Mittwoch, 17. Dezember 2014

Inflation: Wohnen wird teurer, Heizen billiger


Im Gegensatz zum Rest der EU gibt es in Österreich noch eine Inflationsrate, die diesen Namen auch verdient. Im November sind die Preise gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen. Heizöl wurde um fast zehn Prozent billiger.
Angetrieben von einem fünfprozentigen Anstieg der Wohnungsmieten innerhalb eines Jahres hat die Teuerungsrate in Österreich im November von 1,6 auf 1,7 Prozent zugelegt. Ohne Ausgaben für Wohnen, Restaurants und Hotels hätte die Inflation nur 1,1 Prozent ausgemacht, erklärte die Statistik Austria am Mittwoch.
Die bekanntgegebene Inflationsrate ist vor allem im Bereich der Wohnungsmieten besorgniserregend: "Spekulation mit Grund und Boden ist viel zu oft schuld an dieser negativen Entwicklung am Wohnungsmarkt. Wenn Grundstücke schon mit überteuerten 1000 Euro pro Quadratmeter verkauft werden, ist kein günstiger Mietpreis mehr möglich. Eine Lösung dafür wäre, wenn die Gemeinde Wien Eintrittsrechte in Kaufverträge erhielte. Zusätzlich sollen Grundstücke der Stadt Wien künftig nicht verkauft, sondern im Eigentum der Stadt blieben und mittels Baurechtsverträgen für sozialen Wohn- und Städtebau zur Verfügung gestellt werden. So könnten wir wieder mehr leistbare Wohnungen bauen", schlägt Chorherr vor.
Die derzeit sehr niedrigen Zinsen ermöglichen günstige Wohnkosten auch ohne Wohnbauförderung. Durch die Haftung des Bundes für einen Teil der Kapitalaufbringung würde die Gemeinnützigen Wohnungsunternehmen (GBV) Zugang zum internationalen Kapitalmarkt zu Konditionen ähnlich der Republik Österreich erhalten. Das Haftungsrisiko für die Republik wäre dabei äußerst gering. Die ganzen Jahre hat die SPÖ regiert, gemacht hat sie nichts. Kaske, AK, fordert, aber das ist schon alles. Ich fordere auch – es bleibt ungehört. Manche glauben wirklich, dass eine Forderung noch Wählerstimmen einbringen, aber das ist nicht so. Diese Zeit ist vorbei und das Thema Wohnen hat sich totgelaufen. Zu viele Fordern, machen Vorschläge, die nie durchgeführt werden. Und die Preise steigen und steigen. Lösung ist bei dieser Regierung keine in Sicht. Ein Radikalschnitt wäre machbar, aber SP/VP/Grüne wollen diesen Schnitt nicht, denn sie sind nichts anderes als die Steigbügelhalter des Kapitalismus.
Am Anstieg der Inflationsrate konnte auch die verstärkte Sprit-Verbilligung nichts ändern. Treibstoffe kosteten im November um 4,1 Prozent weniger als ein Jahr davor, im Oktober hatte die Verbilligung im Jahresabstand lediglich 3,1 Prozent betragen.
Der für die Eurozone errechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs erhöhte sich im November um 1,5 Prozent, nach 1,4 Prozent im Oktober. Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) legte diesmal ebenso stark wie der allgemeine VPI zu, das Plus betrug erneut 1,7 Prozent.
Im Vergleich zum Vormonat Oktober lag das Preisniveau in Österreich im November um 0,2 Prozent höher. HVPI und Pensionisten-Preisindex stiegen im Monatsabstand um je 0,1 Prozent.
Rot-Grün setzt in Wien mit einer maßvollen Verdichtung der Stadt und mit neuen Stadtentwicklungsgebieten die richtigen Schritte, um mit ausreichend Wohnungen eine Preisexplosion zu verhindern. "Wien ist nach wie vor bei den Mietpreisen im internationalen Vergleich günstig. Wir müssen alles tun, dass sich das nicht ändert", so Chorherr abschließend.
Natürlich, was sonst, Rot-Grpn hat’s geschafft! Da gibt es keine andere, bessere Diktion, schon gar nicht von Chorherr, dem Urgestein der Grünen und Händchenhalter von Häupl. Die Mieten sind gar nicht so hoch – im internationalen Vergleich -, vielleicht hätte er sich den internationalen Vergleich der Verdienste anschauen sollen. Heute zahlen wir schon 40 Prozent unseres Einkommens für die Mieten. Aber Hauptsache die Grünen haben’s geregelt, wie sie alles regeln in dieser kapitalistischen Welt.

TÄGLICHER EINKAUF UM 1,3 PROZENT TEURER

Der typische tägliche Einkauf, der vor allem Nahrungsmittel enthält, kam im November im Jahresabstand um 1,3 Prozent teurer, im Oktober waren es 1,4 Prozent gewesen. Der wöchentliche Einkauf, bei dem auch Dienstleistungen und Sprit mitberücksichtigt sind, kostete diesmal um 0,6 (0,9) Prozent mehr.
Der Bereich "Wohnung, Wasser, Energie" kostete im November um 1,6 Prozent mehr als ein Jahr davor und hatte isoliert betrachtet (mit +0,24 Prozentpunkten) den stärksten Einfluss auf den VPI-Anstieg. Neben Wohnungsmieten (+5,0 Prozent) kam auch die Instandhaltung von Wohnungen teurer (+1,6 Prozent). Haushaltsenergie dagegen verbilligte sich um 1,1 Prozent, darunter Heizöl um 9,7 und Strom um 0,9 Prozent; Gas kostete um 0,6 Prozent mehr, Fernwärme um 5,9 und feste Brennstoffe um 3,3 Prozent mehr.
"Restaurants und Hotels" kamen um 3,2 Prozent teurer. Dabei musste für Bewirtungsdienstleistungen im Jahresabstand um 3,0 Prozent mehr hingeblättert werden, für Beherbergungsdienstleistungen sogar um 4,8 Prozent mehr.
Bei "Freizeit und Kultur" gab es im Schnitt einen 2,1-prozentigen Preisanstieg, dazu trugen vor allem Pauschalreise-Verteuerungen um 5,3 Prozent bei. Zudem verbilligten sich elektronische Geräte nur um 0,2 Prozent, im Oktober hatte der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr noch 2,4 Prozent ausgemacht.

HEIZÖL FAST 10 PROZENT GÜNSTIGER

Für die Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+1,5 Prozent im Schnitt) waren die ebenfalls um 1,5 Prozent höheren Preise für Nahrungsmittel ausschlaggebend; dabei verteuerten sich Milch, Käse und Eier zusammen um 3,3 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse um 2,2 Prozent, Fisch um 5,7 und Gemüse um 1,7 Prozent. Fleisch und Obst waren mit +0,1 bzw. -0,2 Prozent fast preisstabil. Alkoholfreie Getränke kamen im Schnitt um 1,0 Prozent teurer, Bohnenkaffee etwa kostete um 3,4 Prozent mehr.
Ausgaben für "Verkehr" kosteten lediglich um 0,4 Prozent mehr. Instandhaltung und Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 3,1 Prozent. Sprit kam um ,1 (-3,1) Prozent günstiger, Heizöl kostete sogar um 9,7 Prozent weniger.Hier profitieren die Österreicher vom niedrigen Ölpreis.
"Bekleidung und Schuhe" waren im Schnitt um 1,2 Prozent günstiger, dabei gaben die Preise für Bekleidungsartikel um 1,4 Prozent nach, und Schuhe kamen um 0,9 Prozent billiger als voriges Jahr.
Im Monatsabstand erwies sich mit +1,7 Prozent "Freizeit und Kultur" als Hauptpreistreiber, Grund waren saisonale Verteuerungen bei Pauschalreisen (+5,4 Prozent von Oktober auf November). Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war der "Verkehr" mit -1,0 Prozent, wobei Treibstoffe um 2,5 Prozent günstiger waren.

AK FORDERT MIETRECHTSREFORM

Angesichts des kräftigen Anstieges der Mietpreise fordert die Arbeiterkammer (AK) eine große Mietrechtsreform und eine Offensive im Wohnbau. braucht es aber auch die längst überfällige Änderung des Mietrechtsgesetzes auf Bundesebene. "Ziel ist es, mit einem fairen und ausgewogenen Mietrecht die Wohnkosten einzudämmen. Ein weiteres unkontrolliertes Ansteigen der Preise muss verhindert werden, um genügend qualitativ hochwertigen Wohnraum für alle anbieten zu können", so Chorherr. Dazu braucht es vor allem eine faire, transparente und überprüfbare Mietzinsbildung: Anstelle des derzeitigen Richtwerts soll ein Grundbetrag als Basis für die Hauptmietzins-Berechnung herangezogen werden. Anhand ökologischer und sozialer Kriterien kann der Grundbetrag erhöht oder verringert werden.
Auch die Lohnsteuer müsse runter, forderte AK-Präsident Rudolf Kaske am Mittwoch im Anschluss an die jüngsten Verbraucherpreisdaten in einer Aussendung. Für eine Steuerentlastung sprach sich auch der Pensionistenverband PVÖ aus.
Als innovativ mit einer "zwingenden Logik" bezeichnete Sozialminister Rudolf Hundstorfer das heute von den Sozialpartnern und den gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften vorgestellte Investitionsprogramm für leistbares Wohnen. "Mit dieser Initiative, das gemeinsam vom Sozialministerium und Wohnbauexperten entwickelt wurde, kann es durch die Kooperation von Staat und Privat möglich werden, 30.000 Wohnungen zu errichten, 150.000 Jahresarbeitsplätze und bis zu 20.000 Dauerarbeitsplätze zu schaffen", sagte der Minister. 
"Die hohen Mieten sind ein Dauerbrenner", kritisierte Kaske. Im Jahresvergleich seien sie - mit 5,0 Prozent - dreimal so stark wie die Gesamtteuerung (1,6 Prozent) gestiegen. Die Menschen müssten dringend entlastet werden. "Wir brauchen weitere Maßnahmen, damit Wohnen wirklich billiger wird", so Kaske. Zusätzlich brauche es eine Offensive im Wohnbau. Die Wohnbauförderung und Rückflüsse aus den Wohnbauförderungsdarlehen müssten wieder zweckgebunden werden.


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