Mittwoch, 18. Februar 2015

Das Tream-Team Häupl & Wehsely

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat am Dienstag die tags zuvor öffentlich gewordenen Pläne Wiens, im Zuge der neuen Arbeitszeiten- und Gehaltsregelung bis 2018 382 Ärzte im Krankenanstaltenverbund (KAV) abbauen zu wollen, verteidigt. Es gebe eine entsprechende Vereinbarung mit Zustimmung der Ärztekammer - "auch zu allen Maßnahmen, von denen man heute so tut, als ob sie neu wären".
Das Stadtoberhaupt betonte am Rande einer Pressekonferenz gegenüber der APA, die konkreten Zahlen nicht zu kennen, aber: "Wenn man Arbeitszeit verkürzt, Nachtdienste einspart und bestimmte Strukturreformen durchführt, wird es zu einer entsprechenden Reduktion kommen." Grundsätzlich sei es das Ziel gewesen, die von der EU vorgeschriebene Richtlinie in Sachen Maximalarbeitszeit für Spitalsärzte bei vollem Lohnausgleich umzusetzen. Die Realität in Wien sei nun: "Es ist nicht nur der volle Lohnausgleich, es ist darüber hinaus auch noch ein Plus dabei."
Die Stadt koste dieses Paket rund 20 Millionen Euro pro Jahr, man könne also nicht gerade von Einsparungen reden. Die Androhung der Ärztekammer, den Pakt mit Stadt, KAV und Gewerkschaft im Notfall wieder aufzukündigen, sollte die Stadt ernst machen, kann Häupl nicht nachvollziehen. Es gebe eine Vereinbarung. "Diese trägt auch die Unterschrift des Präsidenten der Ärztekammer - und der wird ja wohl wissen, was er unterschrieben hat." Daher mahnte der Bürgermeister heute Vertragstreue ein: "Pacta sunt servanda."

Sparmaßnahmen, welche die Gesundheit der Patienten massiv gefährden, sind irrwitzig und nicht nachvollziehbar. Des Weiteren wird es für die KAV-Spitäler zukünftig noch schwieriger werden, unter derartig miesen Arbeitsbedingungen engagierte und motivierte junge Ärzte zu bekommen. Bei den ärztlichen Arbeitsstunden ist die Lage jetzt schon an der Grenze des Ertragbaren. Noch weitere Stellen einzusparen ist daher eine totale Schnapsidee, die von SP-Häupl vehement unterstützt und verteidigt wird!, und zeigt die völlige Verantwortungslosigkeit von SP-Stadträtin Wehsely in Wien. Eine derartige Reduktion der Arbeitsstunden steht im absoluten Gegensatz zum Vorgehen im Rest von Österreich, wo die Ärztestellen sukzessive vermehrt werden. 

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