Mittwoch, 20. November 2013

Notschlafquartiere voll, Druck steigt

Notschlafquartiere voll, Druck steigt

Die Zahl der Bedürftigen im Land, aber auch der Zustrom aus anderen Ländern wachse. Immer mehr Hilfsbedürftige kommen aus Ungarn

Wien – Rund drei Wochen ist es her, dass die Notquartiere in Wien aufgestockt wurden – und sie sind schon voll. Die Caritas erweiterte, unterstützt vom Fonds Soziales Wien, die zweite Gruft um 30 Plätze auf 70 Plätze. Nur zwei davon seien in der Nacht auf Mittwoch noch frei gewesen, sagte Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner bei einer Pressekonferenz zum Startschuss des Caritas-Winterpakets (50 Euro Spende für Schlafsack und warme Mahlzeit).
"Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise werden immer mehr bemerkbar", ergänzte Schwertner. Die Zahl der Bedürftigen im Land, aber auch der Zustrom aus anderen Ländern wachse. Außerdem wehe den Obdachlosen auf der Straße nicht nur wetterbedingt ein kälterer Wind entgegen, meinte Schwertner, auf die Räumungsaktion im Stadtpark anspielend.

Wachsender Zustrom aus Ungarn


Günter Wimmer, Leiter der zweiten Gruft der Caritas in Wien, sagte dem Standard diese Woche, dass sich der Anteil der Hilfesuchenden aus Ungarn von neun auf 16 Prozent erhöht habe. Cecily Corti von der Vinzirast beobachtet die gleiche Entwicklung: "Wir haben schon extrem viele Leute wegschicken müssen", sagte Corti am Mittwoch. Aus Ungarn kämen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Menschen. "Insgesamt ist der Andrang größer." (Gudrun Springer, derStandard.at, 20.11.2013)

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