Ethik pro Austria bekräftigt Forderung nach Abschaffung der Hürden für Präsidentschaftskandidatur
Die beiden Parteigranden Khol und Hundstorfer haben es bestätigt. Ohne noch in den Wahlkampf eingetreten zu sein (man will ja seine Kräfte schonen), präsentierten die beiden Kandidaten jeweils 50.000 Unterstützungserklärungen. So einfach geht es, wenn man brave Parteisoldaten an die Front zur Unterschriftsabgabe schickt. Eigenartig, wenn man bedenkt, dass es solch eine Zustimmung gerade bei jenen beiden Kandidaten gibt, die nur auf Platz 4 und Platz 5 in den Umfragen liegen. Da hat es auch eine Griss nicht ganz so einfach, denn für sie, obwohl auf Platz 2 der Umfragen, wurden bisher nur 7.500 Unterschriften abgegeben.
"Und
wenn dann auch noch jemand, der in Wahlumfragen zwischen vier und
acht Prozent der Stimmen erhalten würde, es dennoch nicht schafft,
6000 Unterstützungserklärungen für seine
Präsidentschaftskandidatur zu sammeln, dann stimmt doch etwas nicht
in diesem Staat", so Alois Gmeiner, Pressesprecher von Ethik pro
Austria http://www.ethikproaustria.at zum
Problem von Präsidentschaftskandidat Richard Lugner und seinem
Kampf, die 6000er Hürde zum Wahlantritt zu nehmen.
Gmeiner
weiter: "Ich möchte klarstellen: Ich bin nicht für einen
Präsidenten Richard Lugner, aber ich bin dafür, dass freie und
nicht parteiabhängige Kandidaten eine reale Chance auf ein Antreten
haben. Die Demokratie wird wegen vier Kandidaten mehr auf dem
Wahlzettel nicht untergehen."
Ethik
pro Austria hat schon seit Beginn des Präsidentschaftswahlkampfes
2016 immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die
Unterstützungserklärung nichts anderes darstellt als ein Hindernis
für eine wirklich freie und unabhängige Wahl zum Bundespräsidenten
von Österreich. Und die aktuelle Situation kurz vor Ende der
Unterstützungsfrist (die ebenfalls extrem kurz ist) zeigt das ganze
Ausmaß dieser Barriere. Nicht einmal der populäre Politik-Clown
Richard Lugner mit seiner enormen Medienpräsenz und seinem durchaus
beträchtlichen Wahlkampf-Budget wird es laut eigener Aussage wohl
kaum schaffen, die 6000 Unterstützungserklärungen zu sammeln!
Kein
Problem damit haben die etablierten Parteien, die derzeit nur
pseudomäßig in den Wahlkampf eingestiegen sind, denn die wissen ja,
dass ihre Parteisoldaten die 6000 Adressen ohne Probleme sammeln
werden. Und es zeigt sich - Recht hatten sie: ÖVP-Grande Kohl tut
derzeit kaum etwas im Wahlkampf, außer hin und wieder für die
Presse mit Passanten zu sprechen, wobei sich diese meist als
Touristen herausstellen. Echter Dialog mit den Bürgern sieht anders
aus. Aber er muss ja nicht, die Parteiorganisation wird schon für
Ihr Mündl sorgen! Schnipp und schon hat der Kohl seine 50.000
Unterschriften.
Auch
der SPÖ-Kandidat Hundstorfer ist derzeit nur sehr kräfteschonend
unterwegs. Hier werden wohl die SPÖ-Pensionisten brav und
geschlossen aufs Gemeindeamt gehen, um ihre Unterstützungserklärung
abzugeben! Gleiches gilt für den jetzt nicht mehr Partei-Grünen van
der Bellen. Er führt nur scheinbar einen Straßenwahlkampf - wozu
auch - für ihn tut die Partei (der er scheinbar nicht mehr angehört,
denn er tritt ja als parteiunabhängig an) ebenfalls ihr Bestes.
Bleibt
noch die Griss, die zuerst als Favorit gehandelt wurde und als erster
Kandidat 7500 Adressen im Kanzleramt abgegeben hat. Sie hat dies mit
unglaublicher Medienpräsenz und auch mit beträchtlichen
finanziellen Spenden geschafft! Hochgerechnet auf die Abdrucke in den
Medien hat Griss in ihrem bisherigen Wahlkampf ein Werbeäquivalent
von mindestens 50 Millionen Euro an Gratis-Berichterstattung,
TV-Präsenz und Printartikeln in Medien für diesen Wahlkampf
mobilisiert! Tolle Sache. Rechnen wir weiter - bezogen auf die
abgegebenen 7500 Unterstützungserklärungen wären das enorme
6.666,- pro Unterschrift! Es war also auch keine "gmahde Wiesn"
für die Griss. Ist das noch Demokratie?
Ethik
pro Austria findet: Nein, niemals. Denn es kann nicht sein, dass zum
höchsten Amt des Staates nur der Parteiapparat führt oder ein
Medienliebling! Das System gehört geändert, nur der Wahltag kann
und darf der Tag der Entscheidung für ein Amt sein - und nicht
willkürlich gewählte Hürden!
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