SPÖ. Und: "Mit der Superförderung
haben wir ein Instrument entwickelt, das einkommensschwachen Menschen Sorgen
nimmt, statt welche zu bereiten. Diesen Wiener Weg gehen wir bewusst weiter. So
befinden sich derzeit rund 200 Projekte mit 20.000 Wohneinheiten, die von der
Stadt Wien initiiert und gefördert wurden, in Bau oder Bauvorbereitung. Das
ermöglicht, dass wir nach der Rekordfertigstellung von 7273 Wohneinheiten im
Jahr 2014 - das sind rund 140 Wohneinheiten in der Woche - auch im kommenden
Jahr etwa 7.000 erschwingliche Wohneinheiten an die neuen Bewohnerinnen und
Bewohner übergeben können!", kündigt der Stadtrat an. Dieses hohe Niveau
habe zudem preisdämpfende Wirkung auf den gesamten Wohnungsmarkt in der Stadt
und sichere Tausende Arbeitsplätze in Wien.
"Mit diesen herausragenden
Wohnbauprojekten wird in der Donaustadt einmal mehr durch die Förderung der
Stadt Wien das Prinzip höchster Wohnqualität zu leistbaren Preisen in idealer
Weise umgesetzt", so Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, "ein besonders
wichtiges Angebot für die vielen jungen Familien, die in die Donaustadt ziehen
wollen".
Nun ja, vielleicht haben die Planer –
belesen, wie sie sind – einfach nur Karl Kraus ein bisschen zu wörtlich
genommen. Der verlangte von einer Stadt nicht mehr als „Asphalt,
Straßenspülung, Haustorschlüssel, Luftheizung, Warmwasserleitung“, denn:
„Gemütlich bin ich selbst.“ Manchmal bleibt einem in Wien auch gar nichts
anderes übrig.
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